20. Januar 2012

Kurioses, kurz kommentiert: Der freundliche Wulff und der au ... e Horst Köhler

Während seines Antrittsbesuchs in der Schweiz im September 2010, gut zwei Monate nach seiner Wahl, hielt Wulff allerlei belanglose Reden und Grußworte. Es handelte sich um einen Freundschaftsbesuch. Anders als sein zuweilen authentisch wirkender Vorgänger Horst Köhler aber suchte Wulff – ganz Parteipolitiker und Landesvater – stets Kontakt zu Journalisten.
Aus einem Artikel von Daniel Friedrich Sturm in "Welt-Online" zur Haussuchung bei Olaf Glaeseker ("Wie Wulffs Spindoctor plötzlich zur Gefahr wird").

Kommentar: Wer nicht stets Kontakt zu Journalisten sucht, der verhält sich "authentisch"? Eigenartig, nicht wahr? Oder sollte der Autor doch eher "autistisch" gemeint haben?

Im übrigen ist er wohlinformiert, der Autor Daniel Friedrich Sturm, und der Artikel, der den Hintergrund der engen Beziehung zwischen Wulff und Glaeseker darlegt, lesenswert. Wie auch in FAZ.NET der Artikel des Hannoveraner Korrespondenten der FAZ, Robert von Lucius, an dem vielleicht der letzte Absatz am bemerkenswertesten ist. Lucius über Glaeseker:
Dass sein von Wulff angebotener Wechsel in das Bundespräsidialamt für ihn nicht als selbstverständlich galt, wies schon auf erste Zeichen der Entfremdung zwischen beiden hin. Der stämmige ehemalige Mehrkämpfer hatte gespürt, dass Wulffs zweite Frau zunehmend zum Chefberater wurde und so sein Einfluss schwand, er auch nicht mehr alles wusste.
In der Tat könnte manches an Wulffs fortlaufenden Ungeschicklichkeiten vielleicht verständlicher werden, würde man voraussetzen, daß sie nicht auf den Rat Glaesekes zurückgingen, sondern auf, sagen wir, innerfamiliäre Beratungen.
Zettel



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