Manche Rüstungsexperten argwöhnen allerdings, dass der Start der "X-37B" - auch Orbital Test Vehicle (OTV) genannt - den Beginn der Militarisierung des Weltraums markiert.
"Spiegel-Online" über den gestrigen Start der amerikanischen Mini-Raumfähre X-37B.
Kommentar: Beginn der Militarisierung des Weltraums! Man faßt es nicht.
Die Militarisierung des Weltraums begann mit dem Start von Sputnik I am 4. Oktober 1957. Zwar war Sputnik I ein ziviler Satellit; aber die sowjetische Raumfahrt war, wie auch die amerikanische, von vornherein auch auf eine militärische Nutzung ausgerichtet.
Dazu gehörten nicht nur militärische Beobachtungs- und Kommunikations-Satelliten, sondern es wurde auch richtig schön der Krieg der Sterne vorbereitet.
Die UdSSR hatte ein Programm für die bemannte militärische Raumfahrt, das Projekt Almaz. Die Raumstationen dieses Programms (OPS 1-3) wurden zur Tarnung als Saljut-Stationen bezeichnet. Sie waren nicht nur mit Geräten zur Erdbeobachtung versehen, sondern sollten auch bewaffnet werden.
Am 25. Juni 1974 startete Saljut 3. Auf dieser Station wurde im Januar 1975 eine Bordkanone getestet, die erfolgreich einen Zielsatelliten zerstörte. Es handelte sich um eine 23-mm-Kanone, die mit einer Geschwindigkeit von 950 Schuß/Minute feuern konnte. Die Projektile hatten eine Masse von je 200 g und wurden mit einer Geschwindigkeit von 690 m/s relativ zur Station abgeschossen. Zur Ausrichtung der Kanone auf das Zielobjekt wurde die Station entsprechend gedreht.
Dieses Kanone, die aus der Bordkanone eines TU-22-Bombers entwickelt worden war, sollte später durch eine speziell entwickelte Weltraumkanone (Shchit-2) ersetzt werden. Dazu kam es aber nicht mehr.
Auch die Amerikaner planten den militärischen bemannten Raumflug. Das Projekt trug den Namen MOL (Manned Orbital Laboratory). Es gelangte aber über einen unbemannten Testflug nicht hinaus und wurde bereits 1969 eingestellt. Das sowjetische Projekt Almaz endete am 8. August 1977, als Saljut 5 (=OPS 3) zum Absturz gebracht wurde.
Den Militärs war sehr schnell klargeworden, daß alles, was von militärischem Nutzen ist, von unbemannten Satelliten besser geleistet werden kann als von Astronauten.
Dasselbe gilt übrigens für die wissenschaftliche Forschung (siehe Der Wahnwitz der bemannten Raumfahrt; ZR vom 14. 7. 2007). Menschen ins Weltall zu befördern diente immer vorrangig der politischen Propaganda und nicht der Forschung.
Das wird exemplarisch deutlich am Schicksal des sowjetischen Mondprogramms (siehe Das sowjetische Programm für den bemannten Mondflug und sein dramatisches Ende; ZR vom 20. 7. 2009): Es wurde mit Hochdruck unter Einsatz aller Mittel betrieben, bis die Landefähre Eagle von Apollo 11 auf dem Mond landete. Als damit die Sowjets um den geplanten Propaganda-Erfolg eines ersten bemannten Mondflugs gebracht worden waren, wurde das Programm sofort eingestellt.
Auch die gestern gestartete X-37B ist nicht für den Transport von Astronauten vorgesehen, wie das die Europäer einmal unter der Bezeichnung Hermes für ein ähnliches Gerät geplant hatten. Menschen wären nur unnötige Nutzlast.
"Spiegel-Online" über den gestrigen Start der amerikanischen Mini-Raumfähre X-37B.
Kommentar: Beginn der Militarisierung des Weltraums! Man faßt es nicht.
Die Militarisierung des Weltraums begann mit dem Start von Sputnik I am 4. Oktober 1957. Zwar war Sputnik I ein ziviler Satellit; aber die sowjetische Raumfahrt war, wie auch die amerikanische, von vornherein auch auf eine militärische Nutzung ausgerichtet.
Dazu gehörten nicht nur militärische Beobachtungs- und Kommunikations-Satelliten, sondern es wurde auch richtig schön der Krieg der Sterne vorbereitet.
Die UdSSR hatte ein Programm für die bemannte militärische Raumfahrt, das Projekt Almaz. Die Raumstationen dieses Programms (OPS 1-3) wurden zur Tarnung als Saljut-Stationen bezeichnet. Sie waren nicht nur mit Geräten zur Erdbeobachtung versehen, sondern sollten auch bewaffnet werden.
Am 25. Juni 1974 startete Saljut 3. Auf dieser Station wurde im Januar 1975 eine Bordkanone getestet, die erfolgreich einen Zielsatelliten zerstörte. Es handelte sich um eine 23-mm-Kanone, die mit einer Geschwindigkeit von 950 Schuß/Minute feuern konnte. Die Projektile hatten eine Masse von je 200 g und wurden mit einer Geschwindigkeit von 690 m/s relativ zur Station abgeschossen. Zur Ausrichtung der Kanone auf das Zielobjekt wurde die Station entsprechend gedreht.
Dieses Kanone, die aus der Bordkanone eines TU-22-Bombers entwickelt worden war, sollte später durch eine speziell entwickelte Weltraumkanone (Shchit-2) ersetzt werden. Dazu kam es aber nicht mehr.
Auch die Amerikaner planten den militärischen bemannten Raumflug. Das Projekt trug den Namen MOL (Manned Orbital Laboratory). Es gelangte aber über einen unbemannten Testflug nicht hinaus und wurde bereits 1969 eingestellt. Das sowjetische Projekt Almaz endete am 8. August 1977, als Saljut 5 (=OPS 3) zum Absturz gebracht wurde.
Den Militärs war sehr schnell klargeworden, daß alles, was von militärischem Nutzen ist, von unbemannten Satelliten besser geleistet werden kann als von Astronauten.
Dasselbe gilt übrigens für die wissenschaftliche Forschung (siehe Der Wahnwitz der bemannten Raumfahrt; ZR vom 14. 7. 2007). Menschen ins Weltall zu befördern diente immer vorrangig der politischen Propaganda und nicht der Forschung.
Das wird exemplarisch deutlich am Schicksal des sowjetischen Mondprogramms (siehe Das sowjetische Programm für den bemannten Mondflug und sein dramatisches Ende; ZR vom 20. 7. 2009): Es wurde mit Hochdruck unter Einsatz aller Mittel betrieben, bis die Landefähre Eagle von Apollo 11 auf dem Mond landete. Als damit die Sowjets um den geplanten Propaganda-Erfolg eines ersten bemannten Mondflugs gebracht worden waren, wurde das Programm sofort eingestellt.
Auch die gestern gestartete X-37B ist nicht für den Transport von Astronauten vorgesehen, wie das die Europäer einmal unter der Bezeichnung Hermes für ein ähnliches Gerät geplant hatten. Menschen wären nur unnötige Nutzlast.
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