1. Februar 2008

Deutschland im Öko-Würgegriff (4): Ein dreifach donnerndes Helau!

In einer Karnevalssitzung, die heute vom Hessischen Rundfunk übertragen wurde, stieg ein Karnevalist in der Rolle eines "Umwäldheinis" in die Bütt. Hier ist ein Auszug aus seinem Vortrag:
Als erste deutsche Stadt will Marburg den Bau von Solar- Anlagen auf fast allen Dächern vorschreiben. (Tusch)

Wenn das Stadtparlament mitspielt, könnte die solare Baupflicht schon zum Sommer in Kraft treten. (doppelter Tusch, anhaltendes Lachen)

Die Kosten für die Solaranlage auf dem Dach oder an den Fassaden soll der jeweilige Gebäudebesitzer tragen. (dreifacher Tusch, man sieht, wie Zuschauer sich vor Lachen auf die Schenkel schlagen)

Für Gebäude, deren Dächer immer im Schatten liegen, gibt es eine Ausnahmeregelung. (Die Kapelle intoniert den Narhalla-Marsch. Der Sitzungspräsident dankt "unsäm liewe Aggdiewe, dem Franz Kahle", dafür, "dasser uns widdä so viel Froid gemachd had" und verleiht ihm den verdienten Orden. Abmarsch unter allgemeinem Absingen von "Ritzambaa, Ritzambaa")


Ich fürchte, ich konnte Sie nicht hinters Licht führen, lieber Leser. Nein, diese Serie "Deutschland im Öko-Würgegriff" enthält keine Artikel über den wahnsinnig lustigen deutschen Karneval. Sie enthält nur Artikel über den gar nicht lustigen normalen deutschen Wahnsinn.

Die zitierten Passagen stammen aus einer Meldung des Hessischen Fernsehens vom 31. Januar 2008, die keineswegs karnevalistisch gemeint ist, sondern bitter ernst. Es sind mit einer Ausnahme wörtliche Zitate aus der Meldung; das letzte ist sinngemäß, jedoch grammatisch leicht verändert übernommen.

Franz Kahle ist auch kein Aktiver des hessischen Karnevals; jedenfalls tritt er in der Meldung nicht in einer solchen Funktion in Erscheinung. Sondern in seiner Funktion als Bürgermeister der Stadt Marburg.

Kahle ist Mitglied der "Grünen". Er hat das, was er und seine Partei für Marburg planen, als ein "Instrument der Wirtschaftsförderung" bezeichnet.



Warten wir ab, ob dieser nächste Schritt in die Öko-Diktatur es überhaupt in die überregionalen Medien schafft. Daß er den Aufschrei der Empörung auslöst, den er verdient, glaube ich nicht.

Heute kann jeder Lokalpolitiker, falls er die Macht dazu hat, sich erlauben, das, was sein Öko-Wahn ihm einbläst, uns Bürgern zur Exekution vorzuschreiben. Wir müssen es schlucken. Das Eigentumsrecht, das es uns bisher ermöglichte, die Energie für unsere Häuser dorther zu beziehen, wo wir das wollen, ist Makulatur.

Energie für unsere Häuser? Nein. Die Energie aus diesen Solaranlagen, die zunehmend die Dächer zieren, wird ja in der Regel gar nicht zur Beheizung oder Beleuchtung des betreffenden Hauses verwendet. Sondern sie wird in das Stromnetz eingespeist.

Und zwar zu Preisen von 40 bis 50 Cent pro Kilowattstunde. Ungefähr das Achtfache des Preises für Strom aus konventionellen Energiequellen. Allein im Jahr 2008 wird die Subvention, die diesen Wahnsinnspreis möglich macht, uns Steuerzahler - so schreibt es ein einschlägiges Unternehmen in den Informationen für seine Kunden - eine Milliarde Euro kosten.

Alaaf und Helau!

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