Erinnnern Sie sich noch? Als vor knapp zwei Jahren New Orleans von der "Katrina"- Katastrophe betroffen war, reagierten viele Deutsche, vor allem aus dem rotgrünen Spektrum, nicht primär mit Mitleid mit den Opfern.
Sondern sie nahmen die Katastrophe zum Anlaß, auf die USA wegen ihrer angeblich schlechten Klimapolitik einzuprügeln. Die englische Ausgabe von "Spiegel-Online" hat damals einige dieser Stimmen zusammengestellt.
Einmal abgesehen vom arroganten Stil dieser Wortmeldungen, einmal abgesehen davon, daß aus Deutschland zwar viel Gerede kam, aber wenig Spenden für die Opfer - davon also abgesehen: Stimmt denn überhaupt die Voraussetzung, daß Katrina, daß überhaupt Hurricans irgend etwas mit Klimawandel zu tun haben?
Im gestrigen "Wall Street Journal" steht dazu ein Artikel von William Gray, Emeritus des Department of Atmospheric Science der Colorado State University.
An dieser Universität erforscht seine Arbeitsgruppe seit Jahrzehnten die Ursachen für Hurricans. Seit 24 Jahren gehört er zu den Experten, die jährliche Hurrican- Vorhersagen für das Atlantik- Becken erarbeiten.
Am 3. August wird er zusammen mit seinem Kollegen Phil Klotzbach eine aktualisierte Vorhersage vorlegen. Sie wird für 2007 eine überdurchschnittliche Zahl von Hurricans vorhersagen.
Denn es gibt seit 1995 eine verstärkte Hurrican-Aktivität in der Karibik. Katrina war ein Beispiel dafür.
Aha, kurzschließen Menschen, die von Klimatologie wenig, von Ideologie aber umso mehr verstehen - also ist es doch die globale Erwärmung, die für die Zunahme der Häufigkeit von Hurricans ist. Denn auch die hat ja auch seit ungefähr 1995 zugenommen.
Und wenn man - siehe den oben verlinkten Artikel damals in "Spiegel-Online" - nicht nur Ideologe ist, sondern auch noch so arrogant wie der damalige Minister Trittin, dann kriegt man von da leicht die Kurve zum USA bashing.
Professor Gray sieht das anders. Verantwortlich für die momentane Zunahme der Hurricans ist, schreibt er, das Salz im Ozean. Jawohl, das Salz.
Seine Argumentation geht so:
Zunächst einmal weist er nach, daß wir zwar seit 1995 eine Periode verstärkter Hurrican- Aktivität haben, daß das aber keineswegs einen langfristigen Trend ausdrückt. Von 1957 bis 2006, also in einer Periode vermutlicher globaler Erwärmung, trafen die USA 83 Hurricans, davon 34 schwere. In der Periode von 1900 bis 1949 gab es aber 101 Hurricans, darunter 39 schwere. Nicht die Spur eines Trends hin zu mehr oder schwereren Hurricans.
Wohl aber Hinweise auf eine zyklische Veränderung. Von den vierziger bis zu den sechziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts gab es eine ähnliche Zunahme wie jetzt seit 1995. Perioden geringer Hurrican-Aktivität waren 1970-1994 und 1900-1925.
Das begründet die Hypothese, daß andere, sich ebenfalls zyklisch ändernde Faktoren für die Hurrican-Aktivität (mit)verantwortlich sein könnten.
Als den entscheidenden Faktor sieht Professor Gray den Salzgehalt des Atlantik an.
Aufgrund dieses - im Atlantik wegen seiner Landbegrenzungen besonders hohen - Salzgehalts gibt es eine Oberflächenströmung warmen Wassers nach Norden, wo es sich abkühlt, absinkt und als Tiefenströmung nach Süden zurückkehrt. Das ist die thermohaline Zirkulation (THC). Je stärker sie ist, umso mehr Luftzirkulation gibt es über dem Atlantik, deshalb umso mehr Hurricans.
Diese THC unterliegt nun Schwankungen aufgrund natürlicher Variationen im Salzgehalt des Atlantik.
Und siehe - schreibt jedenfalls Gray - : Perioden verstärkter THC korrelieren mit Perioden erhöhter Hurrican-Aktivität.
Warum findet diese Theorie - mehr kann es natürlich nicht sein - so wenig Beachtung im Vergleich zu der Theorie, die verstärkte Hurrican-Aktivität gehe auf globale Erwärmung zurück?
Dazu möchte ich die Schlußpassage des Artikels zitieren; auch deshalb, weil sie zeigt, wie es heute einem empirischen Wissenschaftler unter Globalisierungs- Theoretikern ergehen kann. Gray fragt, warum die Arbeiten seiner Gruppe so wenig rezipiert werden, und antwortet:
Ich will keineswegs behaupten, daß Professor Gray Recht hat. Wie in früheren Beiträgen - hier und hier - begründet, habe ich zum Klimawandel keine Meinung; so wenig, wie zu anderen wissenschaftlichen Themen, von denen ich nichts verstehe.
Nur: Ich habe schon den Eindruck, daß in der Klima- Diskussion im Augenblick (auch und gerade in der Scientific Community) eine Entwicklung hin zur Dominanz einer einzigen Theorie im Gang ist, während abweichende Meinungen immer weniger gehört werden.
So etwas gibt es immer einmal, auch in einer freien Wissenschaft.
So krass unwissenschaftlich wie auf der WebSite des deutschen Umwelt-Bundesamts, das jede abweichende Meinung als Scharlatanerie darstellt, geht es allerdings in der Wissenschaft zum Glück nicht zu.
Was sich dieses von unseren Steuergeldern bezahlte Amt leistet, das hat in der Tat große Ähnlichkeit mit der Art, wie in totalitären Staaten eine bestimmte wissenschaftliche Meinung staatlich dekretiert wird.
Sondern sie nahmen die Katastrophe zum Anlaß, auf die USA wegen ihrer angeblich schlechten Klimapolitik einzuprügeln. Die englische Ausgabe von "Spiegel-Online" hat damals einige dieser Stimmen zusammengestellt.
Einmal abgesehen vom arroganten Stil dieser Wortmeldungen, einmal abgesehen davon, daß aus Deutschland zwar viel Gerede kam, aber wenig Spenden für die Opfer - davon also abgesehen: Stimmt denn überhaupt die Voraussetzung, daß Katrina, daß überhaupt Hurricans irgend etwas mit Klimawandel zu tun haben?
Im gestrigen "Wall Street Journal" steht dazu ein Artikel von William Gray, Emeritus des Department of Atmospheric Science der Colorado State University.
An dieser Universität erforscht seine Arbeitsgruppe seit Jahrzehnten die Ursachen für Hurricans. Seit 24 Jahren gehört er zu den Experten, die jährliche Hurrican- Vorhersagen für das Atlantik- Becken erarbeiten.
Am 3. August wird er zusammen mit seinem Kollegen Phil Klotzbach eine aktualisierte Vorhersage vorlegen. Sie wird für 2007 eine überdurchschnittliche Zahl von Hurricans vorhersagen.
Denn es gibt seit 1995 eine verstärkte Hurrican-Aktivität in der Karibik. Katrina war ein Beispiel dafür.
Aha, kurzschließen Menschen, die von Klimatologie wenig, von Ideologie aber umso mehr verstehen - also ist es doch die globale Erwärmung, die für die Zunahme der Häufigkeit von Hurricans ist. Denn auch die hat ja auch seit ungefähr 1995 zugenommen.
Und wenn man - siehe den oben verlinkten Artikel damals in "Spiegel-Online" - nicht nur Ideologe ist, sondern auch noch so arrogant wie der damalige Minister Trittin, dann kriegt man von da leicht die Kurve zum USA bashing.
Professor Gray sieht das anders. Verantwortlich für die momentane Zunahme der Hurricans ist, schreibt er, das Salz im Ozean. Jawohl, das Salz.
Seine Argumentation geht so:
Zunächst einmal weist er nach, daß wir zwar seit 1995 eine Periode verstärkter Hurrican- Aktivität haben, daß das aber keineswegs einen langfristigen Trend ausdrückt. Von 1957 bis 2006, also in einer Periode vermutlicher globaler Erwärmung, trafen die USA 83 Hurricans, davon 34 schwere. In der Periode von 1900 bis 1949 gab es aber 101 Hurricans, darunter 39 schwere. Nicht die Spur eines Trends hin zu mehr oder schwereren Hurricans.
Wohl aber Hinweise auf eine zyklische Veränderung. Von den vierziger bis zu den sechziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts gab es eine ähnliche Zunahme wie jetzt seit 1995. Perioden geringer Hurrican-Aktivität waren 1970-1994 und 1900-1925.
Das begründet die Hypothese, daß andere, sich ebenfalls zyklisch ändernde Faktoren für die Hurrican-Aktivität (mit)verantwortlich sein könnten.
Als den entscheidenden Faktor sieht Professor Gray den Salzgehalt des Atlantik an.
Aufgrund dieses - im Atlantik wegen seiner Landbegrenzungen besonders hohen - Salzgehalts gibt es eine Oberflächenströmung warmen Wassers nach Norden, wo es sich abkühlt, absinkt und als Tiefenströmung nach Süden zurückkehrt. Das ist die thermohaline Zirkulation (THC). Je stärker sie ist, umso mehr Luftzirkulation gibt es über dem Atlantik, deshalb umso mehr Hurricans.
Diese THC unterliegt nun Schwankungen aufgrund natürlicher Variationen im Salzgehalt des Atlantik.
Und siehe - schreibt jedenfalls Gray - : Perioden verstärkter THC korrelieren mit Perioden erhöhter Hurrican-Aktivität.
Warum findet diese Theorie - mehr kann es natürlich nicht sein - so wenig Beachtung im Vergleich zu der Theorie, die verstärkte Hurrican-Aktivität gehe auf globale Erwärmung zurück?
Dazu möchte ich die Schlußpassage des Artikels zitieren; auch deshalb, weil sie zeigt, wie es heute einem empirischen Wissenschaftler unter Globalisierungs- Theoretikern ergehen kann. Gray fragt, warum die Arbeiten seiner Gruppe so wenig rezipiert werden, und antwortet:
One reason may be that the advocates of warming tend to be climate modelers with little observational experience. Many of the modelers are not fully aware of how the real atmosphere and ocean function. They rely more on theory than on observation.
The warming theorists -- most of whom, no doubt, earnestly believe that human activity has triggered nature's wrath -- have the ears of the news media. But there is another plausible explanation, supported by decades of physical observation. The spate of recent destructive hurricanes may have little or nothing to do with greenhouse gases and climate change, and everything to do with the Atlantic Ocean's currents.
Ein Grund mag sein, daß die Vertreter der Erwärmung in der Regel Klima- Modellierer sind, die wenig Erfahrung mit Beobachtungen haben. Viele dieser Modellierer wissen nicht so genau, wie die wirkliche Atmosphäre und die Ozeane funktionieren. Sie vertrauen der Theorie mehr als der Beobachtung.
Die Erwärmungstheoretiker -- von denen die meisten zweifellos ernsthaft glauben, daß menschliche Aktivität den Zorn der Natur erregt hat -- haben das Ohr der Medien. Aber es gibt eine andere plausible Erklärung, die sich auf Jahrzehnte der Naturbeobachtung stützt. Die Vielzahl der zerstörerischen Hurricans in letzter Zeit könnte wenig oder nichts mit Treibhausgasen und Klimaänderung zu tun haben, und alles mit den Strömungen im Atlantischen Ozean.
Ich will keineswegs behaupten, daß Professor Gray Recht hat. Wie in früheren Beiträgen - hier und hier - begründet, habe ich zum Klimawandel keine Meinung; so wenig, wie zu anderen wissenschaftlichen Themen, von denen ich nichts verstehe.
Nur: Ich habe schon den Eindruck, daß in der Klima- Diskussion im Augenblick (auch und gerade in der Scientific Community) eine Entwicklung hin zur Dominanz einer einzigen Theorie im Gang ist, während abweichende Meinungen immer weniger gehört werden.
So etwas gibt es immer einmal, auch in einer freien Wissenschaft.
So krass unwissenschaftlich wie auf der WebSite des deutschen Umwelt-Bundesamts, das jede abweichende Meinung als Scharlatanerie darstellt, geht es allerdings in der Wissenschaft zum Glück nicht zu.
Was sich dieses von unseren Steuergeldern bezahlte Amt leistet, das hat in der Tat große Ähnlichkeit mit der Art, wie in totalitären Staaten eine bestimmte wissenschaftliche Meinung staatlich dekretiert wird.
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