7. November 2008

Marginalie: Was ist los in der hessischen SPD?

Für 13.30 war eine Pressekonferenz der hessischen SPD angekündigt worden. Phoenix wollte übertragen. Ein Vertrauter Ypsilantis sagte dann dem Mann vor Ort von Phoenix, das lohne sich doch gar nicht; es werde nichts Neues geben.

Inzwischen ist die Pressekonferenz ganz abgesagt worden. Es schwirren Gerüchte.

Der Bürgermeister von Baunatal, Manfred Schaub, wird als Spitzenkandidat für die Wahlen genannt. Aber auch von einer Reaktivierung von Hans Eichel ist die Rede, der bereits von 1991 bis 1999 hessischer Ministerpräsident gewesen war. Und gar von Heidemarie Wieczorek- Zeul, die es in der hessischen Landespolitik freilich nur bis in den Kreistag von Groß-Gerau geschafft hatte. (Allerdings war sie in der SPD bis 1999 Vorsitzende des linken Bezirksverbands Hessen- Süd; Bezirksverbände haben in der SPD aber nur eine geringe Macht).

Andererseits bringt die "Frankfurter Rundschau" die Meldung aus dem hessischen Landtag, "mehrere Abgeordnete" der SPD hätten Andrea Ypsilanti "ihr Vertrauen und ihre Unterstützung bei einer erneuten Spitzenkandidatur" zugesichert.

Kommentar: Daß Andrea Ypsilanti, die sich bisher als sehr karriereorientiert gezeigt hat, von sich aus das Handtuch wirft, kann ich mir nur schwer vorstellen. Ob die Fraktion und die Partei mit ihr noch einmal in den Wahlkampf ziehen wollen, ist freilich eine andere Frage. Ein drittes Mal "mit demselben Kopf gegen dieselbe Wand"?

Da die SPD nach menschlichem Ermessen diese Wahl verlieren wird, dürfte die Spitzenkandidatur nicht gerade heiß umkämpft sein.

Falls Ypsilanti es nicht macht oder nicht machen darf, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man findet jemanden wie den Bürgermeister von Baunatal, für den schon die Kandidatur eine hohe Ehre wäre (bisher ist er nur als Sportpolitiker hervorgetreten); oder man läßt eines der alten Parteirösser wie Eichel und Wieczorek- Zeul noch einmal durch die Manege traben.



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