La Révolution est comme Saturne: elle dévore ses propres enfants, sagte der Revolutionär Pierre Vergniaud, bevor er am 31. Oktober 1793 unter der Guillotine starb - die Revolution ist wie [der Gott] Saturn: Sie frißt ihre eigenen Kinder. Büchner hat das in seinem Drama "Dantons Tod" zitiert.
Frißt jetzt auch der Ökowahn seine eigenen Kinder? Führt er am Ende statt zu mehr zu weniger Naturschutz? Es könnte sein.
Heute findet ein "Energiewende-Treffen" zwischen Wirtschaftsminister Rösler, Netzbetreibern und Vertretern der norddeutschen Bundesländer statt. Das Thema ist der "stockende Ausbau von sogenannten Offshore-Windparks". Das heutige ZDF-Morgenmagazin hat sich ausführlich mit dem Thema befaßt.
Im Vorfeld meldete am vergangenen Sonntag die "Welt am Sonntag":
Aber wenn es um die "Energiewende" geht, dann ist die Reaktion der Umwelteiferer verhalten. "Klimaretter-Info" zitiert einen ähnlichen Vorstoß Röslers schon im Juni und spricht von "massive(r) Kritik insbesondere von Umweltschutzorganisationen". Sehr laut kann sie nicht gewesen sein; auch "Klimaretter" verzichtet auf Links zu solcher Kritik. Ich kann mich nicht erinnern, davon etwas gelesen zu haben.
Was sollen sie auch kritisieren, die Umweltschutzorganisationen? Sie wollten die "Energiewende". Zur Energiewende gehört nun einmal der Ausbau von Offshore-"Windparks"; denn nur auf See weht der Wind so beständig, daß solche Anlagen zur Abdeckung der Grundlast beitragen können. Parallel zu allen Windrädern im Inland müssen hingegen zusätzlich konventionelle Kraftwerke bereitgehalten oder sogar neu gebaut werden, die einspringen, wenn einmal wieder der Wind nicht wehen will.
Investiert wird in Offshore-Windanlagen aber nur dann, wenn die Betreiber hinreichend sicher sein können, ihren Strom auch mit Profit zu verkaufen. Und dazu muß das Netz dringend ausgebaut werden (siehe Was demnächst auf Ihrer Stromrechnung stehen wird. Eine ausbaufähige Idee des Wirtschaftsministers; ZR vom 3. 7. 2012). Die Bereitschaft, in Offshore-Windanlagen zu investieren, scheint angesichts unsicherer Ertragsaussichten ohnehin zu schwinden.
Also muß man den potentiellen Betreibern wenigstens ein Netz offerieren, über das sie ihren Strom zum Verbraucher leiten können. Da wird man dann schon einmal den Naturschutz der Energiewende opfern müssen. Die Energierevolution frißt ihre Kinder.
Frißt jetzt auch der Ökowahn seine eigenen Kinder? Führt er am Ende statt zu mehr zu weniger Naturschutz? Es könnte sein.
Heute findet ein "Energiewende-Treffen" zwischen Wirtschaftsminister Rösler, Netzbetreibern und Vertretern der norddeutschen Bundesländer statt. Das Thema ist der "stockende Ausbau von sogenannten Offshore-Windparks". Das heutige ZDF-Morgenmagazin hat sich ausführlich mit dem Thema befaßt.
Im Vorfeld meldete am vergangenen Sonntag die "Welt am Sonntag":
Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will Umweltvorgaben lockern, um den Bau von Stromautobahnen zu beschleunigen. "Mit dem geltenden Naturschutz ist der Bau von Leitungen zwar möglich, aber es kommt immer wieder zu unnötigen Verzögerungen", sagte er der "Welt am Sonntag". Es solle geprüft werden, "ob europäische Umweltvorgaben vorübergehend außer Kraft gesetzt werden können", forderte der FDP-Chef. "Auch die Reduzierung auf eine Klageinstanz beim Bundesverwaltungsgericht ist ein sinnvoller Schritt, um schneller voranzukommen."Stellen Sie sich einmal vor, ein Minister hätte eine solche Forderung erhoben, um beispielsweise beim Ausbau des Autobahnnetzes, beim Flughafenneubau oder beim Braunkohle-Tagebau schneller voranzukommen: Ein Aufschrei wäre durch die Öffentlichkeit gegangen. Eine Welle der Empörtheit in einem Land, in dem die Trasse einer Autobahn verlegt wird, um die Vogel-Azurjungfer zu schützen, eine seltene Libellenart.
Aber wenn es um die "Energiewende" geht, dann ist die Reaktion der Umwelteiferer verhalten. "Klimaretter-Info" zitiert einen ähnlichen Vorstoß Röslers schon im Juni und spricht von "massive(r) Kritik insbesondere von Umweltschutzorganisationen". Sehr laut kann sie nicht gewesen sein; auch "Klimaretter" verzichtet auf Links zu solcher Kritik. Ich kann mich nicht erinnern, davon etwas gelesen zu haben.
Was sollen sie auch kritisieren, die Umweltschutzorganisationen? Sie wollten die "Energiewende". Zur Energiewende gehört nun einmal der Ausbau von Offshore-"Windparks"; denn nur auf See weht der Wind so beständig, daß solche Anlagen zur Abdeckung der Grundlast beitragen können. Parallel zu allen Windrädern im Inland müssen hingegen zusätzlich konventionelle Kraftwerke bereitgehalten oder sogar neu gebaut werden, die einspringen, wenn einmal wieder der Wind nicht wehen will.
Investiert wird in Offshore-Windanlagen aber nur dann, wenn die Betreiber hinreichend sicher sein können, ihren Strom auch mit Profit zu verkaufen. Und dazu muß das Netz dringend ausgebaut werden (siehe Was demnächst auf Ihrer Stromrechnung stehen wird. Eine ausbaufähige Idee des Wirtschaftsministers; ZR vom 3. 7. 2012). Die Bereitschaft, in Offshore-Windanlagen zu investieren, scheint angesichts unsicherer Ertragsaussichten ohnehin zu schwinden.
Also muß man den potentiellen Betreibern wenigstens ein Netz offerieren, über das sie ihren Strom zum Verbraucher leiten können. Da wird man dann schon einmal den Naturschutz der Energiewende opfern müssen. Die Energierevolution frißt ihre Kinder.
Zettel
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Links zu allen bisherigen Folgen dieser Serie findet man hier. Titelvignette: Schiffe sinken im Sturm. Gemälde von Ludolf Backhuysen (ca 1630).