21. Januar 2011

Zitat des Tages: Das Dschungelcamp, der "perverse Parasit". Regietheater im TV

Das Dschungelcamp von RTL ist nun mal nichts anderes als der perverse Parasit einer hervorragenden und sinnvollen Idee, die von den 68ern hervorgebracht wurde und wahrscheinlich zu einer ihrer besten gesellschaftlich konkreten Ideen zählt: die Idee der Wohngemeinschaft. (...) Und, fragt das Dschungelcamp, was ist aus dem hochfeinen deutschen Autorenfilm geworden? Wir zeigen es euch: ein abgemagerter, alternder Schauspieler ...

Ursula März in der aktuellen "Zeit" (Heft 4/2011 vom 20. 1. 2011). Auf "Zeit-Online" war dies heute Vormittag der meistgelesene Artikel.


Kommentar: Und was ist aus der angesehenen Autorin und Kritikerin Ursula März geworden, daß sie solch einen Stuß zu einer Sendung schreibt, über die kein Wort zu verlieren ist?

Mit dem "abgemagerten, alternden Schauspieler" meint sie Matthieu Carrière. Dieser freilich dürfte von Regisseuren des "Regietheaters" auf der Bühne schon mehr zum Affen gemacht und mit Ekligem beauftragt worden sein als jetzt im Dschungelcamp.

Zum Regietheater siehe Zettels Meckerecke: Was darf Regietheater?; ZR vom 18. 6. 2007. Die Variante des Regietheaters in "Ich in ein Star, holt mich hier raus" ist auch nicht schlimmer als das, was auf mancher deutschen Bühne an Ekelhaftem zu sehen ist und von den Schauspielern gespielt werden muß.

Nur nehmen die "Dschungelcamp"-Macher sich wenigstens selbst nicht ernst; und die Zuschauer müssen nicht nach Sinn und tieferer Bedeutung forschen. Auch wird es im Dschungelcamp besser bezahlt, sich zum Affen zu machen.



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