Anthropogenic climate change is a theory in which the basic mechanism is well understood, but in which the magnitude of the climate change is highly uncertain owing to feedback processes. We know that the climate changes naturally on decadal to century time scales, but we do not have explanations for a number of observed historical and paleo climate variations, including the warming from 1910-1940 and the mid-20th century cooling. The conflict regarding the theory of anthropogenic climate change is over the level of our ignorance regarding what is unknown about natural climate variability.
(Menschengemachter Klimawandel ist eine Theorie, in welcher der Grundmechanismus gut erfaßt ist, in der aber das Ausmaß des Klimawandels aufgrund von Rückkopplungsprozessen hochgradig unsicher ist. Wir wissen, daß das Klima sich natürlicherweise auf einer Zeitskala von Jahrzehnten bis Jahrhunderten wandelt, aber wir haben keine Erklärungen für eine Reihe von beobachteten Klimaänderungen zu geschichtlichen und vorgeschichtlichen Zeiten. Dazu zählen die Erwärmung von 1910 - 1940 und die Abkühlung in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Konflikt über die Theorie des menschengemachten Klimawandels bezieht sich auf den Grad unserer Unkenntnis; auf das, was wir über die natürliche Variabilität des Klimas nicht wissen.)
Prof. Judith Curry, Direktorin des Instituts für Geo- und Atmosphärenwissenschaften der Technischen Universität von Georgia in ihrer gestrigen Stellungnahme bei der Anhörung im US-Repräsentantenhaus zum Klimawandel.
Kommentar: Über Prof. Judith Curry und ihre Position zur Kontroverse um den Klimwandel habe ich vor einer Woche berichtet (Kleines Klima-Kaleidoskop (17): Rationale Diskussion in den USA, Versuch der Inquisition in Deutschland; ZR vom 12. 11. 2010). Dort finden Sie auch die näheren Daten zur gestrigen Anhörung sowie zum beruflichen Hintergrund von Judith Curry.
Wie es in den USA üblich ist, werden Dokumente wie solche Stellungnahmen von Experten vor einem Ausschuß umgehend vollständig ins Netz gestellt. Ich empfehle Ihnen, diesen Text zu lesen, falls Sie die Zeit dazu haben. (Es sind nur knapp acht Seiten).
Sie werden nichts Spektakuläres finden, sondern das nüchterne Denken und die schnörkellose Sprache einer Wissenschaftlerin. Was sie sagt, wäre nachgerade trivial, wenn es nicht das politisierte, zur Glaubensfrage erhobene Gebiet der Klimaforschung beträfe: Die Theorie von der menschengemachten globalen Erwärmung ist eben nur das, eine Theorie.
Es ist eine Theorie, für die viel spricht, was die Grundannahme angeht - die Menge an CO2 in der Atmosphäre wirkt sich über einen Treibhauseffekt auf das globale Klima aus. Das ist es, was Curry den "Grundmechanismus" nennt.
Aber für sich genommen ist das wenig interessant. Entscheidend ist vielmehr - wie Curry in ihrer Stellungnahme ausführt - zum einen, wie groß dieser Effekt im Vergleich zu natürlichen Klimaschwankungen ist.
Zweitens ist die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit "katastrophale" Entwicklungen zu erwarten sind. Denn als solcher muß ja ein Klimawandel nichts Schlimmes sein; manche Weltgegenden würden, sagt Curry, sogar von einer Erwärmung profitieren.
Nur dann, wenn es zu einer katastrophalen Entwicklung käme (einer "abrupten Änderung", also einer Änderung, die schneller verläuft, als sich ihre Ursache ändert), wäre ein Klimawandel bedrohlich. Darauf weist Curry nachdrücklich hin. Eine Selbstverständlichkeit, die jedoch in der Klima-Hysterie notorisch übersehen wird.
Aber wird es das geben? Curry:
Ich finde die Position von Judith Curry vor allem deshalb bemerkenswert und erfreulich, weil sie - endlich einmal tut das ein ausgewiesener Wissenschaftler bei diesem Thema - sich so verhält, wie das jeder Wissenschaftler tun sollte: Skeptisch und rational. Dazu gehört auch, daß sie die Klimaskeptiker, auch wenn diese selbst keine Klimatologen sind, nicht als unerwünschte Eindringlinge sieht, sondern als Gesprächspartner, deren Einwände für die wissenschaftliche Forschung fruchtbar sein können.
Auch das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Jede Wissenschaft profitiert von Kritik. Wer - wie die Partei der "Grünen" - jede abweichende wissenschaftliche Meinung als "Leugnen" stigmatisieren möchte, der zeigt nur eins: Daß er zur Vernunft unfähig ist; daß er also auch nicht wissenschaftlich denken kann.
(Menschengemachter Klimawandel ist eine Theorie, in welcher der Grundmechanismus gut erfaßt ist, in der aber das Ausmaß des Klimawandels aufgrund von Rückkopplungsprozessen hochgradig unsicher ist. Wir wissen, daß das Klima sich natürlicherweise auf einer Zeitskala von Jahrzehnten bis Jahrhunderten wandelt, aber wir haben keine Erklärungen für eine Reihe von beobachteten Klimaänderungen zu geschichtlichen und vorgeschichtlichen Zeiten. Dazu zählen die Erwärmung von 1910 - 1940 und die Abkühlung in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Konflikt über die Theorie des menschengemachten Klimawandels bezieht sich auf den Grad unserer Unkenntnis; auf das, was wir über die natürliche Variabilität des Klimas nicht wissen.)
Prof. Judith Curry, Direktorin des Instituts für Geo- und Atmosphärenwissenschaften der Technischen Universität von Georgia in ihrer gestrigen Stellungnahme bei der Anhörung im US-Repräsentantenhaus zum Klimawandel.
Kommentar: Über Prof. Judith Curry und ihre Position zur Kontroverse um den Klimwandel habe ich vor einer Woche berichtet (Kleines Klima-Kaleidoskop (17): Rationale Diskussion in den USA, Versuch der Inquisition in Deutschland; ZR vom 12. 11. 2010). Dort finden Sie auch die näheren Daten zur gestrigen Anhörung sowie zum beruflichen Hintergrund von Judith Curry.
Wie es in den USA üblich ist, werden Dokumente wie solche Stellungnahmen von Experten vor einem Ausschuß umgehend vollständig ins Netz gestellt. Ich empfehle Ihnen, diesen Text zu lesen, falls Sie die Zeit dazu haben. (Es sind nur knapp acht Seiten).
Sie werden nichts Spektakuläres finden, sondern das nüchterne Denken und die schnörkellose Sprache einer Wissenschaftlerin. Was sie sagt, wäre nachgerade trivial, wenn es nicht das politisierte, zur Glaubensfrage erhobene Gebiet der Klimaforschung beträfe: Die Theorie von der menschengemachten globalen Erwärmung ist eben nur das, eine Theorie.
Es ist eine Theorie, für die viel spricht, was die Grundannahme angeht - die Menge an CO2 in der Atmosphäre wirkt sich über einen Treibhauseffekt auf das globale Klima aus. Das ist es, was Curry den "Grundmechanismus" nennt.
Aber für sich genommen ist das wenig interessant. Entscheidend ist vielmehr - wie Curry in ihrer Stellungnahme ausführt - zum einen, wie groß dieser Effekt im Vergleich zu natürlichen Klimaschwankungen ist.
Zweitens ist die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit "katastrophale" Entwicklungen zu erwarten sind. Denn als solcher muß ja ein Klimawandel nichts Schlimmes sein; manche Weltgegenden würden, sagt Curry, sogar von einer Erwärmung profitieren.
Nur dann, wenn es zu einer katastrophalen Entwicklung käme (einer "abrupten Änderung", also einer Änderung, die schneller verläuft, als sich ihre Ursache ändert), wäre ein Klimawandel bedrohlich. Darauf weist Curry nachdrücklich hin. Eine Selbstverständlichkeit, die jedoch in der Klima-Hysterie notorisch übersehen wird.
Aber wird es das geben? Curry:
Catastrophic anthropogenic climate change arising from climate sensitivity on the extreme high end of the distribution has not been adequately explored, and the plausible worst-case scenario has not be adequately articulated. To what extent can we falsify scenarios of very high climate sensitivity based on our background knowledge? What are the possibilities for abrupt climate change, and what are the possible time scales involved? What regions would be most vulnerable under this worst-case scenario?Curry spricht hier einen zentralen Punkt an:
Ein katastrophaler menschengemachter Klimawandel, der sich aus einer Empfindlichkeit des Klimas [für den Treibhauseffekt] am oberen Ende der Verteilung [der Größe eines Treibhauseffekts] ergibt, ist nicht hinreichend erforscht, und die Plausibilität eines solchen Szenarios des schlimmsten Falls wurde nicht hinreichend dargelegt. In welchem Umfang können wir Szenarien einer sehr hohen Empfindlichkeit des Klimas auf der Grundlage unseres Hintergrund-Wissens falsifizieren? Welche Möglichkeiten für einen abrupten Klimawandel gibt es, und um welche zeitlichen Größenordnungen würde es dabei gehen? Welche Regionen wären unter einem solchen Szenario des schlimmsten Falls besonders betroffen? (Erläuterungen in eckigen Klammern von mir).
Curry zitiert dazu den mathematischen Statistiker Martin L. Weitzman, dessen Artikel ich sehr empfehle:Ein Klimawandel als solcher hat ja keineswegs den Charakter einer Katastrophe. Es wird Gewinner und Verlierer geben. (Ich habe einmal darauf hingewiesen, daß selbst nach einem extremen Anstieg der Temperatur um zwei Grad es in Flensburg noch immer nicht so warm wäre wie jetzt in Freiburg - wo wäre da die Katastrophe? (Kleines Klima-Kaleidoskop (12): Fünf Gründe für die Klima-Hysterie (Teil 3); ZR vom 14. 4. 2010).
Es wird möglicherweise negative Entwicklungen wie einen Anstieg des Meeresspiegels geben, dem man durch Deichbau begegnen kann. Es wird vielleicht mehr Stürme geben. Das alles würde jedoch nicht den ungeheuren weltweiten Aufwand rechtfertigen, den das IPCC zu erreichen versucht.Alles das, was gegenwärtig geschieht oder versucht wird, um den Ausstoß von CO2 unter immensen Kosten und anderen Nachteilen zu reduzieren, wäre nur dann gerechtfertigt, wenn es eine erhebliche Wahrscheinlichkeit für eine katastrophale Entwicklung gäbe. Aber gerade das wird seltsamerweise weder im Einzelnen durchgerechnet noch konkret diskutiert. Es hat den Charakter einer apokalytischen Angst; nicht einer wissenschaftlichen Prognose.
The climate science seems to be saying that the probability of a system-wide disastrous collapse is non-negligible even while this tiny probability is not known precisely and necessarily involves subjective judgments.
Die Klimawissenschaft scheint zu behaupten, daß die Wahrscheinlichkeit eines das ganze System umfassenden verheerenden Kollapses nicht vernachlässigt werden kann; obwohl diese minimale Wahrscheinlichkeit nicht genau bekannt ist und notwendigerweise subjektive Urteile beinhaltet.
Ich finde die Position von Judith Curry vor allem deshalb bemerkenswert und erfreulich, weil sie - endlich einmal tut das ein ausgewiesener Wissenschaftler bei diesem Thema - sich so verhält, wie das jeder Wissenschaftler tun sollte: Skeptisch und rational. Dazu gehört auch, daß sie die Klimaskeptiker, auch wenn diese selbst keine Klimatologen sind, nicht als unerwünschte Eindringlinge sieht, sondern als Gesprächspartner, deren Einwände für die wissenschaftliche Forschung fruchtbar sein können.
Auch das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Jede Wissenschaft profitiert von Kritik. Wer - wie die Partei der "Grünen" - jede abweichende wissenschaftliche Meinung als "Leugnen" stigmatisieren möchte, der zeigt nur eins: Daß er zur Vernunft unfähig ist; daß er also auch nicht wissenschaftlich denken kann.
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