Barack Obama hat gestern in allen Caucuses und Primaries über Hillary Clinton gesiegt; teilweise überwältigend gesiegt. Mike Huckabee kann sich ebenfalls über ein glänzendes Abschneiden freuen: Siege in Kansas und Louisiana, ein - zum jetzigen Zeitpunkt - Kopf- an- Kopf- Rennen im Staat Washington.
Für die Demokraten ist das eine schlechte Nachricht; für die Republikaner eine vielleicht gar nicht so schlechte.
Als Romney das Handtuch warf (streng genommen nicht ausschied, sondern seine Kandidatur nur "suspendierte", so daß er auf der Convention mit den auf ihn verpflichteten Delegierten noch Politik machen kann), sah es so aus, als sei die Kandidatur für McCain so gut wie gelaufen; mit dem Nachteil für ihn, daß das Medieninteresse sich jetzt einseitig den Demokraten zuwenden würde. Jedenfalls habe ich damals so argumentiert.
Allerdings war da ja noch - in der Diskussion zu dem Artikel habe ich Überlegungen dazu nachgetragen - der Kandidat Huckabee. Und der machte gar nicht Miene, Romney zu folgen und sich zurückzuziehen.
Im College habe er "Miracles instead of Maths" als Leistungsfach gewählt, hat er einmal gesagt; Wunder statt Mathe. Ein typischer Huckabee- Satz. Der Mann macht fröhlich weiter und heimst Erfolg nach Erfolg ein.
Warum? Er hat in der Wahlnacht gesagt, die Mitglieder seiner Partei würden doch gern selbst über ihren Kandidaten entscheiden, statt gesagt zu bekommen, der stehe jetzt schon fest. Ein Denkzettel also für McCain, er solle sich noch nicht zu sicher fühlen?
Vielleicht auch eine Demonstration, wie die konservativen Wähler tatsächlich denken. Viele identifizieren sich im Grunde nicht mit McCain, sind aber bereit, ihn zu unterstüzten, weil sie wissen, daß Huckabee (oder zuvor Romney) keine Mehrheit gegen Clinton oder Obama bekommen könnte. Jetzt, wo McCain ohnehin so gut wie als Kandidat feststeht, können sie gewissermaßen ihrem Herzen Luft machen, indem sie Huckabee wählen.
Dieser wurde gefragt, worin er sich denn eigentlich von McCain unterscheide. Er nannte die Abtreibung, Steuersenkungen, die Immigration. Aber er betonte, wieviel die beiden trotzdem gemeinsam hätten. Daß er am Ende McCains Running Mate wird und diesem damit die Stimmen der Konservativen zuführt, die er allein nicht bekommen würde, ist durch die heutigen Ergebnisse wahrscheinlicher geworden.
Das ist die eine gute Nachricht für die Republikaner. Die andere ist, daß das Rennen auch bei ihnen spannend bleibt und damit das Interesse der Medien finden wird.
Und bei den Demokraten? Obama ist weiter im Vormarsch, ohne Frage. Aber seine heutigen Siege könnten deutlicher ausgefallen sein, als es der wahren Stärke der beiden Kandidaten entspricht. Und zwar, weil es sich bis auf Louisiana um Caucuses und nicht um Primaries handelte.
Bei diesen Zusammenkünften, die oft am Nachmittag liegen, ist Obama besonders stark. Erstens, weil er seine Anhänger überproportional bei den Studenten, den Besserverdienenden hat, die sich leichter für einen solchen Termin freimachen können als Arbeiter und kleine Angestellte, eher die Klientel von Hillary Clinton. Zweitens, weil Obama besser mobilisieren kann als Clinton und bei den Caucuses vor allem die stark Engagierten erscheinen.
Wie stark das auch immer die Ergebnisse beeinflußt hat - was die Delegiertenstimmen angeht, wird eine baldige Entscheidung immer unwahrscheinlicher. Es wird zunehmend vermutet, daß es auf dem Parteitag ein Totes Rennen geben könnte, bei dem die ungebundenen Super Delegates den Ausschlag geben würden - Honoratioren, Mandatsträger, die Leute aus dem Apparat, die seit 1982 "geborene" Mitglieder des Parteitags sind.
Bisher hatte es als ausgemacht gegolten, daß bei ihnen Clinton mehr Sympathien genießt als Obama.
Aber in diesem schon jetzt denkwürdigen Wahljahr ist so vieles, was als ausgemacht galt - die Favoritenstellung von Giuliani und Clinton, die Aussichtslosigkeit der Kampagnen von McCain und Huckabee - über den Haufen geworfen worden, daß noch nicht einmal das mehr sicher ist.
Für die Demokraten ist das eine schlechte Nachricht; für die Republikaner eine vielleicht gar nicht so schlechte.
Als Romney das Handtuch warf (streng genommen nicht ausschied, sondern seine Kandidatur nur "suspendierte", so daß er auf der Convention mit den auf ihn verpflichteten Delegierten noch Politik machen kann), sah es so aus, als sei die Kandidatur für McCain so gut wie gelaufen; mit dem Nachteil für ihn, daß das Medieninteresse sich jetzt einseitig den Demokraten zuwenden würde. Jedenfalls habe ich damals so argumentiert.
Allerdings war da ja noch - in der Diskussion zu dem Artikel habe ich Überlegungen dazu nachgetragen - der Kandidat Huckabee. Und der machte gar nicht Miene, Romney zu folgen und sich zurückzuziehen.
Im College habe er "Miracles instead of Maths" als Leistungsfach gewählt, hat er einmal gesagt; Wunder statt Mathe. Ein typischer Huckabee- Satz. Der Mann macht fröhlich weiter und heimst Erfolg nach Erfolg ein.
Warum? Er hat in der Wahlnacht gesagt, die Mitglieder seiner Partei würden doch gern selbst über ihren Kandidaten entscheiden, statt gesagt zu bekommen, der stehe jetzt schon fest. Ein Denkzettel also für McCain, er solle sich noch nicht zu sicher fühlen?
Vielleicht auch eine Demonstration, wie die konservativen Wähler tatsächlich denken. Viele identifizieren sich im Grunde nicht mit McCain, sind aber bereit, ihn zu unterstüzten, weil sie wissen, daß Huckabee (oder zuvor Romney) keine Mehrheit gegen Clinton oder Obama bekommen könnte. Jetzt, wo McCain ohnehin so gut wie als Kandidat feststeht, können sie gewissermaßen ihrem Herzen Luft machen, indem sie Huckabee wählen.
Dieser wurde gefragt, worin er sich denn eigentlich von McCain unterscheide. Er nannte die Abtreibung, Steuersenkungen, die Immigration. Aber er betonte, wieviel die beiden trotzdem gemeinsam hätten. Daß er am Ende McCains Running Mate wird und diesem damit die Stimmen der Konservativen zuführt, die er allein nicht bekommen würde, ist durch die heutigen Ergebnisse wahrscheinlicher geworden.
Das ist die eine gute Nachricht für die Republikaner. Die andere ist, daß das Rennen auch bei ihnen spannend bleibt und damit das Interesse der Medien finden wird.
Und bei den Demokraten? Obama ist weiter im Vormarsch, ohne Frage. Aber seine heutigen Siege könnten deutlicher ausgefallen sein, als es der wahren Stärke der beiden Kandidaten entspricht. Und zwar, weil es sich bis auf Louisiana um Caucuses und nicht um Primaries handelte.
Bei diesen Zusammenkünften, die oft am Nachmittag liegen, ist Obama besonders stark. Erstens, weil er seine Anhänger überproportional bei den Studenten, den Besserverdienenden hat, die sich leichter für einen solchen Termin freimachen können als Arbeiter und kleine Angestellte, eher die Klientel von Hillary Clinton. Zweitens, weil Obama besser mobilisieren kann als Clinton und bei den Caucuses vor allem die stark Engagierten erscheinen.
Wie stark das auch immer die Ergebnisse beeinflußt hat - was die Delegiertenstimmen angeht, wird eine baldige Entscheidung immer unwahrscheinlicher. Es wird zunehmend vermutet, daß es auf dem Parteitag ein Totes Rennen geben könnte, bei dem die ungebundenen Super Delegates den Ausschlag geben würden - Honoratioren, Mandatsträger, die Leute aus dem Apparat, die seit 1982 "geborene" Mitglieder des Parteitags sind.
Bisher hatte es als ausgemacht gegolten, daß bei ihnen Clinton mehr Sympathien genießt als Obama.
Aber in diesem schon jetzt denkwürdigen Wahljahr ist so vieles, was als ausgemacht galt - die Favoritenstellung von Giuliani und Clinton, die Aussichtslosigkeit der Kampagnen von McCain und Huckabee - über den Haufen geworfen worden, daß noch nicht einmal das mehr sicher ist.
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