29. März 2010

Kurioses, kurz kommentiert: "Erwiesenermaßen unschuldig". Wolfgang Nešković, der ahnungslose Experte der Fraktion "Die Linke". Etwas über Incitatus

Ich sehe keine Sicherheitsbedenken. Wenn die Amerikaner jemanden freilassen, dann sind die erwiesenermaßen unschuldig. Und deshalb sind diese Sicherheitsbedenken, die jetzt geltend gemacht werden, vorgeschoben.

Wolfgang-Dragi Willi Nešković, derzeit rechtspolitischer Sprecher der Fraktion der Partei "Die Linke" im Deutschen Bundestag, gestern in der Tagesschau um 20 Uhr über eine eventuellen Aufnahme von aus Guantánamo entlassenen Häftlingen durch Deutschland.


Kommentar: Nešković ist nicht nur der rechtspolitische Sprecher seiner Fraktion, sondern er sitzt für diese auch im Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr) und hat damit Zugang zu Informationen aus den Geheimdiensten.

Finden Sie es nicht kurios, daß dieser Mann nicht weiß, daß zahlreiche aus Guantánamo entlassene Häftlinge keineswegs "erwiesenermaßen unschuldig" gewesen waren, sondern daß sie vielmehr nach der Entlassung ihre Tätigkeit als Dschihadisten stante pede fortsetzten?

Hat er noch nie etwas von Ibrahim Shafir Sen, Ibrahim Bin Shakaran, Mohammed Bin Ahmad Mizouz, Abdullah Mahsud, Mohammed Ismai und Maulvi Abdul Ghaffar gehört oder gelesen? Dann möchte ich ihm diesen Artikel zur Nachhilfe empfehlen: Wie gefährlich sind eigentlich die Häftlinge, die aus Guantánamo entlassen werden?; ZR vom 16. 1. 2009.

Und falls sich der Fachmann für Geheimdienste einmal im Detail darüber informieren will, wie ein "erwiesenermaßen Unschuldiger" nach seiner Entlassung aus Guantánamo zum stellvertretenden Leiter der Kaida im Jemen aufstieg, dann möchte ich ihm diesen Artikel ans Herz legen: Sind es Unschuldige, die Steinmeier aus Guantánamo aufnehmen will? Über die Karriere des Abu-Sayyaf al-Shihri; ZR vom 5. 2. 2009.

Vielleicht möchte er sich auch kundig darüber machen, warum die Kaida des Jemen, der Kern von Al Qaeda in the Arabian Peninsula (AQAP), für die Dschihadisten so wichtig geworden ist? Dem Manne kann geholfen werden: Die Kaida und ihr Umfeld im Jahr 2010. Neue organisatorische Strukturen, neue Taktik; ZR vom 9. 1. 2010.

Aber will er sich überhaupt helfen lassen, der Experte Nešković? Ist er wirklich so ahnungslos, wie er es zu sein vorgibt? Oder weiß er sehr wohl, was es mit dem Wahrheitsgehalt seiner Behauptung auf sich hat "Wenn die Amerikaner jemanden freilassen, dann sind die erwiesenermaßen unschuldig"?

Falls er es wissen sollte, dann sagt er bewußt die Unwahrheit. Vulgo: Er lügt. Wenn er es wirklich nicht weiß, dann freilich ist er, Vertreter seiner Fraktion im PKGr, der unfähigste Politiker seit dem Konsul Incitatus.

Incitatus freilich konnte zu seiner Entschuldigung anführen, daß er ein Pferd war; wenn auch ein vom Kaiser Caligula zum Konsul ernanntes. Es gibt eben schon Kurioses.



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.