27. März 2011

Zitat des Tages: Der "Spiegel" wundert sich über die Japaner

Was in Japan passiert ist und was noch droht, ängstigt die Welt - doch die auffällige Gelassenheit der Menschen in Zeiten der Kernschmelze gibt ihr Rätsel auf. SPIEGEL-Reporter Walter Mayr, 51, reiste mit dem nur spärlich besetzten Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen gut 500 Kilometer von Osaka nach Tokio und fand dort eine "unwirkliche Ruhe" vor, die "im krassen Kontrast zur Furcht des Westens vor einem Super-GAU" steht. Aber wie ist diese Haltung zu erklären?

Aus der "Hausmitteilung" im gedruckten "Spiegel" der kommenden Woche.


Kommentar: Ja, ist denn normales, vernünftiges Verhalten erklärungsbedürftig? Zu erklären wäre doch wohl eher die German angst, die Panikmache bei uns. Zu erklären wären die schamlosen Lügen, mit denen seit mehr als zwei Wochen die Deutschen bis hinein in die öffentlich-rechtlichen Medien traktiert werden.

Die Japaner verhalten sich schlicht rational. Die Deutschen verhalten sich in ihrer Mehrheit so, als seien sie Kinder, die sich vor Gespenstern fürchten; als seien sie nie über das magische Denken hinausgelangt.

Es sind dieselben Leute, die auch Angst vor "Erdstrahlen" haben, die an Astrologie und Homöopathie glauben, die ihre Betten nach Regeln verrücken, die angeblich "fernöstliche Weisheit" sind.

Nur ist man im Fernen Osten inzwischen aufgeklärt. Im Nahen Westen hingegen fallen wir immer weiter hinter die Aufklärung zurück.
Zettel



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