Gelegentlich liest man davon, aber eine breite öffentliche Diskussion gibt es darüber nicht: Mit einer einzigen nuklearen Explosion in der richtigen Höhe (von einigen hundert Kilometern) und von der richtigen Stärke kann ein Angreifer die Zentren der USA lahmlegen.
Eine solche Detonation erzeugt einen sogenannten NEMP (nuclear electromagnetic pulse), auch einfach EMP genannt. Er entsteht dadurch, daß die Gamma-Strahlung aus einer nuklearen Explosion in der oberen Atmosphäre Elektronen aus Molekülen herausschlägt, die sich als vertikaler elektrischer Strom mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Erdoberfläche bewegen und dabei mit dem Magnetfeld der Erde in Wechselwirkung treten.
Man kann sich das wie ein Gewitter vorstellen, nur mit ungleich größerer Energie. Mit so gewaltiger Energie, daß die Folgen für ein hochtechnisiertes Land katastrophal sind: Ein Zusammenbrechen der Stromversorgung, der Kommunikation, des Verkehrs, der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern; dazu ein weitgehendes Ausfallen der staatlichen Verwaltung und der Dienste, die erforderlich wären, um den Schaden zu beheben oder wenigstens zu begrenzen.
Ein Science-Fiction-Scenario? Nein, leider nicht. Aufmerksam geworden bin ich auf das Thema durch einen Artikel, den gestern die auf Sicherheitsfragen spezialisierte Journalistin Elise Cooper im American Thinker publiziert hat ("The new generation of security threats"; die neue Generation der Bedrohungen für die Sicherheit).
Elise Cooper hat für diesen Artikel etliche Sicherheitsexperten interviewt. Was sie schreibt, liest sich gar nicht erfreulich. Zu den neuen Bedrohungen rechnet sie biologische Kriegsführung, den Cyberkrieg - also Attacken auf Rechner - und eben den NEMP:
Lesen Sie diesen Bericht, dann können Sie sich das Geld für einen Horror-Film sparen. Besonders erschreckend ist, daß niemand die Folgen eines solchen Angriffs im einzelnen abschätzen kann, denn zu vernetzt sind die verschiedenen Systeme (Stromversorgung, Kommunikation, Verkehr, Verwaltung und Polizei, Versorgung mit Gütern und Lebensmitteln usw.), als daß man das Verhalten eines solchen komplexen Gesamtsystems würde prognostizieren können.
Der Iran hat offenbar bereits Tests für einen NEMP-Angriff durchgeführt. Die Kommission meint, daß gegen einen solchen Angriff durch einen Staat wie den Iran Abschreckung nicht funktioniert. Die einzige Möglichkeit sei, sich auf diesen Ernstfall vorzubereiten, so gut es geht:
Eine solche Detonation erzeugt einen sogenannten NEMP (nuclear electromagnetic pulse), auch einfach EMP genannt. Er entsteht dadurch, daß die Gamma-Strahlung aus einer nuklearen Explosion in der oberen Atmosphäre Elektronen aus Molekülen herausschlägt, die sich als vertikaler elektrischer Strom mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Erdoberfläche bewegen und dabei mit dem Magnetfeld der Erde in Wechselwirkung treten.
Man kann sich das wie ein Gewitter vorstellen, nur mit ungleich größerer Energie. Mit so gewaltiger Energie, daß die Folgen für ein hochtechnisiertes Land katastrophal sind: Ein Zusammenbrechen der Stromversorgung, der Kommunikation, des Verkehrs, der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern; dazu ein weitgehendes Ausfallen der staatlichen Verwaltung und der Dienste, die erforderlich wären, um den Schaden zu beheben oder wenigstens zu begrenzen.
Ein Science-Fiction-Scenario? Nein, leider nicht. Aufmerksam geworden bin ich auf das Thema durch einen Artikel, den gestern die auf Sicherheitsfragen spezialisierte Journalistin Elise Cooper im American Thinker publiziert hat ("The new generation of security threats"; die neue Generation der Bedrohungen für die Sicherheit).
Elise Cooper hat für diesen Artikel etliche Sicherheitsexperten interviewt. Was sie schreibt, liest sich gar nicht erfreulich. Zu den neuen Bedrohungen rechnet sie biologische Kriegsführung, den Cyberkrieg - also Attacken auf Rechner - und eben den NEMP:
The Chinese, along with Russia, Iran, and possibly North Korea, threaten America's national security by developing electromagnetic pulse (EMP) weapons. Frances Townsend, former Bush Homeland Security Advisor, felt that electromagnetic pulse weapons are "a big deal and we are solely unprepared for it ...". (...)Worin besteht diese "große Sache", auf welche die US-Regierung nicht ausreichend vorbereitet ist? Cooper:
Die Chinesen bedrohen ebenso wie Rußland, der Iran und möglicherweise Nordkorea die nationale Sicherheit der USA, indem sie elektromagnetische Impulswaffen (EMP) entwickeln. Frances Townsend, ein früherer Berater von Präsident Bush für Innere Sicherheit, meinte, daß elektromagnetische Impulswaffen "eine große Sache" seien, "und wir sind darauf nur schlecht vorbereitet ..." (...)
Clare Lopez, a former CIA official who is currently a senior fellow at the Center for Security Policy, told of a scary scenario where people would "no longer be able to buy groceries or gasoline. You would no longer have electricity to power anything in your home. You are unable to count on hospitals, banks, and the financial systems because their systems are wiped out as well. You can't communicate by phone or computer.Das mag etwas blumig und vielleicht auch phantasievoll formuliert sein. Gar nicht phantasievoll aber ist der Report of the Commission to Assess the Threat to the United States from Electromagnetic Pulse (EMP) Attack, der Bericht einer Expertenkommission, der im Auftrag des amerikanischen Kongresses erstellt und im April 2008 vorgelegt wurde.
Disease becomes rampant. Over a period of years, eighty to ninety percent of the population would be wiped out or affected. Everyday life for ordinary people would go back to Little House on the Prairie Days".
Claudia Lopez, eine ehemalige Mitarbeiterin der CIA, die jetzt Gastwissenschaftlerin am Center for Security Policy [einem Washingtoner Institut für Sicherheitspolitik; Zettel] ist, schildert ein Szenario des Schreckens, in dem die Menschen "keine Lebensmittel und kein Benzin mehr kaufen können. Es gibt keine Stromversorgung für die Haushalte mehr. Man kann nicht mehr auf Krankenhäuser, Banken und das Finanzsystem zählen, denn diese Systeme sind ebenfalls ausgelöscht. Man kann nicht mehr über Telefon oder Computer kommunizieren.
Überall brechen Krankheiten aus. Über einen Zeitraum von Jahren wären achtzig bis neunzig Prozent der Bevölkerung ausgelöscht oder [von Krankheiten] befallen. Das tägliche Leben der einfachen Menschen würde wieder die Stufe der Blockhütte in den Tagen der Prärie erreichen"
Lesen Sie diesen Bericht, dann können Sie sich das Geld für einen Horror-Film sparen. Besonders erschreckend ist, daß niemand die Folgen eines solchen Angriffs im einzelnen abschätzen kann, denn zu vernetzt sind die verschiedenen Systeme (Stromversorgung, Kommunikation, Verkehr, Verwaltung und Polizei, Versorgung mit Gütern und Lebensmitteln usw.), als daß man das Verhalten eines solchen komplexen Gesamtsystems würde prognostizieren können.
Der Iran hat offenbar bereits Tests für einen NEMP-Angriff durchgeführt. Die Kommission meint, daß gegen einen solchen Angriff durch einen Staat wie den Iran Abschreckung nicht funktioniert. Die einzige Möglichkeit sei, sich auf diesen Ernstfall vorzubereiten, so gut es geht:
Therefore, making preparations to manage the effects of an EMP attack, including understanding what has happened, maintaining situational awareness, having plans in place to recover, challenging and exercising those plans, and reducing vulnerabilities, is critical to reducing the consequences, and thus probability, of attack. The appropriate national-level approach should balance prevention, protection, and recovery.Das Pfeifen im Walde.
Kritisch dafür, daß die Folgen eines solchen Angriffs und damit seine Wahrscheinlichkeit verringert werden, sind Vorbereitungen darauf, die Auswirkungen einer EMP-Angriffs zu managen. Dazu gehört ein Bild dessen, was geschehen ist, die Aufrechterhaltung eines Überblicks über die Situation, Pläne für den Wiederaufbau, das offensive Vertreten und das Einüben solcher Pläne und die Verringerung der Verwundbarkeit.
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