Mein Großvater pflegte zu juxen, daß das Schild "Müllabladen verboten" immer just da steht, wo Müll abgeladen wird. So, als würde das Verbot die Übertretung magisch anziehen.
Vielleicht hat die Gemeindevertretung des schönen Müllrose im südöstlichen Brandenburg sich ja an diesen Jokus erinnert, als sie eine 13 Seiten lange Verbotsliste "zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" beschloß, in der das "Ausüben von öffentlich wahrnehmbaren sexuellen Handlungen (z. B. Freiluftsex)" mit einem Bußgeld von 35 Euro belegt wird.
Sie sind Schlitzohren, die Bewohner dieses Landstrichs zwischen Oder und Spree. Das wissen wir seit Theodor Fontanes "Unterm Birnbaum". Schlitzohrig genug, um den Vorwurf der Schlitzohrigkeit treuherzig von sich zu weisen:
Wir waren zu Ostern 1990 in Müllrose. Während dieser seltsamen Zwischen- Periode, nach dem Fall der Mauer und vor der Wiedervereinigung, in der man in diese fremde, sozusagen noch unberührte DDR reisen konnte, erstmals frei reisen.
Bekannte führten uns damals zum Forsthaus Siehdichum. Bisher sei das für das Publikum gesperrt gewesen, berichteten sie; man munkle so allerlei über dessen bisherige Nutzung als "Objekt" des MfS. Naja, passender Name, dachte ich.
Nun aber, im Frühjahr 1990, war es öffentlich zugänglich geworden, das bisherige MfS-Objekt. Es gab sogar eine kleine Speisekarte, und wir wurden von jemandem bedient, der sich so benahm, als hätte er bisher das Befehlen besser beherrscht als das Entgegennehmen einer Bestellung. Nein, Essen gebe es nicht. Aber wenn wir unbedingt wollten, könnten wir alle eine Solyanka bekommen.
Wir wollten, und zur Solyanka gab es das köstliche Brandenburger Schwarzbier, das ich damals zum ersten Mal getrunken habe.
Seither ist mir der Name "Müllrose" nicht mehr begegnet. Aber jetzt würde ich gern mal wieder hinfahren.
Nur, was wird mich erwarten? Ein Städtchen, frei von unzüchtigen Anblicken? Oder machen sich jetzt gerade im Gegenteil Deutschlands Swinger nach Müllrose auf, wo es am Rande der Sommerfeste ja hoch hergehen soll?
Vielleicht sicherheitshalber 35 Euro bereithaltend? Das sollte der Spaß eigentlich wert sein.
Vielleicht hat die Gemeindevertretung des schönen Müllrose im südöstlichen Brandenburg sich ja an diesen Jokus erinnert, als sie eine 13 Seiten lange Verbotsliste "zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" beschloß, in der das "Ausüben von öffentlich wahrnehmbaren sexuellen Handlungen (z. B. Freiluftsex)" mit einem Bußgeld von 35 Euro belegt wird.
Besonders am Rande von Sommerfesten habe es in der Vergangenheit Vorfälle dieser Art gegeben, denen man nun einen Riegel vorschieben möchteberichtet die "Märkische Oder-Zeitung".
Sie sind Schlitzohren, die Bewohner dieses Landstrichs zwischen Oder und Spree. Das wissen wir seit Theodor Fontanes "Unterm Birnbaum". Schlitzohrig genug, um den Vorwurf der Schlitzohrigkeit treuherzig von sich zu weisen:
Amtsleiter Ingomar Friebel (...) weiß allerdings nicht, ob er sich über die deutschlandweite Aufmerksamkeit für das idyllische Schlaubetal dank des Sexverbots freuen oder ärgern soll. (...) "Wir werden bekannter, das lockt vielleicht ein paar Besucher mehr an", überlegt Friebel. Aber beabsichtigt sei dieser Rummel nicht gewesen, beteuert er.Aber nein, natürlich nicht.
Wir waren zu Ostern 1990 in Müllrose. Während dieser seltsamen Zwischen- Periode, nach dem Fall der Mauer und vor der Wiedervereinigung, in der man in diese fremde, sozusagen noch unberührte DDR reisen konnte, erstmals frei reisen.
Bekannte führten uns damals zum Forsthaus Siehdichum. Bisher sei das für das Publikum gesperrt gewesen, berichteten sie; man munkle so allerlei über dessen bisherige Nutzung als "Objekt" des MfS. Naja, passender Name, dachte ich.
Nun aber, im Frühjahr 1990, war es öffentlich zugänglich geworden, das bisherige MfS-Objekt. Es gab sogar eine kleine Speisekarte, und wir wurden von jemandem bedient, der sich so benahm, als hätte er bisher das Befehlen besser beherrscht als das Entgegennehmen einer Bestellung. Nein, Essen gebe es nicht. Aber wenn wir unbedingt wollten, könnten wir alle eine Solyanka bekommen.
Wir wollten, und zur Solyanka gab es das köstliche Brandenburger Schwarzbier, das ich damals zum ersten Mal getrunken habe.
Seither ist mir der Name "Müllrose" nicht mehr begegnet. Aber jetzt würde ich gern mal wieder hinfahren.
Nur, was wird mich erwarten? Ein Städtchen, frei von unzüchtigen Anblicken? Oder machen sich jetzt gerade im Gegenteil Deutschlands Swinger nach Müllrose auf, wo es am Rande der Sommerfeste ja hoch hergehen soll?
Vielleicht sicherheitshalber 35 Euro bereithaltend? Das sollte der Spaß eigentlich wert sein.