Die Menschen äußern sehr viel leichter, was sie an Ressentiments haben. Es besteht die Gefahr, dass dadurch auch ein demokratischer Konsens kippt in der Umgangsweise mit Migrantinnen und Migranten.
Der Sozialpsychologie Oliver Decker laut sueddeutsche.de zu den Ergebnissen einer von ihm im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführten Untersuchung, die sich mit der Einstellung zum Islam vor und nach der Sarrazin-Debatte befaßte.
Kommentar: Eine entlarvende Aussage, finden Sie nicht? Decker kritisiert, daß die Menschen "Ressentiments" sehr viel leichter "äußern".
Abgesehen davon, daß "Ressentiment" kein Begriff der Sozialpsychologie ist (gemeint sind Einstellungen und Meinungen): Decker sieht das Problem offenbar darin, daß die Menschen jetzt offener reden.
Dadurch, so befürchtet er, könne der "demokratische Konsens" kippen. Aber wie kann ein Konsens dadurch kippen, daß Menschen ehrlicher sagen, was sie denken?
Und wenn sie das zuvor nicht oder seltener gesagt haben - lag dann denn ein "Konsens" vor? Oder nicht vielmehr ein Scheinkonsens, in dem viele, die keineswegs zustimmten, lieber den Mund hielten?
In der Umfrage bejahten 44 Prozent der Befragten die Aussage "Seit der Debatte über Thilo Sarrazins Buch kann man sich trauen, den Islam offener zu kritisieren."
Das nun ist ein in der Tat erschreckendes Ergebnis, denn es impliziert ja, daß diese Menschen sich das zuvor nicht trauten; daß sie subjektiv einen Mangel an Meinungsfreiheit wahrnahmen.
Ja, muß sich denn nicht jeder Demokrat darüber freuen, daß diese Leute jetzt den Eindruck haben, ihre Meinung offener sagen zu dürfen? So, wie das doch in jedem demokratischen Rechtsstaat eine Selbstverständlichkeit sein sollte?
Wie kann jemand, noch dazu ein Wissenschaftler, es bedenklich finden, daß Menschen sagen, was sie denken? Wie kann er einen Zuwachs an (jedenfalls subjektiv wahrgenommener) Meinungsfreiheit als eine Gefahr einstufen?
Der Sozialpsychologie Oliver Decker laut sueddeutsche.de zu den Ergebnissen einer von ihm im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführten Untersuchung, die sich mit der Einstellung zum Islam vor und nach der Sarrazin-Debatte befaßte.
Kommentar: Eine entlarvende Aussage, finden Sie nicht? Decker kritisiert, daß die Menschen "Ressentiments" sehr viel leichter "äußern".
Abgesehen davon, daß "Ressentiment" kein Begriff der Sozialpsychologie ist (gemeint sind Einstellungen und Meinungen): Decker sieht das Problem offenbar darin, daß die Menschen jetzt offener reden.
Dadurch, so befürchtet er, könne der "demokratische Konsens" kippen. Aber wie kann ein Konsens dadurch kippen, daß Menschen ehrlicher sagen, was sie denken?
Und wenn sie das zuvor nicht oder seltener gesagt haben - lag dann denn ein "Konsens" vor? Oder nicht vielmehr ein Scheinkonsens, in dem viele, die keineswegs zustimmten, lieber den Mund hielten?
In der Umfrage bejahten 44 Prozent der Befragten die Aussage "Seit der Debatte über Thilo Sarrazins Buch kann man sich trauen, den Islam offener zu kritisieren."
Das nun ist ein in der Tat erschreckendes Ergebnis, denn es impliziert ja, daß diese Menschen sich das zuvor nicht trauten; daß sie subjektiv einen Mangel an Meinungsfreiheit wahrnahmen.
Ja, muß sich denn nicht jeder Demokrat darüber freuen, daß diese Leute jetzt den Eindruck haben, ihre Meinung offener sagen zu dürfen? So, wie das doch in jedem demokratischen Rechtsstaat eine Selbstverständlichkeit sein sollte?
Wie kann jemand, noch dazu ein Wissenschaftler, es bedenklich finden, daß Menschen sagen, was sie denken? Wie kann er einen Zuwachs an (jedenfalls subjektiv wahrgenommener) Meinungsfreiheit als eine Gefahr einstufen?
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