19. April 2010

Zitate des Tages: "Alles wird gleichgesetzt". Islam, Islamismus und die Kritikerin Carolin Emcke

Dieser Tage gilt: Es ist keine Schande, Muslim in Europa zu sein, aber es ist enorm ungünstig. (...) Jeder einzelne Muslim wird verantwortlich gemacht für Suren, an die er nicht glaubt, für orthodoxe Dogmatiker, die er nicht kennt, für gewalttätige Terroristen, die er ablehnt, oder für brutale Regime in Ländern, aus denen er selbst geflohen ist. Muslime müssen sich distanzieren von Ahmadineschad in Iran, den Taliban in Afghanistan, von Selbstmordattentätern und Ehrenmördern, und diese Distanzierung glaubt ihnen doch keiner, weil alles gleichgesetzt wird: Islam und Islamismus, Glaube und Wahn, Religiosität und Intoleranz, Individuum und Kollektiv.

Carolin Emcke am 26. Februar in "Zeit-Online" über das, was sie - so der Titel ihres Aufsatzes - als "Liberalen Rassismus" ansieht, der "das bürgerliche Zentrum erreicht" habe.

Ich kenne keinen liberalen Kritiker, der all das von jedem einzelnen Muslim verlangt.

Johannes Kandel gestern in einer Erwiderung auf den Aufsatz von Emcke.


Kommentar: Kandel faßt in einem Satz das zusammen, was den Aufsatz von Emcke nachgerade unsäglich macht:

Sie tritt für einen differenzierenden Blick auf den Islam und auf Moslems ein; was ja begrüßenswert ist. Nur zeigt ihr Aufsatz eine Sicht auf die Kritiker des Islam, die derart grobschlächtig und verallgemeinernd ist, daß es einen graust.

Sie hat Schaum vor dem Mund und drischt auf Andersdenkende ein mit dem Ruf: Weg mit eurem Schaum vor dem Mund! Drescht nicht auf Andersdenkende ein!



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