Nein? Dann stellen Sie sich ihn bitte vor:
Er kandidiert für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten; vorerst in den Primaries. Er ist 47 Jahre alt, Sohn eines in die USA eingewanderten Iren und einer Amerikanerin; ursprünglich Katholik, dann zum Protestantismus konvertiert. Er ist Jurist und hat, bevor seine politische Karriere begann, in Baptisten- Gemeinden Sozialarbeit gemacht.
Brendan O'Bama ist ein Evangelikaler, born again, so wie die Präsidenten Carter und George W. Bush.
Im Wahlkampf tritt er in der Pose des Erlösers auf. Er verspricht, alle sozialen und politischen Spaltungen zu überwinden. "Es gibt keine blauen und keine roten Staaten, es gibt nur die Vereinigten Staaten" ist einer seiner Lieblingssätze.
Auf seine Zuhörer wirkt er mit persönlicher Faszination. Er bringt sie dazu, immer wieder rhythmisch Parolen zu rufen wie "Yes, we can".
Zu Sachfragen ist er selten präzise. Obwohl er als Senator durchweg mit den Rechtskonservativen gestimmt hat, stellt er sich jetzt als derjenige dar, der als einziger das Volk einen kann. Er verspricht, mit der bisherigen Geisteshaltung (mindset) Schluß zu machen und etwas ganz Neues zu beginnen.
Kurz, er ist der Kandidat der "Volksgemeinschaft", der kollektiven Begeisterung, des Gefühls statt des nüchternen Verstands.
Wie, lieber Leser, würden Sie diesen Brendan O'Bama finden? Wie, denken Sie, würde er wohl von unseren liberalen Medien beurteilt werden?
Diesen Medien, nicht wahr, würden Assoziationen zu Mussolini, zu Perón, vielleicht gar zu Hitler einfallen. Man würde O'Bama einen Populisten nennen, einen Verführer, einen Demagogen.
Man würde sich Sorgen machen, daß so viele - zumal junge - Amerikaner auf O'Bamas Appell an ihre Emotionen, an ein dumpfes Gemeinschaftsgefühl hereinfallen. Wohin würden die USA driften, wenn dieser Mann Präsident werden sollte?
Nicht wahr, das würden unsere Medien besorgt fragen.
Tun sie aber nicht. Tun sie nicht bei dem realen Barack Obama, den ich als Brendan O'Bama nur unwesentlich verfremdet habe. Sondern sie behandeln ihn so ungemein freundlich wie zum Beispiel heute im Presseclub.
Vielleicht habe ich ihn ja gar nicht unwesentlich verfremdet, sondern wesentlich. Nämlich aus einem linken Populisten mit dem Gestus des Erlösers einen rechten gemacht.
Er kandidiert für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten; vorerst in den Primaries. Er ist 47 Jahre alt, Sohn eines in die USA eingewanderten Iren und einer Amerikanerin; ursprünglich Katholik, dann zum Protestantismus konvertiert. Er ist Jurist und hat, bevor seine politische Karriere begann, in Baptisten- Gemeinden Sozialarbeit gemacht.
Brendan O'Bama ist ein Evangelikaler, born again, so wie die Präsidenten Carter und George W. Bush.
Im Wahlkampf tritt er in der Pose des Erlösers auf. Er verspricht, alle sozialen und politischen Spaltungen zu überwinden. "Es gibt keine blauen und keine roten Staaten, es gibt nur die Vereinigten Staaten" ist einer seiner Lieblingssätze.
Auf seine Zuhörer wirkt er mit persönlicher Faszination. Er bringt sie dazu, immer wieder rhythmisch Parolen zu rufen wie "Yes, we can".
Zu Sachfragen ist er selten präzise. Obwohl er als Senator durchweg mit den Rechtskonservativen gestimmt hat, stellt er sich jetzt als derjenige dar, der als einziger das Volk einen kann. Er verspricht, mit der bisherigen Geisteshaltung (mindset) Schluß zu machen und etwas ganz Neues zu beginnen.
Kurz, er ist der Kandidat der "Volksgemeinschaft", der kollektiven Begeisterung, des Gefühls statt des nüchternen Verstands.
Wie, lieber Leser, würden Sie diesen Brendan O'Bama finden? Wie, denken Sie, würde er wohl von unseren liberalen Medien beurteilt werden?
Diesen Medien, nicht wahr, würden Assoziationen zu Mussolini, zu Perón, vielleicht gar zu Hitler einfallen. Man würde O'Bama einen Populisten nennen, einen Verführer, einen Demagogen.
Man würde sich Sorgen machen, daß so viele - zumal junge - Amerikaner auf O'Bamas Appell an ihre Emotionen, an ein dumpfes Gemeinschaftsgefühl hereinfallen. Wohin würden die USA driften, wenn dieser Mann Präsident werden sollte?
Nicht wahr, das würden unsere Medien besorgt fragen.
Tun sie aber nicht. Tun sie nicht bei dem realen Barack Obama, den ich als Brendan O'Bama nur unwesentlich verfremdet habe. Sondern sie behandeln ihn so ungemein freundlich wie zum Beispiel heute im Presseclub.
Vielleicht habe ich ihn ja gar nicht unwesentlich verfremdet, sondern wesentlich. Nämlich aus einem linken Populisten mit dem Gestus des Erlösers einen rechten gemacht.
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