4. September 2012

Marginalie: Goebbels-Vergleich, betrunkene Delegierte. Patzer und Pannen im Vorfeld des Parteitags der Demokraten

Warum ich diese beiden Meldungen bringe, werde ich am Schluß sagen.

Noch bevor der Parteitag der Demokraten begonnen hat, gab es schon die ersten Patzer und Pannen.

In ihrem Hotel in Charlotte, North Carolina, wo die National Convention heute beginnt, betranken sich zwei Delegierte aus Kalifornien in der Nacht zum Sonntag derart, daß einer in eine Klinik eingeliefert werden mußte. Der andere griff das Hotelpersonal an und behauptete gegenüber der herbei­gerufenen Polizei, er sei Abgeordneter des Repräsentanten­hauses. Ihm wurde sein Delegiertenmandat entzogen.

Der Vorsitzende der kalifornischen Delegation, John Burton, tat sich mit einem Nazi-Vergleich hervor. Er sagte in einem Interview über Politiker der Republikaner:
They lie and they don't care if people think they lie. Joseph Goebbels. It's the big lie, you keep repeating it.

Sie lügen, und es macht ihnen nichts aus, wenn die Leute glauben, daß sie lügen. Goebbels. Es ist die große Lüge. Man wiederholt sie immer wieder.
Was kein Versehen war, denn später wiederholte er in einem weiteren Interview:
If you're not telling the truth, you're lying. Joseph Goebbels' concept was the big lie. If you tell it enough, people will think it’s the truth.

Wenn man nicht die Wahrheit sagt, dann lügt man. Das Konzept von Joseph Goebbels war die große Lüge. Wenn man sie oft genug ausspricht, werden die Leute glauben, daß es die Wahrheit ist.
Die Wahlkampfleitung der Demokraten hat sich davon distanziert. Inzwischen hat sich Burton entschuldigt.



Sie finden, das seien doch Lappalien? Dann haben Sie vollkommen Recht. Aber in Berichten über den Wahlkampf Mitt Romneys wird in unseren Medien jeder derartiger Vorfall ausführlich geschildert; nehmen Sie beispielsweise diesen Bericht in "Spiegel-Online".

Ich habe darauf schon hingewiesen: "Spiegel-Online" über Romneys Reise. Als Gegenmittel dazu eine amerikanische Stimme; ZR vom 31. 7. 2012. Und auch diese Marginalie verstehen Sie bitte als ein kleines Gegenmittel gegen die Einseitigkeit dieser Berichterstattung.

Bisher gibt es bei "Spiegel-Online" keine Meldungen über die beiden Vorfälle. Aber vielleicht kommen sie ja noch.­
Zettel



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