31. August 2012

Anmerkungen zur Sprache (14): Sprachschluderei

Lesen Sie einmal dies, das im Augenblick, verantwortet von einem anonymen Redakteur, bei "Zeit-Online" steht: "19 Jahre lang war Norbert Walter Chefökonom der Deutschen Bank, als einer der ersten sagte er die Wirtschafts­krise voraus. Er starb aus noch ungeklärten Umständen."

Er starb aus Umständen. Wie kann jemand, der des Deutschen mächtig ist, so etwas zu Papier bringen, es in seinen Rechner eintippen?

Es sind ja nun Journalisten, die sich derart an der Sprache vergehen. Sie haben vielleicht sogar studiert; und sie beherrschen das Deutsche nicht auf dem Niveau eines Grundschülers.

Es sind schlicht dumme, ungebildete Menschen. Aber sie kommen nach oben; über Seilschaften, in denen nicht Kompetenz zählt, sondern das Parteibuch oder sonstige politische Beziehungen.

Siehe auch Das Germanistikstudium und der Duden. Studieren im Wolkenkuckucksheim; ZR vom 30. 5. 2012
Zettel



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Titelvignette: Johann Gottfried Herder. Gemälde von Johann Ludwig Strecker (1775). In der Public Domain, da das Copyright erloschen ist. Links zu allen Folgen dieser Serie findet man hier.