10. Dezember 2009

Zitat des Tages: "Jeder Haushalt zahlt monatlich 73 Euro". Über ökologische Romantik und die wahren Kosten des "Klimaschutzes"

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat die klimaschutzbedingte Kostenbelastung einer Durchschnittsfamilie für DIE WELT errechnet. Ökostrom- und KWK-Umlage, Biosprit-Beimischung und Ökosteuer summieren sich nach RWI-Rechnung bereits auf 35,1 Milliarden Euro pro Jahr. Jeder der 40 Millionen Haushalte in Deutschland trägt damit monatliche Klima-Abgaben von rund 73 Euro im Monat oder 877 Euro im Jahr. (...)

Man kann durchaus der Auffassung sein, dass Kosten von 80 oder 100 Euro pro Haushalt und Monat angemessen sind, um die Erderwärmung aufzuhalten. Man fragt sich allerdings, warum kein Politiker den Mut aufbringt, solche Zahlen einmal öffentlich zu nennen.


Daniel Wetzel gestern in "Welt- Online" unter der Überschrift "Die verborgenen Kosten des Klimaschutzes".


Kommentar: Ist das wirklich eine schwierige Frage, warum kein Politiker den Mut aufbringt, solche Zahlen zu nennen? Wenn die Bürger wüßten, was sie schon jetzt tatsächlich für den sogenannten Klimaschutz zahlen - und wir sind ja erst am Anfang -, dann würde es möglicherweise eine Debatte darüber geben, welche dieser Kosten denn sinnvoll sind und welche nicht.

Dazu "Spiegel- Online" mit Bezug auf den gedruckten "Spiegel" dieser Woche:
Die Regierung fördert Solarstrom mit riesigen Beträgen - und begeht damit einen riesigen Fehler, warnt der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt. (...)

Nach Rechnung von Schmidt summieren sich die Nettokosten für alle von 2000 bis 2008 installierten Anlagen über die Laufzeit von 20 Jahren auf rund 35 Milliarden Euro. Bliebe die Subventionierung unverändert, ergäben sich bis 2010 Kosten von gut 53 Milliarden Euro. Die Produktion von Solarstrom sei die teuerste aller Technologien, um CO2 zu vermeiden, so Schmidt: "Die Ausgaben sind enorm." (...)

Im SPIEGEL-Interview widerspricht der Ökonom der Vorstellung, die Photovoltaik habe eine positive Wirkung für das Klima und die Volkswirtschaft. Was man im Rahmen des EEG an CO2-Emissionen spare, werde an anderer Stelle ausgestoßen, sagt Schmidt - die Emissionen würden lediglich verlagert: "Die Umweltwirkung ist also gleich null."
Die immense Subventionierung der Photovoltaik ist ein Erbe aus der Zeit der rotgrünen Regierung, als nicht die Ökonomie und auch nicht die Ökologie, sondern allein die Symbolik zählte.

Man berauschte sich an einer Energie, die sozusagen zum Nulltarif zu haben sei, denn die Sonne scheint ja jeden Tag, ganz kostenlos. Mutter Natur schenkt uns diese Energie; das war die romantische Vorstellung. Die wahren Kosten, jenseits aller Symbolik, interessierten damals kaum jemanden; auch heute dürften viele Deutsche sie nicht kennen.

Und auch der wahre Charakter des Emissionshandels ist kaum bekannt: Keine Maßnahme zur Einsparung von CO2 spart auch nur ein einziges Gramm CO2 ein, denn die Gesamtmenge an CO2 wird innerhalb der EU durch den Emissionshandel festgelegt.

Wird irgendwo weniger CO2 ausgestoßen, dann hat das allein den Effekt, daß es anderswo entsprechend mehr sein darf. Darauf weist der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt hin; und darauf habe ich in diesem Blog auch schon hingewiesen: Deutschland im Öko-Würgegriff (15): "Spiegel-Online" deckt einen Umweltskandal auf. Und den dazugehörigen Meta- Skandal; ZR vom 10. 2. 2009.



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