Die "Süddeutsche Zeitung" gilt als ein seriöses Blatt. Was sie sich im Augenblick mit dem Aufmacher der Internet-Ausgabe "sueddeutsche.de" leistet, wird nicht nur diesem Anspruch nicht gerecht. Es ist mieser Journalismus. Unterste Schublade links.
Der Titel dieses Artikels einer gewissen Corinna Nohn lautet: "Ein Absturz und ein entsetzlicher Verdacht". Der Absturz ist, man kann es sich denken, derjenige, bei dem der polnische Staatspräsident Lech Kaczyński ums Leben kam. Der entsetzliche Verdacht lautet, so Corinna Nohn,
Exakt keine. Null. In ihrem Aufmacher, der sich über drei getrennt anzuklickende Teile erstreckt, präsentiert die "Süddeutsche" Verdachtsmomente, die ungefähr von der Qualität der im Internet kursierenden Behauptung sind, der Beifahrer der damaligen Bischöfin Käßmann sei Gerhard Schröder gewesen, auf dem Weg zu einem schönen Abend zu zweit.
Gehören nicht Schröder wie auch Käßmann zur linken Schickeria Hannovers? Ist die ehemalige Bischöfin nicht geschieden, ist Schröder nicht ein womanizer?
Wenn eine Zeitung auf solche Indizien den entsprechenden "Verdacht" gründen und diesen dann in einem Aufmacher-Artikel ausbreiten würde, dann könnte man ihr mit Recht bescheinigen, daß sie auf dem Weg zum Gossenjournalismus ist.
Auf Indizien dieser Art stützt die SZ ihren entsetzlichen Verdacht. Kaczyński hatte vor zwei Jahren Streit mit einem Piloten, der wegen des Beschusses der Stadt durch die Russen nicht hatte in Tiflis landen wollen. Es sei selten, daß ein Pilot viermal einen Landeanflug versucht. Von einem der Ausweichflughäfen Minsk oder Moskau hätte man per Auto Stunden nach Smolensk gebraucht.
Und schwupp! ist er da, der entsetzliche Verdacht. Der Betroffene ist ja tot; ein Pole und ein Konservativer. Da kann die SZ schon einmal wild spekulieren, auf dem Niveau der "Bild"-Zeitung, auf die sich die Autorin Nohn beruft.
Ein bißchen weiter links als die "Süddeutsche Zeitung" in Deutschland steht in Frankreich der Nouvel Observateur, den ich wegen seiner intelligenten und ehrlichen Autoren schätze, auch wenn ich ihre Meinung oft überhaupt nicht teile.
In dessen Internet-Ausgabe ist im Augenblick dies zu lesen:
"Rien n'indique que les pilotes de l'avion du président polonais, qui s'est écrasé, ont subi des pressions pour atterrir malgré le mauvais temps". Nichts weise darauf hin, daß die Piloten des Flugzeugs des polnischen Präsidenten, das zerschellte, einem Druck ausgesetzt waren, trotz des schlechten Wetters zu landen.
Das ist der Unterschied zwischen gutem und miesem Journalismus.
Der Titel dieses Artikels einer gewissen Corinna Nohn lautet: "Ein Absturz und ein entsetzlicher Verdacht". Der Absturz ist, man kann es sich denken, derjenige, bei dem der polnische Staatspräsident Lech Kaczyński ums Leben kam. Der entsetzliche Verdacht lautet, so Corinna Nohn,
ob der Präsident, um den Polen weint, Schuld trägt an seinem eigenen Tod, an dem Tod seiner Frau und eines Teils der polnischen Führungselite.Welche Belege gibt es für diesen entsetzlichen Verdacht?
Exakt keine. Null. In ihrem Aufmacher, der sich über drei getrennt anzuklickende Teile erstreckt, präsentiert die "Süddeutsche" Verdachtsmomente, die ungefähr von der Qualität der im Internet kursierenden Behauptung sind, der Beifahrer der damaligen Bischöfin Käßmann sei Gerhard Schröder gewesen, auf dem Weg zu einem schönen Abend zu zweit.
Gehören nicht Schröder wie auch Käßmann zur linken Schickeria Hannovers? Ist die ehemalige Bischöfin nicht geschieden, ist Schröder nicht ein womanizer?
Wenn eine Zeitung auf solche Indizien den entsprechenden "Verdacht" gründen und diesen dann in einem Aufmacher-Artikel ausbreiten würde, dann könnte man ihr mit Recht bescheinigen, daß sie auf dem Weg zum Gossenjournalismus ist.
Auf Indizien dieser Art stützt die SZ ihren entsetzlichen Verdacht. Kaczyński hatte vor zwei Jahren Streit mit einem Piloten, der wegen des Beschusses der Stadt durch die Russen nicht hatte in Tiflis landen wollen. Es sei selten, daß ein Pilot viermal einen Landeanflug versucht. Von einem der Ausweichflughäfen Minsk oder Moskau hätte man per Auto Stunden nach Smolensk gebraucht.
Und schwupp! ist er da, der entsetzliche Verdacht. Der Betroffene ist ja tot; ein Pole und ein Konservativer. Da kann die SZ schon einmal wild spekulieren, auf dem Niveau der "Bild"-Zeitung, auf die sich die Autorin Nohn beruft.
Ein bißchen weiter links als die "Süddeutsche Zeitung" in Deutschland steht in Frankreich der Nouvel Observateur, den ich wegen seiner intelligenten und ehrlichen Autoren schätze, auch wenn ich ihre Meinung oft überhaupt nicht teile.
In dessen Internet-Ausgabe ist im Augenblick dies zu lesen:
"Rien n'indique que les pilotes de l'avion du président polonais, qui s'est écrasé, ont subi des pressions pour atterrir malgré le mauvais temps". Nichts weise darauf hin, daß die Piloten des Flugzeugs des polnischen Präsidenten, das zerschellte, einem Druck ausgesetzt waren, trotz des schlechten Wetters zu landen.
Das ist der Unterschied zwischen gutem und miesem Journalismus.
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.