In einem Umfeld, in dem der Bedarf und damit die Produktion von Stahl stetig steigt (zwischen 2003 und 2010 allein um 50% weltweit), in einem Umfeld, in dem dies auch für andere mit hohem Energieaufwand zu erzeugende Grundstoffe gilt, bedeuten die von der Bundesregierung ausgegebenen Einsparziele Verzicht. Verzicht auf die Fähigkeit, all die vielen Materialien selbst herstellen zu können, die uns die Gestaltung einer lebenswerten Umgebung erst ermöglichen. Die Energiediät kann nur gelingen, wenn die Grundstoffindustrie abwandert.
Wir werden dann eben von Ammoniak bis Stahl die Dinge im Ausland teuer einkaufen müssen. Da die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung hier nicht mehr vorhanden sind, zahlen wir kräftig drauf. Und die Umwelt auch, denn nicht überall sind die Produktionsstandards so hoch wie in Deutschland. Mit der Grundstoffindustrie verschwindet auch der Anlagenbau – dorthin, wo die Anlagen benötigt werden. Das trifft ins Herz des deutschen Maschinenbaus.
Kommentar: Ich zitiere aus diesem Artikel hauptsächlich, um Sie anzuregen, ihn zu lesen. Er beleuchtet nämlich einen Aspekt des "Ausstiegs" - inzwischen wird ja der lieblicher klingende Ausdruck "Energiewende" bevorzugt -, der in der bisherigen Diskussion kaum eine Rolle spielt: Für viele Produktionsprozesse wird nun einmal viel Energie benötigt; und die Produktionsabläufe sind dort seit langem optimiert. Man kann in diesen Bereichen schlicht nicht mehr viel "Energie einsparen" - man kann nur auf die Produktion in Deutschland verzichten.
Daß es sich bei der "Wende" einfach nur darum handelt, die benötigte Energie künftig statt aus fossilen Brennstoffen und Atomkraft eben aus Wind, Wasser und Sonnenstrahlen zu gewinnen, ist eine Illusion; das macht Dr. Heller sehr deutlich:
Wir werden dann eben von Ammoniak bis Stahl die Dinge im Ausland teuer einkaufen müssen. Da die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung hier nicht mehr vorhanden sind, zahlen wir kräftig drauf. Und die Umwelt auch, denn nicht überall sind die Produktionsstandards so hoch wie in Deutschland. Mit der Grundstoffindustrie verschwindet auch der Anlagenbau – dorthin, wo die Anlagen benötigt werden. Das trifft ins Herz des deutschen Maschinenbaus.
Peter Heller im Blog ScienceSkeptical über die absehbaren Folgen des "Ausstiegs" für das deutsche produzierende Gewerbe. Überschrift: "Deutschlands Energiediät – Teil 1: Verzicht statt Fortschritt"
Kommentar: Ich zitiere aus diesem Artikel hauptsächlich, um Sie anzuregen, ihn zu lesen. Er beleuchtet nämlich einen Aspekt des "Ausstiegs" - inzwischen wird ja der lieblicher klingende Ausdruck "Energiewende" bevorzugt -, der in der bisherigen Diskussion kaum eine Rolle spielt: Für viele Produktionsprozesse wird nun einmal viel Energie benötigt; und die Produktionsabläufe sind dort seit langem optimiert. Man kann in diesen Bereichen schlicht nicht mehr viel "Energie einsparen" - man kann nur auf die Produktion in Deutschland verzichten.
Daß es sich bei der "Wende" einfach nur darum handelt, die benötigte Energie künftig statt aus fossilen Brennstoffen und Atomkraft eben aus Wind, Wasser und Sonnenstrahlen zu gewinnen, ist eine Illusion; das macht Dr. Heller sehr deutlich:
Die Annahme, es handele sich hier um einen Umstieg von einem Energieträger zum anderen, ist verfehlt. Die Energiewende der Bundesregierung ist vielmehr eine Energiediät. Emissionsminderung und gleichzeitiger Ausstieg aus der Kernenergie sind nur durch massive Einsparungen möglich.Einsparungen, die wir Verbraucher unmittelbar zu spüren bekommen werden, wenn wir beispielsweise für teures Geld unsere Häuser dämmen müssen; vor allem aber mittelbar: Wenn nach und nach diejenige Industrien aus Deutschland abwandern, die einen hohen Energieverbrauch haben und die in einem so scharfen internationalen Wettbewerb stehen, daß sie den deutschen Sonderweg schlicht nicht mitgehen können, ohne auf diesem Weg zu kollabieren.
Zettel
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Siehe zu diesem Thema auch den Artikel von Steffen Hentrich in "Denken für die Freiheit"