In einer Reihe von Beiträgen habe ich die Ambivalenz des "Phänomens Bayrou" zu beschreiben versucht:
Einerseits tritt er für die dringend notwendige liberale Modernisierung Frankreichs ein; und er hat Charisma.
Andererseits steht er damit gegen den tiefverwurzelten Etatismus der Franzosen. Und zweitens verstehen sich die meisten Franzosen als Rechte oder Linke; ein Mann der Mitte ist für sie allenfalls zweite Wahl.
Deshalb wird Bayrou es, so habe ich argumentiert, wohl nicht in den zweiten Wahlgang schaffen.
Im aktuellen "Nouvel Observateur" steht ein Kommentar des Chefredakteurs Jacques Julliard, der zum selben Ergebnis kommt:
Die bisherigen Beiträge zu Bayrou sind hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier zu finden.
Und wer eine andere Meinung zu Bayrou lesen möchte, dem empfehle ich diesen Artikel von Gudrun Eussner. Klug und sorgfältig recherchiert wie immer.
Sie sieht Bayrou genau umgekehrt wie ich: Sie hält wenig von ihm, gibt ihm aber eine gute Aussicht, den ersten Wahlgang zu überstehen.
Einerseits tritt er für die dringend notwendige liberale Modernisierung Frankreichs ein; und er hat Charisma.
Andererseits steht er damit gegen den tiefverwurzelten Etatismus der Franzosen. Und zweitens verstehen sich die meisten Franzosen als Rechte oder Linke; ein Mann der Mitte ist für sie allenfalls zweite Wahl.
Deshalb wird Bayrou es, so habe ich argumentiert, wohl nicht in den zweiten Wahlgang schaffen.
Im aktuellen "Nouvel Observateur" steht ein Kommentar des Chefredakteurs Jacques Julliard, der zum selben Ergebnis kommt:
François Bayrou a surgi comme un outsider inattendu et sympathique combinant l'aspiration au changement et le besoin de concorde entre les Français. Mais son positionnement centriste, au rebours de toutes les institutions de la République, et un grand isolement politique suscitent le doute sur sa capacité à mener à bien l'expérience dont il rêve.Ich schätze Jacques Julliard außerordentlich und habe mich deshalb sehr gefreut, daß er Bayrou genauso beurteilt wie ich - sowohl, was seine Stärken angeht als auch in Bezug auf seine geringen Chancen.
François Bayrou ist als ein unerwarteter, sympathischer Outsider aufgestiegen, der die Hoffnung auf eine Änderung mit dem Bedürfnis nach Eintracht zwischen den Franzosen verbindet. Aber seine zentristische Position, die quer zu allen Institutionen der Republik steht, und eine große politische Isolierung nähren den Zweifel an seiner Fähigkeit, das Experiment, von dem er träumt, zu einem guten Ende zu bringen.
Die bisherigen Beiträge zu Bayrou sind hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier zu finden.
Und wer eine andere Meinung zu Bayrou lesen möchte, dem empfehle ich diesen Artikel von Gudrun Eussner. Klug und sorgfältig recherchiert wie immer.
Sie sieht Bayrou genau umgekehrt wie ich: Sie hält wenig von ihm, gibt ihm aber eine gute Aussicht, den ersten Wahlgang zu überstehen.