13. Februar 2010

Zitat des Tages: "Ihr werdet einen zweiten Holocaust erleben". Judenhaß an kanadischen Universitäten

On some Canadian campuses, radical students have taken it upon themselves to target Jewish students with a hatred that is nominally forbidden for any others. In a country where multiculturalism has a reverent following and criticism of protected minorities has essentially been criminalized as "hate speech," this is more than ironic.

(An einigen kanadischen Universitäten nehmen es radikale Studenten auf sich, jüdische Studenten mit einem Haß ins Visier zu nehmen, der jedem anderen nominell verboten ist. In einem Land, in dem der Multikulturalismus eine ehrfürchtige Gefolgschaft hat und in dem Kritik an geschützten Minderheiten prinzipiell als "Haßrede" kriminalisiert wird, ist das mehr als ironisch.)

Richard L. Cravatts vorgestern im American Thinker. Cravatts lehrt an der Universität Boston Publizistik und hat kürzlich ein Buch über die Behandlung von Juden an Universitäten veröffentlicht.


Kommentar: Was Cravatts berichtet, ist erschreckend. Er schildert beispielsweise Vorgänge an der York-Universität in Toronto ("Wir gedeihen durch unseren Multikulturalismus"):

Im April 2008 war der damalige Knesset- Abgeordnete Natan Sharansky zu einem Vortrag eingeladen. Mitglieder der Palestinian Students Association und von Students Against Israeli Apartheid@York (SAIA) schrien Sharansky nieder und brüllten Parolen wie "Raus aus unserer Uni, du Völkermörder und Rassist" und "Ihr werdet einen zweiten Holocaust erleben".

Im Februar 2009 veranstalteten um die hundert Studenten, darunter Mitglieder der SAIA, Krawalle gegen jüdische Studenten. Sie belagerten die Räume der jüdischen Studentenorganisation Hillel; deren Mitglieder mußten von der Polizei befreit und in Sicherheit gebracht werden. Es wurden Parolen wie "Rassisten raus aus der Uni" und "Tod den Juden" gerufen.

Der jüngste Vorfall trug sich am 1. Februar dieses Jahres zu. Jüdische Studenten hatten einen Informationsstand eingerichtet, um über das Schicksal des von der Hisbollah entführten Israeli Gilad Shalit zu informieren. Der Stand wurde von ungefähr fünfzig Studenten eingekreist, die antisemitische und antiisraelische Parolen brüllten.

Um vier Uhr riefen die jüdischen Studenten den Sicherheitsdienst zur Hilfe. Dieser hatte den Studenten geraten, Störer auf Video aufzunehmen. Als sie das taten, versuchten die Krawallmacher, die Kameras wegzuschlagen und schlugen auf zwei der jüdischen Studenten ein.

Die Universität York - die drittgrößte Kanadas - ist kein Einzelfall. An der Universität von Toronto fand 2009 eine offiziell genehmigte "Woche zur Apartheid der Israeli" (Israeli Apartheid Week) statt, die so ausartete, daß Kameras verboten und Reporter ausgeschlossen wurden.

Als auf einer Veranstaltung dieser "Woche" ein jüdischer Student den Redner fragte, warum die Hamas das Existenzrecht Israels nicht anerkenne, wurde die Frage zunächst übergangen. Als er sie wiederholte, wurde er von Saalordnern geschlagen, vom Sitz gezerrt und mit der Aufforderung "You shut the fucked up" (Halt dein verdammtes Maul) bedacht. Einem anderen jüdischen Studenten rieten Ordner, er solle den Mund halten, sonst werde man ihm "den Kopf abschneiden" (das war bekanntlich die Art, wie die Kaida im Irak Geiseln ermordete).



Gemessen an den Verhältnissen, wie sie an deutschen Universitäten einmal herrschten, mag das alles vergleichsweise harmlos erscheinen. Aber an amerikanischen und kanadischen Universitäten werden normalerweise Andersdenkende respektiert und nicht attackiert; nicht verbal und schon gar nicht körperlich.

Es versteht sich, daß jüdische Studenten nicht ihrerseits so mit Freunden der Hamas umgehen. Es handelt sich nicht um aus dem Ruder laufende Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen ethnischen und/oder politischen Gruppen, sondern schlicht um eine aktuelle Variante des Antisemitismus.



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.