23. April 2010

Marginalie: Wer würde noch Obama wählen? Wer möchte ihn nicht wieder? Eine umfangreiche Umfrage unter US-Wählern

Nicht weniger als 10.128 Personen hat das Institut Zogby International über ihre Zufriedenheit mit Präsident Obama befragt, und zwar nur likely voters, also Amerikaner, die wahrscheinlich von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen werden, wenn wieder der Präsident gewählt wird. Genug Befragte, um die Ergebnisse nach allerlei Gruppen aufschlüsseln zu können.

Eine der Fragen war, ob man Präsident Obama noch einmal wählen würde oder lieber "someone new", also jemanden Neuen. Einige Ergebnisse:
  • Unter den Steuerzahlern (Zahlern von federal income taxes, Einkommensteuer an die Regierung) ist Obama mit 40 zu 53 Prozent in der Minderheit.

  • Hingegen hat er bei den rund 36 Millionen Amerikanern, die keine Steuern zahlen, eine Mehrheit von 49 zu 42 Prozent.

  • In fast allen Regionen der USA liegt Obama hinten:
    - Im Südwesten (9 Millionen Wähler in Arizona, Colorado, New Mexico, Oklahoma und Utah) mit 34 zu 52 Prozent;
    - in den Mittelatlantikstaaten (27 Millionen Wähler in Delaware, Maryland, Virginia, West Virginia, New Jersey, New York, Pennsylvania und dem District of Columbia) mit 43 zu 49 Prozent;
    - im Süden (34 Millionen Wähler in Georgia, Kentucky, North Carolina, South Carolina, Tennessee, Alabama, Arkansas, Louisiana, Mississippi, Florida und Texas) mit 41 zu 53 Prozent;
    - im Mittleren Westen (27 Millionen Wähler in Ohio, Michigan, Minnesota, Wisconsin, Indiana und Illinois) mit 44 zu 50 Prozent;
    - in den Präriestaaten (8 Millionen Wähler in Idaho, Montana, Wyoming, South Dakota, Iowa, Kansas, Missouri, Nebraska und North Dakota) mit 38 zu 56 Prozent.
    - in der Pazifikregion (20 Millionen Wähler in Kalifornien, Alaska, Hawaii, Oregon, Nevada und Washington) nur knapp mit 45 zu 46 Prozent.
    Nur in Neuengland (7 Millionen Wähler in Maine, New Hampshire, Vermont, Massachusetts, Rhode Island, und Connecticut) hat Obama noch eine knappe Mehrheit von 46 zu 44 Prozent.

  • Eine Mehrheit besitzt Obama außerdem noch in der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren (24 Millionen Wähler, 46 zu 42 Prozent). In allen anderen Altersgruppe wünscht eine Mehrheit seine Ablösung.



  • Diejenigen, die Obama noch treu sind, repräsentieren also das klassische Wählerpotential der Linken:
  • Gutmenschen und wohlhabende "Linksliberale", hier vertreten durch die Staaten der Pilgerväter;

  • Geringverdienende und Transferempfänger, vertreten durch diejenigen, die keine Steuern an Washington entrichten;

  • junge Menschen, die noch glauben, sie müßten die Welt verändern.
  • Von der Gesamtheit der mehr als zehntausend Befragten wollen 42 Prozent weiter Barack Obama und 50 Prozent jemanden anderen als Präsidenten.

    Selten hat ein amerikanischer Präsident als Kandidat so große Hoffnungen geweckt, die er im Amt so schnell und so vollständig enttäuschte.



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