11. Dezember 2012

Zitat des Tages: Katja Kipping erhebt "schwere Vorwürfe" gegen den DFB. Agitprop gegen den Westen

Nach dem Ausschluss des Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden aus dem DFB-Pokal für die kommende Saison hat die Linke schwere Vorwürfe gegen das Sportgericht erhoben. "Die Sportrichter müssen sich fragen lassen, ob sie ein vergleichbar hartes Urteil gegen einen westdeutschen Verein gefällt hätten", sagte Linke-Vorsitzende Katja Kipping.
Aus einer Meldung von dapd, die man seit einer Stunde beispielsweise bei "Welt-Online" lesen kann.

Kommentar: Warum Dynamo Dresden bestraft wurde, das war gestern ausführlich zu erfahren, beispielsweise im "Tagesspiegel": Bei dem Pokalspiel in Hannover im Oktober hatte es laut Polizei 41 Straftaten von Dynamo-Anhängern gegeben. Neun Menschen wurden verletzt.

Das war kein Einzelfall gewesen. Schon in der letzten Saison hatten Fans von Dynamo Dresden in Dortmund ähnliche Krawalle veranstaltet. Bereits damals war der Verein in erster Instanz für die nachfolgende Pokalsaison gesperrt worden. In der Berufung wurde das in eine Geldstrafe von 100.000 Euro und in ein "Geisterspiel" in der Zweiten Liga umgewandelt; d.h. der Verein mußte ein Heimspiel ohne Zuschauer austragen.

Der Verein Dynamo Dresden sei nach der Strafmilderung "ausdrücklich davor gewarnt" worden, daß "im Wieder­holungs­fall der Pokal-Ausschluss droht"; so gestern der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz.



Die jetzige Bestrafung bewegt sich innerhalb der Rechtsprechung des DFB. Es gibt nun einmal keine andere Möglichkeit, als Vereine für das Verhalten ihrer Anhänger haftbar zu machen; diese ihrerseits haben die Pflicht, auf ihre Fans derart einzuwirken, daß solche Ausschreitungen nicht vorkommen. Die meisten Vereine tun da auch mit Erfolg; beispielweise durch Fan-Projekte.

Daß Vereine für die Taten ihrer Anhänger geradestehen müssen, ist eine Regelung, die sich gegen die Neuen Bundesländer ungefähr so richtet, wie die Straßen­verkehrs­ordnung die Autofahrer in der einstigen DDR benachteiligt.

Frau Kipping aber möchte aus der Entscheidung des Sportgerichts ein Politikum machen.

Es gibt nicht den Schatten eines Belegs dafür, daß ihr Vorwurf stimmt. Sie behauptet das einfach. Sie schürt Ressentiments gegen den Westen. Ressentiments, die Wasser auf die Mühlen der Kommunisten sein sollen.

Katja Kipping, Jahrgang 1978, hat, anders als ihre Vorgängerin Gesine Lötzsch, keine DDR-Kaderlaufbahn hinter sich. Die Methode der Kommunisten, mit aus der Luft gegriffenen Behauptungen Agitation zu betreiben, beherrscht aber auch sie trefflich.

Irgend etwas wird schon hängenbleiben. Man kann hier, man kann da versuchen, die Ostdeutschen gegen den Westen aufzuhetzen.

Zu Katja Kipping siehe auch:
Marginalie: Berechtigte Warnung; ZR vom 10. 5. 2007

"... bis ins Parlament und wieder zurück"; ZR vom 6. 3. 2008

"Zahlreiche Indikatoren für linksextremistische Bestrebungen" in der Partei "Die Linke". Anmerkung zum Verfassungschutz-Bericht 2009; ZR vom 21. 6. 2010

Steuersatz 100 Prozent. Die Kommunistin Kipping und die Kapitalisten; ZR vom 7. 6. 2012



Zu einem anderen Aspekt des Urteils gegen Dynamo Dresden siehe diesen Beitrag von Stefanolix, der aus Dresden bloggt.
Zettel



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