Bei Steinbrück ist stets die Lust an der kleinen Provokation spürbar (...) Diese Lust entstammt vermutlich einem Überlegenheitsgefühl, das Tür an Tür mit Überheblichkeit wohnt. Die Leute wählen mit Sicherheit niemanden, den sie für einfach gestrickt halten; aber es fällt schwer, einen zu mögen, der offenbar nicht anders kann als zu demonstrieren, dass er alles besser weiß.
Kommentar: Politiker wie Peer Steinbrück haben meist eine gute Presse. Einer, der sich nicht verbiegen läßt. Urgestein, wie Herbert Wehner. Ein Mann mit Ecken und Kanten.
Sich ruppig zu benehmen ist in der Welt verbreiteter politischer Überangepaßtheit schon nachgerade ein Alleinstellungsmerkmal. Es genügt, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Presse ist dankbar für den "Paradiesvogel", der ihr Meldungen beschert; egal, wie dürftig der Anlaß und wie albern die Äußerung des Betreffenden ist.
Wolfgang Kubicki kann das, dieses immer ein wenig irrlichternde Nordlicht. Im Süden der Republik irrlichtert es noch ein wenig häufiger; von dem markantbärtigen Sittenwächter Alois Hundhammer seligen Angedenkens bis zu Markus Söder, der freilich inzwischen ins ernste Rollenfach gewechselt zu sein scheint.
In das ein Politiker in der Tat wechseln sollte, wenn er ganz nach oben will. Herbert Wehner wollte nie Kanzler werden und hätte es nicht werden können. Franz-Josef Strauß versuchte es 1980 und scheiterte. Jürgen W. Möllemann, auch er mit dem berechtigten Image des Unsoliden ausgestattet, manövrierte sich am Ende ins Abseits.
Peer Steinbrück ist seine egozentrische Ruppigkeit bisher gut bekommen. Bisher noch. Aber bisher wollte er ja auch nicht Kanzler der Bundesrepublik werden.
Jetzt also hat er der F.A.S. mitgeteilt:
Macht ist die Münze, in der politischer Erfolg bezahlt wird; nicht das, was auf dem Gehaltszettel steht.
So weit, so trivial. Natürlich könnte Peer Steinbrück in der Industrie mehr verdienen als in dem Amt, das er anstrebt; dem des Bundeskanzlers. Und natürlich strebt er dennoch dieses Amt an, weil er eben Macht will.
Aber an die Macht gelangt man nicht als Paradiesvogel und nicht als Urgestein; nicht im Rollenfach des sarkastischen Besserwissers.
Hoffen wir, daß Peer Steinbrück sich auch weiter nicht verbiegen läßt und daß er uns folglich als Kanzler erspart bleibt.
Der Mitherausgeber der FAZ Günther Nonnenmacher über den Kanzlerkandidaten der SPD.
Kommentar: Politiker wie Peer Steinbrück haben meist eine gute Presse. Einer, der sich nicht verbiegen läßt. Urgestein, wie Herbert Wehner. Ein Mann mit Ecken und Kanten.
Sich ruppig zu benehmen ist in der Welt verbreiteter politischer Überangepaßtheit schon nachgerade ein Alleinstellungsmerkmal. Es genügt, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Presse ist dankbar für den "Paradiesvogel", der ihr Meldungen beschert; egal, wie dürftig der Anlaß und wie albern die Äußerung des Betreffenden ist.
Wolfgang Kubicki kann das, dieses immer ein wenig irrlichternde Nordlicht. Im Süden der Republik irrlichtert es noch ein wenig häufiger; von dem markantbärtigen Sittenwächter Alois Hundhammer seligen Angedenkens bis zu Markus Söder, der freilich inzwischen ins ernste Rollenfach gewechselt zu sein scheint.
In das ein Politiker in der Tat wechseln sollte, wenn er ganz nach oben will. Herbert Wehner wollte nie Kanzler werden und hätte es nicht werden können. Franz-Josef Strauß versuchte es 1980 und scheiterte. Jürgen W. Möllemann, auch er mit dem berechtigten Image des Unsoliden ausgestattet, manövrierte sich am Ende ins Abseits.
Peer Steinbrück ist seine egozentrische Ruppigkeit bisher gut bekommen. Bisher noch. Aber bisher wollte er ja auch nicht Kanzler der Bundesrepublik werden.
Jetzt also hat er der F.A.S. mitgeteilt:
Ein Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin verdient in Deutschland zu wenig - gemessen an der Leistung, die sie oder er erbringen muss und im Verhältnis zu anderen Tätigkeiten mit weit weniger Verantwortung und viel größerem Gehalt.Eine Binsenweisheit. Es ist bekanntlich nicht die Besoldung, die Menschen motiviert, in eine politische Spitzenposition zu streben; es ist vielmehr die Macht. Es ist die Möglichkeit, sich durchzusetzen, "Dinge zu bewegen", wie man gern sagt. Oder noch veredelnder ausgedrückt: Es sind die "Gestaltungsmöglichkeiten".
Macht ist die Münze, in der politischer Erfolg bezahlt wird; nicht das, was auf dem Gehaltszettel steht.
So weit, so trivial. Natürlich könnte Peer Steinbrück in der Industrie mehr verdienen als in dem Amt, das er anstrebt; dem des Bundeskanzlers. Und natürlich strebt er dennoch dieses Amt an, weil er eben Macht will.
Aber an die Macht gelangt man nicht als Paradiesvogel und nicht als Urgestein; nicht im Rollenfach des sarkastischen Besserwissers.
Hoffen wir, daß Peer Steinbrück sich auch weiter nicht verbiegen läßt und daß er uns folglich als Kanzler erspart bleibt.
Zettel
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