31. Juli 2008

Zitat des Tages: Wie wirken sich die Olympischen Spiele auf die Menschenrechtssituation in China aus? Sie haben sie verschlechtert

We've seen a deterioration in human rights because of the Olympics. (...) Specifically we've seen crackdowns on domestic human rights activists, media censorship and increased use of re-education through labour as a means to clean up Beijing and surrounding areas.

(Wir beobachten eine Verschlechterung bei den Menschenrechten wegen der Olympischen Spiele (...) Insbesondere beobachten wir Razzien gegen Menschenrechts- Aktivisten, Medienzensur und den verstärkten Einsatz von Umerziehung durch Arbeit als Mittel, um Peking und die Umgebung zu säubern.)

Roseann Rife, stellvertretende Programmdirektorin bei Amnesty International, über die Lage der Menschenrechte in China unmittelbar vor den Olympischen Spielen.

Kommentar: In "Spiegel-Online" berichtet der Peking- Korrespondent des "Spiegel", Andreas Lorenz, über diese Art, wie die chinesischen Kommunisten die Olympischen Spiele vorbereiten, und zeigt sich verwundert:
Zur Erinnerung: In der Nacht des 13. Juli 2001 schwebte Peking noch im Glück. Gerade hatte das IOC die chinesische Metropole als Austragungsort der Spiele 2008 erkoren (...)

Schon wuchs die Hoffnung auf ein toleranteres China, das zugleich transparenter, gerechter und freundlicher wäre - kurz: humaner und würdevoller, im Sinne der griechischen Erfinder der Spiele. Dieser Wunsch verband in jener Nacht viele Menschen in China und im Ausland. Doch das war ein grandioses Missverständnis. Die KP denkt überhaupt nicht daran, ihr Versprechen zu halten, mehr Freiheiten und mehr Gerechtigkeit zuzulassen. (...)

Mit unerbittlicher Härte verfolgt die KP-Führung noch Tage vor Beginn der Spiele politische Kritiker, unliebsame Rechtsanwälte, Arbeitervertreter, echte oder vermeintliche Störenfriede, Journalisten, Blogger.
Ja, was hatte man denn erwartet? Daß die Kommunisten etwa freie Demonstrationen erlauben würden? Daß sie ausgerechnet dann, wenn die ganze Welt zusieht, Proteste zulassen würden?

1936 hat man Hitler die Chance gegeben, seine Diktatur in den freundlichsten Farben zu malen. Jeder wußte, als die chinesischen Kommunisten sich bewarben, daß sie diese Gelegenheit genauso nutzen würden wie damals die Nazis.

Als die Spiele 1936 vorbei waren, war die Hitler- Diktatur nicht geschwächt, sondern gestärkt. So wird es auch mit der kommunistischen Diktatur in China sein.

Sich jetzt zu verwundern, gar von einem "Mißverständnis" zu sprechen, zeugt nicht eben von historischen Kenntnissen, zeugt nicht gerade von Einsicht in das Wesen von totalitären Systemen.



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