13. November 2007

Ketzereien zum Irak (23): "Die El Kaida hängt in den Seilen"

Anfangs waren es fast versteckte Meldungen; oft nur in Blogs wie dem von Michael Yon. Dann gab es immer häufiger positive Nachrichten, die allerdings die deutschen Medien so gut wie nicht erreichten. Dann kam der überraschend optimistische Bericht des Generals Petraeus vor dem US-Kongreß. Und jetzt pfeifen es sozusagen die Spatzen von den Dächern: Die USA sind dabei, im Irak zu gewinnen.

Sie haben noch nicht gewonnen. Niemand kann sagen, ob sie am Ende die Sieger sein werden. Aber they are winning in genau dem Sinn, in dem Verteidigungs- Minister Gates vor knapp einem Jahr mit der Aussage "we are not winning" in Deutschland die Fehlinterpretation auslöste, er habe den Krieg für nicht gewinnbar erklärt.

Nein, gewonnen ist der Krieg noch lange nicht. Aber die USA, die irakische Armee und ihre Verbündeten sind auf der Siegerstraße.



Den optimistischsten der zahlreichen optimistischen Kommentare zum Irak, die neuerdings in den US-Medien auftauchen, konnte man gestern in der Los Angeles Times lesen; Auftakt zu einer Serie, in der während dieser Woche Meinungen zum Irak ausgetauscht werden sollen.

Der Autor ist David B. Rivkin Jr., früherer Mitarbeiter des Weißen Hauses. Auszüge aus seinem Kommentar:
By every objective measure of military performance, the United States' surge of military forces into Iraq has been a great success. (...)

Even more important, the United States did not achieve these results alone. (...) Adding to a historically strong relationship with Iraq's Kurdish population, U.S. forces are now reaching out successfully to Sunnis in strategic Anbar province, as well as to a variety of Shiite groups, including more moderate Sadrist elements. These positive relationships are the key to building a stable and peaceful Iraq. (...)

The surge has left Al Qaeda in Iraq reeling from a series of punishing blows. Their leadership cadres have been decimated from senior to middle levels. Thanks to the surge of American forces, working with their Iraqi allies, the terrorists are on the ropes. (...)

By destroying Al Qaeda, the United States has become the indispensable power in Iraq. If the American public and their leaders keep their nerve, the United States will be perfectly positioned to wield considerable and positive influence throughout Iraq and the broader Middle East over the long term.

Nach jedem objektiven Kriterium für militärische Leistung ist der Vorstoß (surge) amerikanischer Streitkräfte in den Irak ein großer Erfolg. (...)

Noch wichtiger ist, daß die USA diese Ergebnisse nicht allein erzielt haben. (...) Zusätzlich zu den historisch engen Beziehungen zur kurdischen Bevölkerung des Irak gehen die US-Streitkräfte jetzt erfolgreich auf die Sunniten in der strategisch wichtigen Provinz Anbar zu, aber auch auf eine Vielzahl schiitischer Gruppen bis hin zu gemäßigten Sadristen. Diese positiven Beziehungen sind der Schlüssel dafür, einen stabilen und friedlichen Irak aufzubauen. (...)

Der surge hat die El Kaida unter einer Serie von vernichtenden Schlägen zum Taumeln gebracht. Auf der oberen und mittleren Ebene wurden ihre Führungskader dezimiert. Dank des surge der amerikanischen Truppen in Zusammenarbeit mit ihren irakischen Alliierten hängen die Terroristen in den Seilen. (...)

Dadurch, daß sie die El Kaida vernichtet haben, sind die Vereinigten Staaten die unentbehrliche Macht im Irak geworden. Wenn die amerikanische Öffentlichkeit und ihre Führer die Nerven behalten, werden die Vereinigten Staaten in einer ausgezeichneten Position sein, im ganzen Irak und darüber hinaus im Mittleren Osten langfristig einen erheblichen und positiven Einfluß auszuüben.

Auf Rifkins positive Einschätzung antwortet Brian Katulis, der zu einer sehr anderen Bewertung kommt. Aber das kann, wer es denn mag, ja selbst nachlesen.

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