Seit Beginn der als "Eurokrise" fehltitulierten Schuldenkrise ist Spiegel-Kommentator Münchau ein zuverlässiger Kompaß. Ein Kompaß, der stets nach Süden zeigt. Man liegt also richtig, wenn man immer das Gegenteil von dem annimmt, was er empfiehlt.
Das sollte man auch aktuell so halten, wenn er als Allheilmittel für die Krise den Weltuntergang empfiehlt.
Nach Münchau wäre der Weltuntergang das Beste, was uns derzeit passieren könnte. Denn dann würde geschehen, was seit Beginn der Krise alle linken Journalisten und Politiker empfehlen - die Geldschleusen würden voll geöffnet: "Die Banken geben endlich wieder Kredite. Niemand sorgt sich mehr um langfristige Solvenz oder Eigenkapitalrichtlinien."
Es gibt also beliebig viel Geld, und das würden die Menschen dann auch sofort ausgeben: "Die Welt geht einkaufen bis zum Umfallen. ... die Bestände von Media Markt (sind) binnen weniger Tage leergefegt." Auch der Tourismus würde sofort exzessiv profitieren.
Und wenn dann der Weltuntergang doch nicht kommt? Nach Münchau kein Problem - denn der Boom ginge sofort weiter: "Der Tourismusboom in Neapel ginge zwar jäh zu Ende, aber die neuen Buchungen für den Sommer würden schnell folgen."
Und wenn sie nicht gestorben sind ...
Natürlich ist das nicht völlig ernst gemeint, und kleinere Logikfehler kann man bei so einem Gedankenmodell gerne übersehen.
Aber durch die leichte satirische Übersteigerung werden einige zentrale linke Denkfehler beklemmend deutlich sichtbar.
Wobei ich noch nicht einmal besonders auf das befremdliche Menschenbild Münchaus eingehen möchte. Lemminghafter Massenkonsum soll die natürliche, allgemeine und zwangsläufige Folge sein, wenn Menschen von ihrem bald bevorstehenden Tod erfahren?Ich kann nicht nachvollziehen, wie man seine Mitmenschen so als triebhaft und primitiv abqualifzieren kann.
Aber die Logikfehler in Münchaus Szenario sind bezeichnend.
Erst einmal kommt das Geld einfach in beliebiger Menge von der Bank - wie halt der Strom aus der Steckdose kommt. Geld wäre reichlich da (wie der Strom in grünen Zukunftsszenarien), wenn nicht irgendwelche reaktionären Machenschaften das verhindern würden.
Und dann besteht Münchaus Wirtschaftswelt eigentlich nur aus Konsum. Wenn nur genug Geld verteilt wird, entstehen die nötigen Waren und Dienstleistungen von selber und aus dem Nichts. Keiner produziert mehr in seinem Schlaraffenland, aber jeder konsumiert. Nur der Hotelbesitzer in Venedig ist so dumm, den Touristen noch ein Bett und ein Frühstück zu bereiten - obwohl er vom "Geschäft seines Lebens" überhaupt nichts mehr haben kann.
Und dann kommt das böse Erwachen? Nein.
Die Leute erwachen aus ihrem Rausch, die Welt ist nicht untergegangen, und sie haben in ihrem Konsumwahn ihre Ersparnisse rausgehauen und sich noch dazu verschuldet. Und was soll da laut Münchau ihre erste Reaktion sein? Sie buchen einen schönen Urlaub fürs nächste Jahr.
Insgesamt ein erstklassiges Beispiel, wie realitätsfern dieser ganze Vulgär-Keynesianismus ist. Linke Dogmatiker wie er scheinen völlig im Elfenbeinturm zu leben und überhaupt nicht mehr zu wissen, wie normale Menschen leben, wirtschaften und entscheiden.
Und makroökonomisch sieht die Logik nicht besser aus. Alle diese zusätzlichen Kredite scheinen völlig folgenlos zu bleiben. Für Münchau und Genossen scheint es eine völlig absurde Vorstellung zu sein, daß man Kredite auch zurückzahlen muß. Sie dienen als reine Geldquelle, ohne irgendwelche Verpflichtungen.
Diese Mentalität hat uns die Krise eingebrockt.
Das sollte man auch aktuell so halten, wenn er als Allheilmittel für die Krise den Weltuntergang empfiehlt.
Nach Münchau wäre der Weltuntergang das Beste, was uns derzeit passieren könnte. Denn dann würde geschehen, was seit Beginn der Krise alle linken Journalisten und Politiker empfehlen - die Geldschleusen würden voll geöffnet: "Die Banken geben endlich wieder Kredite. Niemand sorgt sich mehr um langfristige Solvenz oder Eigenkapitalrichtlinien."
Es gibt also beliebig viel Geld, und das würden die Menschen dann auch sofort ausgeben: "Die Welt geht einkaufen bis zum Umfallen. ... die Bestände von Media Markt (sind) binnen weniger Tage leergefegt." Auch der Tourismus würde sofort exzessiv profitieren.
Und wenn dann der Weltuntergang doch nicht kommt? Nach Münchau kein Problem - denn der Boom ginge sofort weiter: "Der Tourismusboom in Neapel ginge zwar jäh zu Ende, aber die neuen Buchungen für den Sommer würden schnell folgen."
Und wenn sie nicht gestorben sind ...
Natürlich ist das nicht völlig ernst gemeint, und kleinere Logikfehler kann man bei so einem Gedankenmodell gerne übersehen.
Aber durch die leichte satirische Übersteigerung werden einige zentrale linke Denkfehler beklemmend deutlich sichtbar.
Wobei ich noch nicht einmal besonders auf das befremdliche Menschenbild Münchaus eingehen möchte. Lemminghafter Massenkonsum soll die natürliche, allgemeine und zwangsläufige Folge sein, wenn Menschen von ihrem bald bevorstehenden Tod erfahren?Ich kann nicht nachvollziehen, wie man seine Mitmenschen so als triebhaft und primitiv abqualifzieren kann.
Aber die Logikfehler in Münchaus Szenario sind bezeichnend.
Erst einmal kommt das Geld einfach in beliebiger Menge von der Bank - wie halt der Strom aus der Steckdose kommt. Geld wäre reichlich da (wie der Strom in grünen Zukunftsszenarien), wenn nicht irgendwelche reaktionären Machenschaften das verhindern würden.
Und dann besteht Münchaus Wirtschaftswelt eigentlich nur aus Konsum. Wenn nur genug Geld verteilt wird, entstehen die nötigen Waren und Dienstleistungen von selber und aus dem Nichts. Keiner produziert mehr in seinem Schlaraffenland, aber jeder konsumiert. Nur der Hotelbesitzer in Venedig ist so dumm, den Touristen noch ein Bett und ein Frühstück zu bereiten - obwohl er vom "Geschäft seines Lebens" überhaupt nichts mehr haben kann.
Und dann kommt das böse Erwachen? Nein.
Die Leute erwachen aus ihrem Rausch, die Welt ist nicht untergegangen, und sie haben in ihrem Konsumwahn ihre Ersparnisse rausgehauen und sich noch dazu verschuldet. Und was soll da laut Münchau ihre erste Reaktion sein? Sie buchen einen schönen Urlaub fürs nächste Jahr.
Insgesamt ein erstklassiges Beispiel, wie realitätsfern dieser ganze Vulgär-Keynesianismus ist. Linke Dogmatiker wie er scheinen völlig im Elfenbeinturm zu leben und überhaupt nicht mehr zu wissen, wie normale Menschen leben, wirtschaften und entscheiden.
Und makroökonomisch sieht die Logik nicht besser aus. Alle diese zusätzlichen Kredite scheinen völlig folgenlos zu bleiben. Für Münchau und Genossen scheint es eine völlig absurde Vorstellung zu sein, daß man Kredite auch zurückzahlen muß. Sie dienen als reine Geldquelle, ohne irgendwelche Verpflichtungen.
Diese Mentalität hat uns die Krise eingebrockt.
R.A.
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