Das sagt zumindest das Prognosemodell The Keys to the White House von Allan Lichtman und Vladimir Keilis-Borok vorher. Das Modell ist nicht neu; es hat schon eine gewisse Erfolgsgeschichte hinter sich. Es wurde anhand der Wahlen von 1860 bis 1980 kalibriert (1860 war die erste Wahl mit einer vierjährigen Historie von Demokraten und Republikanern im Rennen). Wenig überraschend ist also, dass es in dieser Zeit jede Wahl korrekt vorhergesagt hat - jedes Prognosemodell ist im Kalibrierungszeitraum gut. Überzeugender ist, dass es auch die Wahlen von 1984 bis 2008 korrekt vorhersagte - und das meistens weit früher als Umfrage- oder andere statistische Modelle.
Das Modell basiert auf 13 qualitativen Wahr/Falsch-Aussagen über den Zustand der USA und die Partei des amtierenden Präsidenten. Sind mindestens sechs der 13 Aussagen wahr, so erhält dem Modell zufolge die Partei des amtierenden Präsidenten die Mehrheit der abgegebenen Stimmen (die popular vote) - anderenfalls die des Herausforderers. Die 13 Aussagen ("Keys") sind die folgenden - in Klammern jeweils die Einschätzung Lichtmans für die Präsidentschaftswahl 2012 gemäß einem Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Foresight:
Aktuell sieht Lichtman also vier der Keys als falsch: 1, 6, 11 und 12. Hier fließt natürlich ein gutes Maß an Subjektivität ein, etwa dahingehend, dass die Wirtschaft 2012 wieder floriert (Aussage 5) oder dass Obama das Charisma aus seinem ersten Wahlkampf nicht mehr aufrecht erhalten oder wiederbeleben kann (Aussage 12). Das Modell zeigt momentan klar auf einen Sieg Obamas und hat noch Platz für weitere falsch-Aussagen, etwa hinsichtlich Skandalen, größeren außenpolitischen Rückschlägen oder einem charismatischen Herausforderer.
Natürlich ist das Modell sehr einfach und bezieht keine Umfragedaten ein, die Zettel so gerne zitiert. Allerdings sind umgekehrt gerade für Prognosen einfache Modelle überraschend häufig deutlich besser als komplexe Methoden. Insofern würde ich die Keys nicht ohne weiteres von der Hand weisen.
Falls also Obama 2012 wiedergewählt wird, dann denken Sie daran: in Zettels Raum haben Sie es zuerst gelesen.
Das Modell basiert auf 13 qualitativen Wahr/Falsch-Aussagen über den Zustand der USA und die Partei des amtierenden Präsidenten. Sind mindestens sechs der 13 Aussagen wahr, so erhält dem Modell zufolge die Partei des amtierenden Präsidenten die Mehrheit der abgegebenen Stimmen (die popular vote) - anderenfalls die des Herausforderers. Die 13 Aussagen ("Keys") sind die folgenden - in Klammern jeweils die Einschätzung Lichtmans für die Präsidentschaftswahl 2012 gemäß einem Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Foresight:
- Mandat der Partei: Nach den midterm elections hat die Partei des amtierenden Präsidenten mehr Sitze im Repräsentantenhaus als nach den vorherigen midterm elections. (Falsch)
- Herausforderung: Es gibt keinen ernsthaften Herausforderer für die Nominierung der Partei des amtierenden Präsidenten. (Wahr)
- Amtsinhaber: Der amtierende Präsident ist wieder der Kandidat seiner Partei. (Wahr)
- Dritte Partei: Es gibt keinen signifikanten Kandidaten außer den Demokraten und den Republikanern. (Wahr)
- Kurzfristige Wirtschaft: Während des Wahlkampfes herrscht keine Rezession. (Wahr)
- Langfristige Wirtschaft: Das reale Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum während der letzten Amtszeit war mindestens so groß wie dasjenige während der vorherigen zwei Amtszeiten. (Falsch)
- Politik: Der Amtsinhaber setzt grundlegende Änderungen in der politischen Linie durch. (Wahr)
- Unruhen: Es gibt keine andauernden Unruhen während der aktuellen Amtszeit. (Wahr)
- Skandal: Der Amtsinhaber ist nicht in einen größeren Skandal verwickelt. (Wahr)
- Außenpolitischer oder militärischer Misserfolg: Der Amtsinhaber erleidet keinen größeren außenpolitischen oder militärischen Misserfolg. (Wahr)
- Außenpolitischer oder militärischer Erfolg: Der Amtsinhaber erreicht einen größeren außenpolitischen oder militärischen Erfolg. (Falsch)
- Charisma des Amtsinhabers: Der Amtsinhaber ist charismatisch oder ein Nationalheld. (Falsch)
- Charisma des Herausforderers: Der Herausforderer ist nicht charismatisch oder ein Nationalheld. (Wahr)
Aktuell sieht Lichtman also vier der Keys als falsch: 1, 6, 11 und 12. Hier fließt natürlich ein gutes Maß an Subjektivität ein, etwa dahingehend, dass die Wirtschaft 2012 wieder floriert (Aussage 5) oder dass Obama das Charisma aus seinem ersten Wahlkampf nicht mehr aufrecht erhalten oder wiederbeleben kann (Aussage 12). Das Modell zeigt momentan klar auf einen Sieg Obamas und hat noch Platz für weitere falsch-Aussagen, etwa hinsichtlich Skandalen, größeren außenpolitischen Rückschlägen oder einem charismatischen Herausforderer.
Natürlich ist das Modell sehr einfach und bezieht keine Umfragedaten ein, die Zettel so gerne zitiert. Allerdings sind umgekehrt gerade für Prognosen einfache Modelle überraschend häufig deutlich besser als komplexe Methoden. Insofern würde ich die Keys nicht ohne weiteres von der Hand weisen.
Falls also Obama 2012 wiedergewählt wird, dann denken Sie daran: in Zettels Raum haben Sie es zuerst gelesen.
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