Weil die Veranstalter dann aber irgendwie doch nicht mit 800 Gästen diskutieren können oder wollen, führt die Journalistin Güner Balci durch den Abend. Balci will wissen, was die Kinder den Bürgermeister so fragen. Doch sicher, wie das früher gewesen sei in Neukölln, denn von der wechselhaften Bezirksgeschichte handelt auch ein Kapitel in seinem Buch. Sicher nicht, antwortet Buschkowsky. Es kämen für gewöhnlich drei Fragen: "Bist Du reich? Was hast Du für ein Auto? Was hast Du für ein Handy?"
Kommentar: Berliner Schnauze - bei Buschkowsky, der die Fragerin Balci (sie ist selbst in Neukölln aufgewachsen) mit seiner Antwort auf den Boden der Realität holt; aber natürlich auch bei diesen Kindern, denen es ums Handfeste geht und nicht um die Geschichte des Bezirks Neukölln.
Die beste Rezension des Buchs von Buschkowsky, die ich bisher gelesen habe, ist die von Regina Mönch in der FAZ. Jeder Satz dieser Rezension ist lesenswert. Lassen Sie sich vielleicht durch die folgende Passage anregen, sich einige Minuten Zeit für die ganze Rezension zu nehmen:
Dort überwiegen freilich die Klischees ("ziemlich populistisch"; schlicht rassistisch"). Wer wie Buschkowsky ehrlich und realistisch schildert, wie die Verhältnisse nun einmal sind, der ist für diese "linksliberalen" Journalisten mindestens ein Populist, wenn nicht ein verkappter Rechter - was dem überzeugten und in seinem Bezirk äußerst beliebten Sozialdemokraten Buschkowsky in die Schuhe zu schieben freilich grotesk ist.
Diese Rezensionen erscheinen allerdings noch sachlich gegenüber dem, was sich Naika Foroutan im aktuellen "Spiegel" (40/2012 vom 1. 10. 2012, S. 138 - 139) geleistet hat. Kostprobe:
Wie diese Sozialwissenschaftlerin Foroutan jede Darstellung von Problemen bei moslemischen Einwanderern niederzukritisieren versucht, das läßt nicht nur die Objektivität vermissen, die für eine Wissenschaftlerin eigentlich selbstverständlich sein sollte. Ein solches Eiferertum, eine derart uneinsichtige Schönfärberei schadet auch dem Zusammenleben. Während Buschkowsky, der ja nicht zuletzt bei vielen Moslems in Neukölln große Beliebtheit genießt, diesem Zusammenleben dient, indem er ehrlich die Probleme benennt.
Aus einem Bericht von Katharina Schmitz über eine Lesung von Heinz Buschkowsky aus seinem Buch "Neukölln ist überall", seit gestern zu lesen in "Zeit-Online".
Kommentar: Berliner Schnauze - bei Buschkowsky, der die Fragerin Balci (sie ist selbst in Neukölln aufgewachsen) mit seiner Antwort auf den Boden der Realität holt; aber natürlich auch bei diesen Kindern, denen es ums Handfeste geht und nicht um die Geschichte des Bezirks Neukölln.
Die beste Rezension des Buchs von Buschkowsky, die ich bisher gelesen habe, ist die von Regina Mönch in der FAZ. Jeder Satz dieser Rezension ist lesenswert. Lassen Sie sich vielleicht durch die folgende Passage anregen, sich einige Minuten Zeit für die ganze Rezension zu nehmen:
Man muss sich also streiten wollen und darf nicht feige sein, es braucht dafür Leidenschaft und Empathie. Das alles scheint der Sozialdemokrat Heinz Buschkowsky im Überfluss zu haben, hinzu kommt Berliner Mutterwitz, ein ausgeprägtes Desinteresse an einer glatten Parteikarriere, die verlässliche Abneigung gegen "Sonnenscheinthesen" zur Integrationspolitik sowie ein exzellentes Frühwarnsystem für Katastrophen im Alltag eines Gemeinwesens wie Neukölln, dessen guter Geist er ist.Einen Überblick über einige weitere Rezensionen finden Sie im "Perlentaucher".
Dort überwiegen freilich die Klischees ("ziemlich populistisch"; schlicht rassistisch"). Wer wie Buschkowsky ehrlich und realistisch schildert, wie die Verhältnisse nun einmal sind, der ist für diese "linksliberalen" Journalisten mindestens ein Populist, wenn nicht ein verkappter Rechter - was dem überzeugten und in seinem Bezirk äußerst beliebten Sozialdemokraten Buschkowsky in die Schuhe zu schieben freilich grotesk ist.
Diese Rezensionen erscheinen allerdings noch sachlich gegenüber dem, was sich Naika Foroutan im aktuellen "Spiegel" (40/2012 vom 1. 10. 2012, S. 138 - 139) geleistet hat. Kostprobe:
"In meinem Rathaus gibt es keine Kopftücher", sagt Buschkowsky über seine Nichteinstellungspraxis und argumentiert mit der Neutralität des Staates. Er realisiert nicht, dass sein Verhalten diskriminierend ist. Auch nicht, dass seine Sprache rassistisch ist, wenn er von Importbräuten schreibt oder Sätze wie folgende formuliert: "Mit den Afrikanern ist noch mehr Brutalität, Drogen- und Alkoholmissbrauch eingezogen. Türkische und arabische Männer sitzen in den Cafés. Afrikanische Männer sitzen zu Hause, sehen fern, spielen, telefonieren und trinken. Afrikaner lassen sich noch schwerer in die Karten schauen als die anderen Ethnien.""Diskriminierend", "rassistisch" - das sind die Klischees im Kopf dieser Autorin, die immer wieder durch ihre Voreingenommenheit, durch die Unsachlichkeit und Oberflächlichkeit ihrer Äußerungen aufgefallen ist; ob gegen Thilo Sarrazin (siehe Sarrazin, Naika Foroutan und die Bildung und Ausbildung eingewanderter Türken; ZR vom 30. 10.11. 2011); ob gegen eine Untersuchung zu den Lebenswelten junger Moslems in Deutschland (siehe Zitat des Tages: "Was diese Mädchen erzählen, liegt außerhalb unserer Vorstellungskraft". Schicksale moslemischer Mädchen in Deutschland; ZR vom 7. 4. 2012).
Wie diese Sozialwissenschaftlerin Foroutan jede Darstellung von Problemen bei moslemischen Einwanderern niederzukritisieren versucht, das läßt nicht nur die Objektivität vermissen, die für eine Wissenschaftlerin eigentlich selbstverständlich sein sollte. Ein solches Eiferertum, eine derart uneinsichtige Schönfärberei schadet auch dem Zusammenleben. Während Buschkowsky, der ja nicht zuletzt bei vielen Moslems in Neukölln große Beliebtheit genießt, diesem Zusammenleben dient, indem er ehrlich die Probleme benennt.
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