23. Januar 2011

Zitat des Tages: Die "gute Krise" der Renate Künast. Zynismus einer Volkserzieherin

Die frühere Bundesverbraucherministerin und heutige Fraktionschefin der Bundestags-Grünen, Renate Künast, hat der derzeitigen Amtsinhaberin von der CSU, Ilse Aigner, angesichts des momentanen Dioxin-Skandals vorgeworfen, kein akutes Krisenmanagement zu betreiben und die Krise nicht als Chance für eine neue Verbraucherpolitik zu nutzen. (...) Künast erinnerte Aigner an "das schöne deutsche Sprichwort: 'never miss a good crisis'", also, man soll "das Gute, das in einer Krise steckt, nicht verplempern".

Aus Pressemeldungen.com vom 11. 1. 2011.


Kommentar: Das Zitat ist nicht mehr ganz frisch. Ich bin darauf aufmerksam geworden, weil es im "Hohlspiegel" des "Spiegel" der kommenden Woche steht (Heft 4/2011 vom 24. 1. 2011, S. 142).

Es hat sich, dieses Zitat, einen Platz im "Hohlspiegel" verdient, weil Künast eine englische Redensart als ein "schönes deutsches Sprichwort" verkauft. Aber das scheint mir nicht das Bemerkenswerte zu sein.

Das Bemerkenswerte ist die brutale Offenheit von Künast: Auch sie weiß natürlich, daß der jüngste "Dioxin-Skandal" nichts ist als heiße Luft; als eine Verhohnepiepelung der sich ängstigenden Verbraucher (siehe Viel Lärm um nichts; ZR vom 18. 1. 2011). Und sie sagt in diesem Zitat ganz offen, worum es ihr geht: Die "Krise" soll nicht "verplempert" werden. Man schürt die Angst der Menschen, um die eigenen politischen Ziele zu befördern.

Zynismus derer, die uns erziehen möchten; selten so offen deklariert.



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