Jetzt ist es sozusagen amtlich: " 'Schmidt & Pocher' ist mißglückt und gehört bitte ganz schnell eingestellt". Das schreibt Thomas Tuma im aktuellen "Spiegel", Seite 77.
Tuma ist eigentlich Wirtschaftsredakteur, hat aber ein Faible für die Welt der Werbung, der Medien. Er hat also jetzt zur Vorstellung von Schmidt und Pocher den Daumen nach unten gehalten. Tuma locuta, causa finita sozusagen, wenn man mir die Beugung der Grammatik verzeiht.
Nein, Tuma ist nicht der "eine", der, wie er selbstreferentiell schreibt, "anfängt, es zu sagen". Hier beispielsweise war Anfang dieses Monats zu "Schmidt & Pocher" zu lesen: "Ich kann mich an kein Sendeformat Schmidts erinnern, das so offensichtlich, so vollständig danebengegangen wäre." Andere haben damals Ähnliches geschrieben.
Immerhin, Tumas Artikel hat mich veranlaßt, noch einmal über den Fall nachzudenken. Den "Fall" in beiden Bedeutungen des Worts - the case, the fall.
Und dabei ist mir ein Gedanke gekommen. Keine Gewißheit, nein, das nicht. Aber je mehr ich sie erwäge, umso mehr gewinnt sie für mich an Plausiblität, diese wilde Vermutung.
Schmidt, das hatte ich damals angemerkt, ist einer, dem es mit Sendungen schnell langweilig wird. Nicht weniger als acht Sendeformate hat er in siebzehn Jahren beim Fernsehen ausprobiert - von "MAZ ab" über die "Late Night Show" bis jetzt zu "Schmidt & Pocher".
Manchmal lief eine Sendung schlecht. Aber manchmal warf auch Schmidt die Brocken hin. Und vermutlich lief nicht selten deswegen ein Format am Ende schlecht, weil sich Schmidts Lustlosigkeit auf die Zuschauer übertrug; weil ihnen nicht entging, daß er das Stadium der Sättigung erreicht hatte, daß es ihm langweilig geworden war.
Mit der "Harald Schmidt Show" ist das offenkundig so gewesen, als Schmidt aufhörte und zu einer einjährigen Selbstfindung via Weltreise aufbrach. Als er zurückkam, oberhalb und unterhalb der Nase ungefähr so aussehend wie Allo, der Köhler, bei Karl May, da dachte man, daß er mit neuen Ideen, vielleicht mit einem neuen Konzept wieder anfangen würde.
Aber es kam wenig Neues. Die Lustlosigkeit, die die Sendungen vor Schmidts Weltreise geprägt hatte, war bald wieder zurück.
Ob er nicht - zwar nicht immer, aber immer öfter - daran gedacht hat, wie er am besten aus der Nummer herauskommt, der Dirty Harry? Und ob ihm da nicht die Idee kam, daß Pocher ihm dabei würde helfen können?
Sei es, daß das neue Format gut läuft. Dann hätte Schmidt - Abgang mit höchsten Ehren - den Stab an Pocher weiterreichen können.
Sei es, daß es - wie sich jetzt abzeichnet - floppt. Dann ist dieses Format eben zu Ende; und niemand wird es Schmidts Fähigkeiten anlasten. Er hat halt etwas versucht mit einem jungen Mann, über den Thomas Tuma schreibt: "Das Interessanteste an dem Jungen war bisher das Geschwurbel, mit dem manche Feuilletons ihn vorab zu (v)erklären versuchten."
Hier allerdings dürfte Tuma in der Tat der "eine" sein, der "anfangen muß, es zu sagen": Die Schuld an dem absehbaren Ende wird nicht auf den Altmeister Schmidt fallen, sondern auf den jungen Mann, über den Tuma schreibt: "Wenn Pocher über Menschen wie Gregor Gysi sprechen muß, redet ein Blinder über Farbe".
Was immer Tuma uns damit sagen will - ich habe den Sinn dieses Satzes auch nach längerem Klären nicht verstanden -, es ist jedenfalls offenkundig als vernichtendes Urteil gemeint.
Die Jagd ist eröffnet. Nicht auf Schmidt, der eben ein "Experiment" (Tuma) versucht hat. Sondern auf den jungen Dackel, der nicht mitkonnte.
Tuma ist eigentlich Wirtschaftsredakteur, hat aber ein Faible für die Welt der Werbung, der Medien. Er hat also jetzt zur Vorstellung von Schmidt und Pocher den Daumen nach unten gehalten. Tuma locuta, causa finita sozusagen, wenn man mir die Beugung der Grammatik verzeiht.
Nein, Tuma ist nicht der "eine", der, wie er selbstreferentiell schreibt, "anfängt, es zu sagen". Hier beispielsweise war Anfang dieses Monats zu "Schmidt & Pocher" zu lesen: "Ich kann mich an kein Sendeformat Schmidts erinnern, das so offensichtlich, so vollständig danebengegangen wäre." Andere haben damals Ähnliches geschrieben.
Immerhin, Tumas Artikel hat mich veranlaßt, noch einmal über den Fall nachzudenken. Den "Fall" in beiden Bedeutungen des Worts - the case, the fall.
Und dabei ist mir ein Gedanke gekommen. Keine Gewißheit, nein, das nicht. Aber je mehr ich sie erwäge, umso mehr gewinnt sie für mich an Plausiblität, diese wilde Vermutung.
Schmidt, das hatte ich damals angemerkt, ist einer, dem es mit Sendungen schnell langweilig wird. Nicht weniger als acht Sendeformate hat er in siebzehn Jahren beim Fernsehen ausprobiert - von "MAZ ab" über die "Late Night Show" bis jetzt zu "Schmidt & Pocher".
Manchmal lief eine Sendung schlecht. Aber manchmal warf auch Schmidt die Brocken hin. Und vermutlich lief nicht selten deswegen ein Format am Ende schlecht, weil sich Schmidts Lustlosigkeit auf die Zuschauer übertrug; weil ihnen nicht entging, daß er das Stadium der Sättigung erreicht hatte, daß es ihm langweilig geworden war.
Mit der "Harald Schmidt Show" ist das offenkundig so gewesen, als Schmidt aufhörte und zu einer einjährigen Selbstfindung via Weltreise aufbrach. Als er zurückkam, oberhalb und unterhalb der Nase ungefähr so aussehend wie Allo, der Köhler, bei Karl May, da dachte man, daß er mit neuen Ideen, vielleicht mit einem neuen Konzept wieder anfangen würde.
Aber es kam wenig Neues. Die Lustlosigkeit, die die Sendungen vor Schmidts Weltreise geprägt hatte, war bald wieder zurück.
Ob er nicht - zwar nicht immer, aber immer öfter - daran gedacht hat, wie er am besten aus der Nummer herauskommt, der Dirty Harry? Und ob ihm da nicht die Idee kam, daß Pocher ihm dabei würde helfen können?
Sei es, daß das neue Format gut läuft. Dann hätte Schmidt - Abgang mit höchsten Ehren - den Stab an Pocher weiterreichen können.
Sei es, daß es - wie sich jetzt abzeichnet - floppt. Dann ist dieses Format eben zu Ende; und niemand wird es Schmidts Fähigkeiten anlasten. Er hat halt etwas versucht mit einem jungen Mann, über den Thomas Tuma schreibt: "Das Interessanteste an dem Jungen war bisher das Geschwurbel, mit dem manche Feuilletons ihn vorab zu (v)erklären versuchten."
Hier allerdings dürfte Tuma in der Tat der "eine" sein, der "anfangen muß, es zu sagen": Die Schuld an dem absehbaren Ende wird nicht auf den Altmeister Schmidt fallen, sondern auf den jungen Mann, über den Tuma schreibt: "Wenn Pocher über Menschen wie Gregor Gysi sprechen muß, redet ein Blinder über Farbe".
Was immer Tuma uns damit sagen will - ich habe den Sinn dieses Satzes auch nach längerem Klären nicht verstanden -, es ist jedenfalls offenkundig als vernichtendes Urteil gemeint.
Die Jagd ist eröffnet. Nicht auf Schmidt, der eben ein "Experiment" (Tuma) versucht hat. Sondern auf den jungen Dackel, der nicht mitkonnte.
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