18. November 2008

Marginalie: Strebt "der Osten auf die vorderen Plätze"? Was Pisa zeigt und was es nicht zeigt.

"Der Osten strebt auf die vorderen Plätze" lautet eine Überschrift im Internet- Angebot der Tagesschau zu den aktuellen Pisa-Resultaten.

Der Osten? Nein. Die beiden Länder, die sich am deutlichsten nach vorn geschoben haben, sind Sachsen und Thüringen. Zwei CDU-regierte Länder also. So, wie die Länder, die traditionell auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik an der Spitze stehen, von der Union regiert werden.

Mit anderen Worten: Die Landkarte der deutschen Länder beginnt sich zu normalisieren.

In nahezu allen Bereichen, die etwas mit Lebensqualität zu tun haben, lagen und liegen im Westen unionsregierte Länder vor den SPD-regierten. Man hat das oft das "Nord- Süd- Gefälle" genannt, obwohl Süd- Nord- Gefälle richtiger wäre.

Das wurde nach der Wiedervereinigung überlagert durch das viel größere Gefälle zwischen dem Westen und dem Osten. Je mehr die Folgen des Kommunismus überwunden werden, umso mehr verliert dieser Unterschied an Bedeutung, und auch im Osten setzen sich die Verhältnisse durch, die schon im Westen bestanden: Dort, wo die CDU regiert, gibt es mehr Dynamik, also mehr Reichtum, also ein besseres Leben für alle.



Ja, ich weiß, das ist eine Vereinfachung. Es spielen viele Faktoren eine Rolle. Manche meinen ja, daß gar das schöne Wetter und die Alpentouristik schuld daran sind, daß es den Bayern so gut geht.

Aber Sachsen hatte 1990 keine besseren Startbedingungen als Brandenburg oder Mecklenburg- Vorpommern. Nirgends zeigt sich so deutlich wie in den Neuen Ländern, daß die Weichenstellungen, die eine Landesregierung vornimmt, eben doch von zentraler Bedeutung dafür sind, wie gut oder wie schlecht es den Menschen geht.



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