16. Juli 2008

Marginalie: Verletzungen der Menschenrechte in Guantánamo

"Guantanamo- Video alarmiert Menschenrechtler" titelt "Spiegel Online".

"Guantánamo- Video zeigt verzweifelten 16-Jährigen" steht über einem Bericht in NDR-Info.

"Schockierende Bilder eines Verhörs" meldet in der Überschrift des betreffenden Artikels die "Süddeutsche Zeitung".

Die Bilder, um die es geht und die in der Tag inakzeptable Verhörmethoden zeigen, sollen aus dem Jahr 2003 stammen.

Vor eineinhalb Jahren, im Januar 2007, habe ich für einen Artikel in diesem Blog Material über die Haftbedingungen in Guantánamo gesammelt. Dort ist erheblich Schlimmeres dokumentiert, als es auf dem Video zu sehen ist.

Allerdings liegt das Gefängnis von Guantánamo, in dem beispielsweise zwei Hunde auf einen kranken Gefangenen gehetzt wurden und in dem ein anderer Gefangener zwei Tage nackt und ohne Nahrung an seine Zellentür gefesselt war, auf dem Boden der Republik Cuba.

Die Opfer sind Menschen, die in dieses Gefängnis kamen, nicht weil sie im Verdacht des Terrorismus stehen, sondern weil sie für die Menschenrechte in Cuba eingetreten sind.

Sollte nicht auch das Menschenrechtler alarmieren? Ob nicht auch diese Opfer verzweifelt sind? Wäre es nicht eigentlich zu erwarten, daß auch über diese Zustände Empörung herrscht?



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