25. Dezember 2012

Spargel auf dem Mars? Und warum ist Itokawa nicht rund? Astronomisches in ZR


Dieses Foto zeigt den Planeten Saturn, fotografiert von der Raumsonde Cassini am 6. Oktober 2004. Klicken Sie doppelt darauf, um das Bild in seiner ganzen Schönheit zu sehen.

Solche Bilder sind heute schon fast alltäglich. Noch vor einem halben Jahrhundert waren die Fortschritte nicht absehbar gewesen, die sich für die Astronomie aus der Raumfahrt ergeben würden - durch Teleskope wie Hubble, das um die Erde kreist; durch Raumsonden wie Cassini, die zu Planeten und Asteroiden fliegen.

Asteroiden, Kometen, Planeten, Galaxien, gar eine "zweite Erde" - das sind Gegenstände gelegentlicher Bericht­erstattung, wenn es etwas Spektakuläres zu melden gibt.

Ich habe das durch Beiträge begleitet, die versucht haben, ein wenig auf die Hintergründe einzugehen. Vielleicht mögen Sie in der Zeit "zwischen den Jahren" das eine oder andere davon nachlesen? Hier sind einige Anregungen.



Die meisten Himmelskörper sind rund. Aber der Asteroid Itokawa, den 2006 eine japanische Raumsonde erreichte und fotografierte, gleicht in seiner Form eher einer Kartoffel. Warum?

Auch Itokawa kreist um die Sonne; dennoch ist er kein Planet. Was also macht einen Planeten aus, und warum hat Pluto vor einigen Jahren seinen Status als Planet verloren?

Itokawa ist ein Asteroid. Könnte es wirtschaftlich lohnend sein, demnächst solche Himmelskörper als Lieferanten von Rohstoffen zu nutzen?

Unsere beiden planetarischen Nachbarn im Sonnensystem - nach kosmischen Maßstäben einem winzigen Örtlein - sind Venus und Mars.

Ein Venusdurchgang, wie er im Juni des zu Ende gehenden Jahres stattfand, was ist das eigentlich? Und warum war der Venusdurchgang 1769 von so zentraler Bedeutung nicht nur für die Astronomie, sondern für die Vermessung von Entfernungen auf der Erde?

Gibt es Leben auf dem Mars? Was können Marsfahrzeuge wie Curiosity leisten? Und könnte man auf dem Mars Spargel anbauen?

Unser Sonnensystem - das ist dort, wo Planeten und Asteroide und Kometen wie Lovejoy um unsere Sonne kreisen. Aber wo endet es eigentlich, unsere Sonnensystem? Und was bedeutet es, daß jetzt erstmals ein von Menschen hergestelltes Objekt das Sonnensystem verläßt?



Über unsere Sonnensystem hinaus können wir mit heutigen technischen Mitteln nicht Raumfahrzeuge entsenden, um sozusagen vor Ort Forschungen vorzunehmen; wahrscheinlich wird das nie möglich sein.

Alles, was wir über das Universum jenseits unseres Sonnensystems wissen, haben wir aus der Analyse von Strahlen - Lichtstrahlen, aber beispielsweise auch Radio­strahlen -, die uns von dort erreichen.

Über Jahrtausende waren die Astronomen auf Strahlen angeweisen, die unmittelbar auf das menschliche Auge treffen. Andere Informationsquellen über das Universum hatten sie nicht.

Dann wurde mit dem Teleskop ein Instrument geschaffen, mit dem diese Strahlen das Auge in ungleich besserer Auflösung erreichen konnten; das ist erst gut vierhundert Jahre her.

Der nächste große Fortschritt war es, auch Strahlen aus dem All zu messen, für die das Auge des Menschen nicht empfindlich ist. Das begann mit der Entstehung der Radio­astronomie erst vor 80 Jahren. Seither hat das Auge des Astronomen an Bedeutung verloren. Man registriert und mißt, statt ins All zu blicken.

Nochmals einen qualitativen Sprung bedeutete es, daß wir nun durch im Weltraum kreisende Teleskope wie Hubble direkt Strahlen aus dem Universum registrieren können; unbeeinträchtigt durch die Atmosphäre der Erde.

Wie ist es eigentlich aufgebaut, dieses weitere Universum, über unser Sonnensystem hinaus? Als vergangenes Jahr drei Astronomen den Nobelpreis für Physik erhielten, habe ich das allgemeinverständlich darzustellen versucht, mit einer Fortsetzung zu der Frage, warum sich das Universum so ausdehnt, wie es das offenbar tut.

Das Interesse an anderen Sonnensystemen innerhalb unserer Milchstraße speist sich in letzter Zeit wesentlich daraus, das dort inzwischen ständig Sterne entdeckt werden, um die wie um unsere Sonne Planeten kreisen. Am Ende gar eine zweite mögliche Erde für die Menschheit, wenn es uns zu Hause zu unwirtlich wird?



Das sind weit ausgreifende Spekulationen. Ebenfalls beim jetzigen Stand der Forschung noch spekulativ, aber doch wissenschaftlich seriös fundiert ist der Gedanke, daß vielleicht das Universum, das wir als das einzige kennen und zu erforschen suchen, nur eines von vielen Universen ist; Teil eines Multiversums. Damit habe ich mich in einem zweiteiligen Artikel befaßt.

Vielleicht mögen Sie den einen oder anderen dieser verlinkten Artikel lesen; alle - hoffe ich - so geschrieben, daß man sie auch ohne Kenntnis der Astronomie verstehen kann.

Und zum Schluß die beiden Anregungen, sich - falls Sie es nicht schon getan haben - mit einem kleinen Quiz über eine bemannte Station hinter dem Mond zu befassen und sich das anzusehen, was man einst für einen "Nebel" im Weltall hielt: den wunderbaren Sternhaufen NGC 6333.
Zettel



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Abbildung als Werk der NASA gemeinfrei.