18. Juni 2010

Zettels Meckerecke: Es ampelt wieder in NRW. Andreas Pinkwart wird zur Witzfigur

Es ist nicht zu fassen. Was dieser Andreas Pinkwart sich leistet, der Nordrhein-Westfalens FDP führt - der sie zu ihrem Unglück immer noch führt -, das wird man inzwischen nachgerade als parteischädigend rubrizieren können.

So, als lege er es darauf an, das Image der FDP als einer Umfaller-Partei mittels der Kunstgattung des Slapsticks zu illustrieren, torkelt und taumelt dieser Mann zwischen Ampel und Nicht-Ampel hin und her. Niemand kann ihn mehr ernst nehmen. Die Halbwertzeit seiner Aussagen und Zusicherungen tendiert inzwischen gegen Null. Andreas Pinkwart wird zur Witzfigur.

Es ist jetzt genau eine Woche her, daß er vor die Presse trat und verkündete, es werde keine Ampel geben.

Das Ende eines unsäglichen Hin und Her, eines ständigen Kurswechsels. So dachte man, immerhin erleichert. So dachte ich, als ich, noch einmal zurückblickend auf Pinkwarts Fahrt in Schlangenlinien, vom "Ende eines Dienstwagens" schrieb.

Es war nicht das Ende. Flasche leer? Nein. Es reicht immer noch nicht. Jetzt wird doch wieder geampelt. "Welt-Online" gestern Abend unter der Überschrift "Hannelore Kraft schielt auf die FDP-Stimmen":
Die amtierende schwarz-gelbe Koalition in Düsseldorf zerbricht nicht, sie ist einfach erloschen. So stellt es der Chef der NRW-FDP, Andreas Pinkwart, dar. (...) Pinkwart lässt die rot-gelb-grüne Ampel auf Gelb blinken, und Hannelore Kraft fährt vorsichtig auf die Kreuzung.
Hält Andreas Pinkwart die Wähler der FDP für Demente? Meint er, sie hätten schon wieder vergessen, was vor einer Woche galt, nämlich daß es keine Grundlage für eine Zusammenarbeit zwischen Rotgrün und der FDP gibt?

Glaubt er, daß auch nur irgendwer, der Vertrauen in diese FDP in NRW und ihren Vorsitzenden gesetzt und ihnen seine Stimme gegeben hatte, von diesem Vertrauen auch nur ein Fünkchen übrig behalten hat, nach dieser erneuten Kehrtwende?

Eher kann man noch einem fliegenden Händler vertrauen, der mit einer PKW-Ladung von Teppichen vorfährt, "direkt im Orient eingekauft", als diesem Mann, gegen den ein Wackelpudding ein in Stein gemeißeltes Denkmal ist.

Wenn die FDP in NRW nicht begreift, daß sie sich des Professsors Andreas Pinkwart als ihres Vorsitzenden entledigen muß, und zwar prestissimo, dann wird sie für ihre bevorstehende Wandlung zu Splitterpartei allein selbst verantwortlich sein.



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