Die Geschichte begann im November 2007: Damals wurde mitgeteilt, daß der Vertrag von Stefan Aust als Chefredakteur des "Spiegel" aufgrund des Widerstands der Mitarbeiter KG nicht verlängert werde.
Bald zeichnete sich ab, daß dies der Auftakt zu einer Linksentwicklung des Blatts sein würde; siehe Rutscht der "Spiegel" jetzt nach links?; ZR vom 18. 11. 2007. Ganz so schlimm ist es dann nicht geworden, denn dem Kandidaten der Linken, Matthias Müller von Blumencron, wurde am Ende der Pragmatiker Georg Mascolo als zweiter Chefredakteur zur Seite gestellt.
Dennoch - man sehe sich die jüngste Kampagne gegen Guido Westerwelle und allgemein die FDP an - ist der "Spiegel" seither deutlich nach links gerückt. Man knüpft wieder an die Zeit der "Kampfpresse" an, die Rudolf Augstein beendet hatte, als er 1994 Stefan Aust zum Chefredakteur ernannte.
Mit dieser Linksentwicklung des "Spiegel" entstand Raum für ein informativeres, objektiveres, weniger ideologisches Nachrichtenmagazin. Seit Mitte vergangenen Jahres bastelt Stefan Aust daran. Jetzt geht das Projekt (Arbeitstitel "Die Woche") in die heiße Phase.
Zunächst, im Juli 2009, hatte Aust im Auftrag der WAZ-Gruppe nur "generell ausloten" wollen, "was der Markt hergibt". Die Analyse des Printmarkts sei "völlig ergebnisoffen".
Im Oktober 2009 hatte sich das schon zu einer "Mischung aus 'Spiegel' und 'Stern'" konkretisiert. Aust stellte ein Team zusammen, das in Hamburg Nullnummern zu produzieren begann.
In den letzten Tagen nun häuften sich die Meldungen. Erst erfuhr man, daß die Redaktion, sobald es ernst wird, nach Berlin umziehen werde. Und heute knallte es richtig: Bei pressportal.de ist seit heute Mittag zu lesen:
Der "Spiegel", in dem bis jetzt über das Projekt nichts zu lesen gewesen war, kann es nun nicht gut noch länger verschweigen. Eine Vorabmeldung zur Ausgabe der kommenden Woche trägt die Überschrift "Ringier beteiligt sich nicht an Austs Nachrichtenmagazin-Projekt". Darin heißt es:
Aber daß sie es so beschreiben - einseitig, parteilich, desinformierend -, das zeigt ja gerade den Stil, der sich, nachdem Aust de facto gefeuert worden war, wieder beim "Spiegel" eingebürgert hat. Und just weil das so ist, hat Austs Projekt gute Chancen.
Bald zeichnete sich ab, daß dies der Auftakt zu einer Linksentwicklung des Blatts sein würde; siehe Rutscht der "Spiegel" jetzt nach links?; ZR vom 18. 11. 2007. Ganz so schlimm ist es dann nicht geworden, denn dem Kandidaten der Linken, Matthias Müller von Blumencron, wurde am Ende der Pragmatiker Georg Mascolo als zweiter Chefredakteur zur Seite gestellt.
Dennoch - man sehe sich die jüngste Kampagne gegen Guido Westerwelle und allgemein die FDP an - ist der "Spiegel" seither deutlich nach links gerückt. Man knüpft wieder an die Zeit der "Kampfpresse" an, die Rudolf Augstein beendet hatte, als er 1994 Stefan Aust zum Chefredakteur ernannte.
Mit dieser Linksentwicklung des "Spiegel" entstand Raum für ein informativeres, objektiveres, weniger ideologisches Nachrichtenmagazin. Seit Mitte vergangenen Jahres bastelt Stefan Aust daran. Jetzt geht das Projekt (Arbeitstitel "Die Woche") in die heiße Phase.
Zunächst, im Juli 2009, hatte Aust im Auftrag der WAZ-Gruppe nur "generell ausloten" wollen, "was der Markt hergibt". Die Analyse des Printmarkts sei "völlig ergebnisoffen".
Im Oktober 2009 hatte sich das schon zu einer "Mischung aus 'Spiegel' und 'Stern'" konkretisiert. Aust stellte ein Team zusammen, das in Hamburg Nullnummern zu produzieren begann.
In den letzten Tagen nun häuften sich die Meldungen. Erst erfuhr man, daß die Redaktion, sobald es ernst wird, nach Berlin umziehen werde. Und heute knallte es richtig: Bei pressportal.de ist seit heute Mittag zu lesen:
Der Verlag Axel Springer beteiligt sich an dem Magazin-Projekt des ehemaligen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust. Dies erfuhr das Branchenmagazin Kontakter aus Verhandlungskreisen. Aust entwickelt mit anderen renommierten Journalisten unter dem Arbeitstitel "Die Woche" ein Nachrichtenmagazin. Bislang fungierte der Medienkonzern WAZ aus Essen als einziger Geldgeber, jetzt stößt als weiterer Finanzier Springer hinzu.Ein weiterer Partner werde noch gesucht.
Der "Spiegel", in dem bis jetzt über das Projekt nichts zu lesen gewesen war, kann es nun nicht gut noch länger verschweigen. Eine Vorabmeldung zur Ausgabe der kommenden Woche trägt die Überschrift "Ringier beteiligt sich nicht an Austs Nachrichtenmagazin-Projekt". Darin heißt es:
Auf der Suche nach einem Investor für das neue Nachrichtenmagazin von Stefan Aust dünnt sich die Liste potentieller Kandidaten aus. Der immer wieder genannte Schweizer Ringier-Verlag, der das Vorhaben vor einigen Monaten geprüft hat, will bei dem Projekt jedenfalls nicht mitmachen. Es gebe derzeit dringendere Aufgaben, heißt es aus der Chefetage in der Schweiz. Auch beim Burda-Verlag, dem Aust sein Projekt vorgestellt hat, fiel die Reaktion reserviert aus. (...) Unter den WAZ-Eignern gibt es ohnehin auch kritische Stimmen. Man sei "nicht mehr so optimistisch wie vor einem Jahr", sagt einer.Tja, das würde sie freuen, Austs alte Kollegen vom "Spiegel", wenn die Lage des Projekts so wäre, wie sie es beschreiben.
Aber daß sie es so beschreiben - einseitig, parteilich, desinformierend -, das zeigt ja gerade den Stil, der sich, nachdem Aust de facto gefeuert worden war, wieder beim "Spiegel" eingebürgert hat. Und just weil das so ist, hat Austs Projekt gute Chancen.
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