22. August 2010

Zitat des Tages: Thilo Sarrazin über Einwanderungspolitik

Wer da ist und einen legalen Aufenthaltsstatus hat, ist willkommen. Aber wir erwarten von euch, dass ihr die Sprache lernt, dass ihr euren Lebensunterhalt mit Arbeit verdient, dass ihr Bildungsehrgeiz für eure Kinder habt, dass ihr euch an die Sitten und Gebräuche Deutschlands anpasst und dass ihr mit der Zeit Deutsche werdet - wenn nicht ihr, dann spätestens eure Kinder. (...)

Wer Türke oder Araber bleiben will und dies auch für seine Kinder möchte, der ist in seinem Herkunftsland besser aufgehoben. Und wer vor allem an den Segnungen des Sozialstaats interessiert ist, der ist bei uns schon gar nicht willkommen.


Thilo Sarrazin in einem fulminanten Essay "Was tun?"; einem Auszug aus seinem demnächst erscheinenden Buch "Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen". Zu lesen im gedruckten "Spiegel" der kommenden Woche (34/2010, S. 136 - 140).


Kommentar: Sarrazin bringt das Problem auf den Punkt: Es geht nicht um pro oder contra Einwanderung. Die Einwanderer sind nun einmal da. Es geht nicht um Fremdenfeindlichkeit versus eine positive Haltung gegenüber Einwanderern.

Es geht darum, ob die Einwanderer sich assimilieren, so wie das jedes klassische Einwanderungsland von ihnen erwartet. Es wird von ihnen in den USA, in Australien, in Neuseeland verlangt, und sie tun es, weil sie gar nicht anders können: Weil sie sich nämlich in der Gesellschaft ihrer neuen Heimat mit der Mühe und der Anstrengung behaupten müssen, die jede Einwanderung nun einmal mit sich bringt. Das gelingt in der Regel nicht ohne Assimilation.

Diese Mühe wird vielen Einwanderern nach Deutschland durch den Sozialstaat abgenommen. Es fehlt damit der Assimilationsdruck. Man wandert in ein soziales Paradies ein, zu dessen besonderen Reizen es gehört, daß man die eigene nationale und kulturelle Identität behalten darf. Wer wollte da nein sagen?

Sarrazin schlägt ein Paket von Maßnahmen vor, um diese Situation zu ändern. Unbedingt lesenswert.



Falls Sie den "Spiegel" nicht ohnehin lesen - kaufen Sie das Heft wegen dieses Essays. Möglicherweise übernimmt "Spiegel-Online" den Text, aber das weiß man nie im voraus.



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