Dieser Blog liegt auf einem amerikanischen Server. Also ist er sicher vor dem, was jetzt ... nein, was der deutschen Wikipedia eigentlich nicht passiert ist. Ihr aber nach dem Willen eines Gerichts hätte passieren sollen.
Hätte es nicht "Spiegel- Online" vor viereinhalb Stunden gemeldet, dann wäre es mir gar nicht aufgefallen: Unter wikipedia.de ist die deutsche Wikipedia nicht mehr zu erreichen. Genauer gesagt: Wenn man sich dorthin begibt, findet man einen Eintrag vor, der so beginnt:
Es gibt ja gar keine Wikipedia als ein selbständiges deutsches Unternehmen, sondern nur eine deutsche Version der Wikipedia, für deren Inhalt allein die Wikipedia Foundation in den USA verantwortlich ist. wikipedia.de ist lediglich eine Domain. Und es ist - wie übrigens auch beim Googeln - immer gut, nicht über eine deutsche Domain zu gehen, wenn man alles finden möchte, was man sucht.
Also, nichts ist passiert. Was gibt es da zu meckern?
Vielleicht lesen Sie erst einmal, was in der Wikipedia über Lutz Heilmann steht.
Diese freundliche Lese- Empfehlung darf ich Ihnen geben. Aber ich denke nicht daran, mir auch nur ein Jota dieses Eintrags zu eigen zu machen; ich will ja diesen Blog noch ein wenig weiter schreiben. Also, ich mache hiermit drei virtuelle Kreuze und distanziere mich in aller Form von diesem Teufelswerk.
Und sicherheitshalber distanziere ich mich, mit zweimal drei Kreuzen, auch von dem, was im Jahr 2005 in "NDR Online" und in "Spiegel- Online" über den Fall zu lesen gewesen war.
Wenn Sie das gelesen haben, dann werden Sie sich vermutlich wie ich fragen, welcher Teufel diesen Lutz Heilmann geritten hat, daß er die drei Jahre alte Sache nicht verschimmeln läßt, sondern sie durch seinen Antrag auf Einstweilige Verfügung wieder zu einem Gegenstand öffentlicher Diskussion macht.
Wenn jemand möchte, daß sein Fall in ganz Deutschland diskutiert wird, dann dürfte eine Sperrung der Wikipedia so ungefähr das sicherste Mittel sein, das zu erreichen.
Nun gut, das ist Heilmanns eigene Angelegenheit. Bedenklich an dem Casus ist, wie schnell in Deutschland der Zugang zu einer der wichtigsten Informationsquellen gesperrt werden kann; jedenfalls der Absicht des Gerichts nach.
Juristen mögen beurteilen, ob das an den rechtlichen Bestimmungen über Einstweilige Verfügungen liegt oder an deren Auslegung durch das Landgericht Lübeck - jedenfalls ist es doch grotesk, den Zugang zur gesamten Wikipedia zu sperren zu versuchen, nur weil jemand nicht mit dem einverstanden ist, was über ihn dort geschrieben steht. Ohne Hauptverhandlung, per einstweilige Verfügung.
In den USA würde man über so etwas den Kopf schütteln. Furor Teutonicus. Hier zu übersetzen mit: Die spinnen, die Deutschen.
Nachtrag am 17.11.: Beim Antibürokratieteam hat Dagny es heute recherchiert und ausgezeichnet beschrieben: Wie erfolglos man im Zeitalter der weltweiten Informationsgesellschaft ist, wenn man versucht, Informationen oder Behauptungen zu unterdrücken.
Hätte es nicht "Spiegel- Online" vor viereinhalb Stunden gemeldet, dann wäre es mir gar nicht aufgefallen: Unter wikipedia.de ist die deutsche Wikipedia nicht mehr zu erreichen. Genauer gesagt: Wenn man sich dorthin begibt, findet man einen Eintrag vor, der so beginnt:
Mit einstweiliger Verfügung des Landgerichts Lübeck vom 13. November 2008, erwirkt durch Lutz Heilmann, MdB (Die Linke), wird es dem Wikimedia Deutschland e.V. untersagt, "die Internetadresse wikipedia.de auf die Internetadresse de.wikipedia.org weiterzuleiten", solange "unter der Internet-Adresse de.wikipedia.org" bestimmte Äußerungen über Lutz Heilmann vorgehalten werden. Bis auf Weiteres muss das Angebot auf wikipedia.de in seiner bisherigen Form daher eingestellt werden. Der Wikimedia Deutschland e.V. wird gegen den Beschluss Widerspruch einlegen.Das wäre mir ohne "Spiegel- Online" entgangen, weil ich als Lesezeichen für die deutsche Wikipedia ohnehin die Adresse gespeichert habe, auf die umgeleitet wird, also diese.
Es gibt ja gar keine Wikipedia als ein selbständiges deutsches Unternehmen, sondern nur eine deutsche Version der Wikipedia, für deren Inhalt allein die Wikipedia Foundation in den USA verantwortlich ist. wikipedia.de ist lediglich eine Domain. Und es ist - wie übrigens auch beim Googeln - immer gut, nicht über eine deutsche Domain zu gehen, wenn man alles finden möchte, was man sucht.
Also, nichts ist passiert. Was gibt es da zu meckern?
Vielleicht lesen Sie erst einmal, was in der Wikipedia über Lutz Heilmann steht.
Diese freundliche Lese- Empfehlung darf ich Ihnen geben. Aber ich denke nicht daran, mir auch nur ein Jota dieses Eintrags zu eigen zu machen; ich will ja diesen Blog noch ein wenig weiter schreiben. Also, ich mache hiermit drei virtuelle Kreuze und distanziere mich in aller Form von diesem Teufelswerk.
Und sicherheitshalber distanziere ich mich, mit zweimal drei Kreuzen, auch von dem, was im Jahr 2005 in "NDR Online" und in "Spiegel- Online" über den Fall zu lesen gewesen war.
Wenn Sie das gelesen haben, dann werden Sie sich vermutlich wie ich fragen, welcher Teufel diesen Lutz Heilmann geritten hat, daß er die drei Jahre alte Sache nicht verschimmeln läßt, sondern sie durch seinen Antrag auf Einstweilige Verfügung wieder zu einem Gegenstand öffentlicher Diskussion macht.
Wenn jemand möchte, daß sein Fall in ganz Deutschland diskutiert wird, dann dürfte eine Sperrung der Wikipedia so ungefähr das sicherste Mittel sein, das zu erreichen.
Nun gut, das ist Heilmanns eigene Angelegenheit. Bedenklich an dem Casus ist, wie schnell in Deutschland der Zugang zu einer der wichtigsten Informationsquellen gesperrt werden kann; jedenfalls der Absicht des Gerichts nach.
Juristen mögen beurteilen, ob das an den rechtlichen Bestimmungen über Einstweilige Verfügungen liegt oder an deren Auslegung durch das Landgericht Lübeck - jedenfalls ist es doch grotesk, den Zugang zur gesamten Wikipedia zu sperren zu versuchen, nur weil jemand nicht mit dem einverstanden ist, was über ihn dort geschrieben steht. Ohne Hauptverhandlung, per einstweilige Verfügung.
In den USA würde man über so etwas den Kopf schütteln. Furor Teutonicus. Hier zu übersetzen mit: Die spinnen, die Deutschen.
Nachtrag am 17.11.: Beim Antibürokratieteam hat Dagny es heute recherchiert und ausgezeichnet beschrieben: Wie erfolglos man im Zeitalter der weltweiten Informationsgesellschaft ist, wenn man versucht, Informationen oder Behauptungen zu unterdrücken.
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