18. Januar 2011

Zitat des Tages: "Angstkäufe im Bio-Supermarkt" und der Dioxingehalt von Eiern aus Bodenhaltung

Je länger der Dioxin-Skandal die Berichterstattung dominiert, umso mehr Leute tätigen Angstkäufe im Bio-Supermarkt. Das überfordert die Öko-Produzenten mit ihren meist kleinen Betrieben. Die Lieferanten der Bio-Märkte können sich vor Anfragen kaum noch retten. "Wir kommen nicht mehr nach mit der Produktion", sagte Walter Höhne, Chef der bayrischen Erzeugergemeinschaft "Die Biohennen".

Aus einem gestrigen Bericht in "Welt-Online" mit dem Titel "Deutsche stürmen Bio-Märkte wegen Dioxin-Skandal".


Kommentar: Die Vorstellung, daß in Bio-Eiern generell ein geringerer Gehalt an Dioxinen sei als in Eiern aus konventionellen Großbetrieben, ist nach allem, was ich ermitteln konnte, nicht belegt.

Die Dioxinbelastung hängt in erster Linie davon ab, ob die Hühner freien Auslauf haben und damit mit Ackerboden in Kontakt kommen; beim Picken in den Boden nehmen sie das Dioxin auf.

Je größer die Betriebe sind, umso weniger Dioxin ist in den Eiern; das können Sie in diesen Informationen des Baden-Württembergischen Ministeriums für Ernährung und den ländlichen Raum nachlesen:

Eine Erhebung nach Betriebsgröße aus den Jahren 2004 und 2005 fand Überschreitungen der WHO-Grenzwerte nur bei Betrieben mit weniger als 100 Hühnern; weitaus am stärksten bei Betrieben mit weniger als 20 Hühnern.

Eier aus den Kleinbetrieben bis zu 20 Hühnern überschritten den Grenzwert von 3 pg WHO-TEQ (3 Pikogramm pro Gramm Fett) im Schnitt um mehr als das Dreifache (Werte zwischen 9 und 10 pg WHO-TEQ).

Einen Überblick über die Belastungen durch den derzeitigen "Skandal" finden Sie hier. Wie hoch der Dioxingehalt der als belastet eingestuften Eier über dem Grenzwert liegt, habe ich trotz längeren Suchens nicht herausfinden können. Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar.




Nachtrag um 23.50 Uhr: Im Lauf des Tages sind weitere Informationen zusammengekommen, die Sie in diesem Artikel finden.



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