So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich kann mich an viele Arbeitskämpfe erinnern, die hart ausgefochten wurden - den Steinkühler-Streik der Metaller von 1973, den Kluncker-Streik im Öffentlichen Dienst von 1974 beispielsweise. Aber das waren Streiks, die - so hart sie waren, so fragwürdig die Ergebnisse vor allem des Kluncker- Streiks - doch rational ausgetragen wurden.
Bei diesem Streik der Lokführer kann ich das nicht erkennen. Er bietet ein Bild der Hilflosigkeit, des Trotzes, der Inkompetenz von Funktionären, von denen man immer mehr den Eindruck hat, daß sie selbst nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Die großen Streiks der Vergangenheit hatten manchmal ein Ende mit Schrecken; aber was die GDL veranstaltet, entwickelt sich immer mehr zum Schrecken ohne Ende.
Zum ersten Mal habe ich den Streik der GDL Anfang Juli kommentiert - vor mehr als vier Monaten. Es gab damals die ersten Streiks, es gab dann eine Schlichtung, die offenbar ausgegangen ist wie das Hornberger Schießen.
Seither schleppt sich diese Streikerei dahin. Die beiden Vorsitzenden dieser seltsamen Gewerschaft GDL stellen Maximalforderungen und sind offenbar nicht willens, auch nur zu verhandeln, es sei denn, die Bahn hißt die weiße Flagge.
Ja, eine seltsame Gewerkschaft ist das. Schon deshalb, weil sie nicht im Deutschen Gewerkschaftsbund ist, sondern - im Deutschen Beamtenbund! Also einer Organisation, der meiste Mitglieder (es sind dort auch Nichtbeamte organisiert) gar nicht streiken dürfen.
Und das ist er denn auch, ihr Vorsitzender Manfred Schell, ein Beamter. Lokomotiv- Betriebsinspektor der Besoldungsgruppe A 9z.
Ein seltsamer Gewerkschaftsführer. Selbst ohne Streikrecht, dafür aber mit Pensionsanspruch. Und mit dem "besonderen Treueverhältnis" gegenüber dem Staat, zu dem der Beamte verpflichtet ist. Sein Verhalten läßt das nicht unbedingt erkennen, nicht wahr?
Und noch dazu ist dieser Manfred Schell als Gewerkschafts- Funktionär eine lame duck, gegen die Präsident Bush geradezu eine Flugente ist: In einem Vierteljahr geht er als Beamter in den Ruhestand; in einem halben Jahr endet seine Amtszeit als Vorsitzender der GDL.
Sein Nachfolger wird sehr wahrscheinlich Claus Weselsky sein; schon jetzt der starke Mann dieser Gewerkschaft. Die "Financial Times Deutschland" hat ihn den "Einheizer aus Sachsen" genannt. Ein Mann, der in der DDR keine Erfahrungen als Gewerkschafter sammeln konnte, weil es dort keine Gewerkschaft, sondern nur eine staatliche Behörde gab, die sich so nannte. Der dann schon 1990 an der Gründung der GDL in der DDR beteiligt war.
Wenn man sich ansieht, was die Wikipedia über die GDL zu berichten weiß, dann fällt auf, daß sie - seit sie 2002 aus der Tarifgemeinschaft der Deutschen Bahn ausschied, also auf eigene Faust zu verhandeln versuchte - nicht ein einziges Mal erfolgreich verhandelt hat:
Warum gelingt dieser Gewerkschaft nichts? Vielleicht gibt es Gründe, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Was wir aber sehen, wir, die Öffentlichkeit, das ist eine Gewerkschaft, geführt von einem Beamten an der Pensionsgrenze und Vorsitzenden auf Abruf und einem designierten Vorsitzenden, der als DDR-Bürger nicht streiken durfte und der als Mitglied der GDL keine Streikerfahrung hat.
Mir scheint, das könnte diesen Eindruck des Unprofessionellen, der trotzigen Hilflosigkeit, dieses Herumgestreikes ohne klare Linie, ohne eine vernünftige Verhandlungsstrategie erklären.
Bei diesem Streik der Lokführer kann ich das nicht erkennen. Er bietet ein Bild der Hilflosigkeit, des Trotzes, der Inkompetenz von Funktionären, von denen man immer mehr den Eindruck hat, daß sie selbst nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Die großen Streiks der Vergangenheit hatten manchmal ein Ende mit Schrecken; aber was die GDL veranstaltet, entwickelt sich immer mehr zum Schrecken ohne Ende.
Zum ersten Mal habe ich den Streik der GDL Anfang Juli kommentiert - vor mehr als vier Monaten. Es gab damals die ersten Streiks, es gab dann eine Schlichtung, die offenbar ausgegangen ist wie das Hornberger Schießen.
Seither schleppt sich diese Streikerei dahin. Die beiden Vorsitzenden dieser seltsamen Gewerschaft GDL stellen Maximalforderungen und sind offenbar nicht willens, auch nur zu verhandeln, es sei denn, die Bahn hißt die weiße Flagge.
Ja, eine seltsame Gewerkschaft ist das. Schon deshalb, weil sie nicht im Deutschen Gewerkschaftsbund ist, sondern - im Deutschen Beamtenbund! Also einer Organisation, der meiste Mitglieder (es sind dort auch Nichtbeamte organisiert) gar nicht streiken dürfen.
Und das ist er denn auch, ihr Vorsitzender Manfred Schell, ein Beamter. Lokomotiv- Betriebsinspektor der Besoldungsgruppe A 9z.
Ein seltsamer Gewerkschaftsführer. Selbst ohne Streikrecht, dafür aber mit Pensionsanspruch. Und mit dem "besonderen Treueverhältnis" gegenüber dem Staat, zu dem der Beamte verpflichtet ist. Sein Verhalten läßt das nicht unbedingt erkennen, nicht wahr?
Und noch dazu ist dieser Manfred Schell als Gewerkschafts- Funktionär eine lame duck, gegen die Präsident Bush geradezu eine Flugente ist: In einem Vierteljahr geht er als Beamter in den Ruhestand; in einem halben Jahr endet seine Amtszeit als Vorsitzender der GDL.
Sein Nachfolger wird sehr wahrscheinlich Claus Weselsky sein; schon jetzt der starke Mann dieser Gewerkschaft. Die "Financial Times Deutschland" hat ihn den "Einheizer aus Sachsen" genannt. Ein Mann, der in der DDR keine Erfahrungen als Gewerkschafter sammeln konnte, weil es dort keine Gewerkschaft, sondern nur eine staatliche Behörde gab, die sich so nannte. Der dann schon 1990 an der Gründung der GDL in der DDR beteiligt war.
Wenn man sich ansieht, was die Wikipedia über die GDL zu berichten weiß, dann fällt auf, daß sie - seit sie 2002 aus der Tarifgemeinschaft der Deutschen Bahn ausschied, also auf eigene Faust zu verhandeln versuchte - nicht ein einziges Mal erfolgreich verhandelt hat:
Im Februar 2003 legte die GDL erstmals einen Vorschlag für einen Spartentarifvertrag für das Zugpersonal vor. Verhandlungen zwischen März und Mai 2003 zwischen DB AG und der Gewerkschaft scheiterten; am 6. März 2003 kam es zu einem Warnstreik. Ein Schlichtungsverfahren bleibt ohne Ergebnis. (...) Im Februar 2005 scheitern Verhandlungen über einen Flächentarifvertrag (...) Im August 2005 werden Verhandlungen zwischen DB und GDL über Langzeitarbeitskonten und einen Sozialsicherungstarifvertrag aufgenommen. Die Verhandlungen scheiterten (...). Im Anschluss legte die GDL einen Qualifizierungstarifvertrag vor, über den seither keine Verhandlungen mehr erfolgten.Eine so erfolglose Gewerkschaft dürfte es in der Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung noch nie gegeben haben.
Warum gelingt dieser Gewerkschaft nichts? Vielleicht gibt es Gründe, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Was wir aber sehen, wir, die Öffentlichkeit, das ist eine Gewerkschaft, geführt von einem Beamten an der Pensionsgrenze und Vorsitzenden auf Abruf und einem designierten Vorsitzenden, der als DDR-Bürger nicht streiken durfte und der als Mitglied der GDL keine Streikerfahrung hat.
Mir scheint, das könnte diesen Eindruck des Unprofessionellen, der trotzigen Hilflosigkeit, dieses Herumgestreikes ohne klare Linie, ohne eine vernünftige Verhandlungsstrategie erklären.
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