Die Klimaerwärmung ist ... in Russland ein Streitthema in der wissenschaftlichen Gemeinde: Viele Forscher vor allem regionaler Institute stehen den dramatischen Meldungen ihrer westlichen Kollegen skeptisch bis ablehnend gegenüber. Sie halten die Nachrichten für PR-Gewitter zur Eintreibung neuer Forschungsgelder.(...)
Eine Rolle spielt auch, dass vielen älteren Wissenschaftlern die aktuelle Forschungsliteratur nicht zugänglich ist, da sie kaum Fremdsprachen beherrschen. So besitzt die Theorie einer zyklischen Erderwärmung ohne menschlichen Einfluss eine große Anhängerschar unter russischen Wissenschaftlern.
Johannes Voswinkel, Moskauer Korrespondent der "Zeit", heute in "Zeit- Online" über die russische Klimaforschung.
Kommentar: Daß ältere russische Naturwissenschaftler "kaum Fremdsprachen beherrschen", entspricht nicht meiner Erfahrung. Sie hatten bis 1990 das Problem, nur schwer an englischsprachige Fachliteratur zu kommmen. Umso begieriger waren sie danach.
Wer in den Westen reisen durfte, beispielsweise zu einem Kongreß, der versuchte, alles an Sonderdrucken und Kopien von Fachartikeln zu bekommen, was er nur auftreiben konnte.
Viele sprachen mangels Übung schlecht Englisch. Aber lesen konnten sie es alle; sie waren ja keine Hinterwäldler.
Russische Wissenschaftler haben allerdings schmerzlich erfahren, was es bedeutet, wenn eine dominierende Ideologie die Freiheit der Forschung einschränkt. Viele lassen sich nicht einreden, daß angeblich in der jungen Wissenschaft der Klimatologie, die es mit einem hochkomplexen System zu tun hat, nur eine einzige wissenschaftliche Meinung gelten soll.
Ausgerechnet Russen als Protagonisten wissenschaftlicher Freiheit. Wer hätte das noch vor einigen Jahrzehnten für möglich gehalten?
Eine Rolle spielt auch, dass vielen älteren Wissenschaftlern die aktuelle Forschungsliteratur nicht zugänglich ist, da sie kaum Fremdsprachen beherrschen. So besitzt die Theorie einer zyklischen Erderwärmung ohne menschlichen Einfluss eine große Anhängerschar unter russischen Wissenschaftlern.
Johannes Voswinkel, Moskauer Korrespondent der "Zeit", heute in "Zeit- Online" über die russische Klimaforschung.
Kommentar: Daß ältere russische Naturwissenschaftler "kaum Fremdsprachen beherrschen", entspricht nicht meiner Erfahrung. Sie hatten bis 1990 das Problem, nur schwer an englischsprachige Fachliteratur zu kommmen. Umso begieriger waren sie danach.
Wer in den Westen reisen durfte, beispielsweise zu einem Kongreß, der versuchte, alles an Sonderdrucken und Kopien von Fachartikeln zu bekommen, was er nur auftreiben konnte.
Viele sprachen mangels Übung schlecht Englisch. Aber lesen konnten sie es alle; sie waren ja keine Hinterwäldler.
Russische Wissenschaftler haben allerdings schmerzlich erfahren, was es bedeutet, wenn eine dominierende Ideologie die Freiheit der Forschung einschränkt. Viele lassen sich nicht einreden, daß angeblich in der jungen Wissenschaft der Klimatologie, die es mit einem hochkomplexen System zu tun hat, nur eine einzige wissenschaftliche Meinung gelten soll.
Ausgerechnet Russen als Protagonisten wissenschaftlicher Freiheit. Wer hätte das noch vor einigen Jahrzehnten für möglich gehalten?
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.