13. Juli 2008

Zitat des Tages: Michael O'Leary (Ryanair) sagt, wie es ist

WELT ONLINE: Macht die EU Ihnen das Leben schwer?

O'Leary: Natürlich. Bis vor 20 Jahren war sie ganz wichtig in der Deregulierung. Sie half, die nationalen Monopole zu brechen. In den letzten zehn Jahren hat sie dann verzweifelt versucht, die Regulierung wieder einzuführen. Die Einflussnahme nimmt zu, die Steuern steigen, durch den Emissionshandel werden die Preise steigen. Wir werden uns in Europa dank dieser wunderbaren Kommission noch zu Tode besteuern, während das weder Amerikaner, Russen oder Chinesen tun.

WELT ONLINE: Wie erklären Sie sich das?

O'Leary: Inkompetente Bürokraten und Politiker sind daran schuld. Durch diesen umweltpolitischen Quatsch rutschen wir vielleicht in eine Rezession. Warum? Weil Bürokraten und Politiker mit den wirklichen Dingen des Lebens nichts zu tun haben.


Aus einem Interview, das Andreas Seibel für "Welt Online" mit dem Gründer und Besitzer von Ryanair führte.

Kommentar: Gerade hat ja Michael O'Leary die Regulierungswut, die er beklagt, am eigenen Leib erfahren, als kein Geringerer als das Europäische Parlament festlegte, wo in einem Internet- Buchungsformular der Kunde ein Häkchen einfügen und wo er es wegklicken darf, soll oder muß.

Ansonsten: So wie O'Leary spricht ein freier Bürger eines freien Landes. Wenn man dieses Interview liest, dann versteht man besser, warum die Iren den Vertrag von Lissabon abgelehnt haben.



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