Kürzlich habe ich zur Versorgung einer kleinen Verletzung ein Heftpflaster verwendet, Marke "Hansaplast Classic".
Ich erinnerte mich an diese Heftpflaster aus meiner Kindheit, natürlich auch damals schon Marke Hansaplast:
Sie klebten zuerst fest, begannen sich dann aber hier und da zu lösen. An diesen Stellen entstanden Schmutzränder.
Um ein solches Pflaster zu entfernen, mußte man es mit einem kleinen, ein wenig schmerzhaften Ruck abziehen. Es blieb dann eine sichtbare und fühlbare Klebestelle zurück, die nur schwierig abzuwaschen war.
Und jetzt? Ein Pflaster, das, einmal in Position gebracht, sitzt wie festgewachsen. "Starke Klebkraft" steht auf der Packung; und das ist wohl wahr. Auch das Duschen überstand das Pflaster unbeschadet.
Und dann die Überraschung: Als es soweit war, es zu entfernen, genügte ein sanfter Zug, und es löste sich. Ohne jenen kleinen Schmerz, an den ich mich so lebhaft erinnere. Ohne daß auf der Haut auch nur eine Spur von Kleber zurückblieb.
Offenbar hatte man in den Jahrzehnten, die verstrichen waren, bei der Firma Beiersdorf eifrig an der Verbesserung des Produkts gearbeitet. Warum? Natürlich, um am Markt bestehen zu können. Die Konkurrenz schläft eben nicht, auch wenn Hansaplast so bekannt ist, daß der Markenname ja schon oft synonym mit der Gattung des Produkts verwendet wird; so, wie jedes Papiertaschentuch "Tempotaschentuch" genannt wird.
Ich wette, daß die sozialistischen Heftpflaster der DDR im Jahr 1989 noch genauso waren wie im Jahr 1949, als die DDR gegründet wurde. Denn welchen Impuls hätte es im Sozialismus geben sollen, etwas zu verbessern, das doch offenbar seinen Zweck erfüllte?
Karl Marx glaubte bekanntlich, daß die kapitalistische Produktionsweise zu einer "Fessel der Produktivkräfte" werde, und er stellte sich in seiner Phantasie vor, daß der Sozialismus diese Fessel lösen werde.
Aber es ist der Sozialismus, der die Produktivkräfte fesselt. Er selbst ist, um Karl Kraus zu variieren, das Problem, als dessen Lösung er angepriesen wird.
Solange wir noch nicht wirklich zum Sozialismus fortgeschritten sind, kann man immerhin hier und da ein Stücklein Sozialismus schaffen, indem der Staat reglementiert, wie Produkte beschaffen zu sein haben.
Die EU in ihrer Weisheit hat beispielsweise solange auf die Industrie Druck ausgeübt, bis diese sich entschlossen hat, ein einheitliches Ladegerät für alle Handys zu definieren. Damit dürfte die technische Weiterentwicklung solcher Ladegeräte vorläufig gestoppt sein.
Hätte die EU das vor einigen Jahrzehnten für die Schnittstellen von PCs durchgesetzt, dann hätten wir vermutlich auch heute noch nur die Wahl zwischen RS-232-Schnittstellen und Centronics-Schnittstellen.
Ich erinnerte mich an diese Heftpflaster aus meiner Kindheit, natürlich auch damals schon Marke Hansaplast:
Sie klebten zuerst fest, begannen sich dann aber hier und da zu lösen. An diesen Stellen entstanden Schmutzränder.
Um ein solches Pflaster zu entfernen, mußte man es mit einem kleinen, ein wenig schmerzhaften Ruck abziehen. Es blieb dann eine sichtbare und fühlbare Klebestelle zurück, die nur schwierig abzuwaschen war.
Und jetzt? Ein Pflaster, das, einmal in Position gebracht, sitzt wie festgewachsen. "Starke Klebkraft" steht auf der Packung; und das ist wohl wahr. Auch das Duschen überstand das Pflaster unbeschadet.
Und dann die Überraschung: Als es soweit war, es zu entfernen, genügte ein sanfter Zug, und es löste sich. Ohne jenen kleinen Schmerz, an den ich mich so lebhaft erinnere. Ohne daß auf der Haut auch nur eine Spur von Kleber zurückblieb.
Offenbar hatte man in den Jahrzehnten, die verstrichen waren, bei der Firma Beiersdorf eifrig an der Verbesserung des Produkts gearbeitet. Warum? Natürlich, um am Markt bestehen zu können. Die Konkurrenz schläft eben nicht, auch wenn Hansaplast so bekannt ist, daß der Markenname ja schon oft synonym mit der Gattung des Produkts verwendet wird; so, wie jedes Papiertaschentuch "Tempotaschentuch" genannt wird.
Ich wette, daß die sozialistischen Heftpflaster der DDR im Jahr 1989 noch genauso waren wie im Jahr 1949, als die DDR gegründet wurde. Denn welchen Impuls hätte es im Sozialismus geben sollen, etwas zu verbessern, das doch offenbar seinen Zweck erfüllte?
Karl Marx glaubte bekanntlich, daß die kapitalistische Produktionsweise zu einer "Fessel der Produktivkräfte" werde, und er stellte sich in seiner Phantasie vor, daß der Sozialismus diese Fessel lösen werde.
Aber es ist der Sozialismus, der die Produktivkräfte fesselt. Er selbst ist, um Karl Kraus zu variieren, das Problem, als dessen Lösung er angepriesen wird.
Solange wir noch nicht wirklich zum Sozialismus fortgeschritten sind, kann man immerhin hier und da ein Stücklein Sozialismus schaffen, indem der Staat reglementiert, wie Produkte beschaffen zu sein haben.
Die EU in ihrer Weisheit hat beispielsweise solange auf die Industrie Druck ausgeübt, bis diese sich entschlossen hat, ein einheitliches Ladegerät für alle Handys zu definieren. Damit dürfte die technische Weiterentwicklung solcher Ladegeräte vorläufig gestoppt sein.
Hätte die EU das vor einigen Jahrzehnten für die Schnittstellen von PCs durchgesetzt, dann hätten wir vermutlich auch heute noch nur die Wahl zwischen RS-232-Schnittstellen und Centronics-Schnittstellen.
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