Im letzten kleinen Quiz wurde gefragt, welche Staaten aus einer vorgestellten Liste wohl die heutige Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo boykottieren würden, indem sie ihren Botschafter nicht an der Feier teilnehmen lassen. Die richtigen Antworten waren - damals, Stand vom 20. November - Cuba, der Irak, Kasachstan, Marokko und Rußland.
Der illustre Kreis hat sich inzwischen erheblich erweitert. Die aktuelle Liste, basierend auf offiziellen Angaben, kann man auf der WebSite des Nouvel Observateur lesen: Rußland, Afghanistan, Algerien, Saudi-Arabien, Cuba, Ägypten, der Irak, der Iran, Kasachstan, Marokko, Pakistan, der Sudan, Tunesien, Venezuela, Vietnam und die palästinensische Autonomiebehörde.
Wie der Direktor des Nobel-Instituts, Geir Lundestad, mitteilte, hätten Columbien, Serbien, die Philippinen und die Ukraine, die ebenfalls einen Boykott angekündigt hatten, nun doch zugesagt. Ebenfalls werde Argentinien seinen Botschafter entsenden, das lange geschwankt hatte.
Unwahrscheinlich sei hingegen, daß Sri Lanka das tun werde. (In Colombo wurde inzwischen mitgeteilt, daß man boykottiert). Aus Manila gebe es widersprüchliche Meldungen zur Haltung der Philippinen. Serbien werde zwar vertreten sein, aber nicht durch seinen Botschafter in Oslo.
Die palästinensische Autonomiebehörde, so Lundestad, hätte zunächst zugesagt, in letzter Minute aber entschieden, die Zeremonie doch zu boykottieren.
Es sind damit vermutlich zusammen mit China selbst knapp zwanzig Staaten, die diesen ungewöhnlichen Schritt tun, ihren Botschafter in Oslo nicht an der Verleihung eines Friedensnobelpreisees teilnehmen zu lassen. Eine beträchtliche Zahl, wenn man berücksichtigt, daß ja nicht alle Staaten der Welt überhaupt eine Botschaft in Oslo unterhalten; beispielsweise nicht kleinere Staaten Afrikas, wo der Einfluß Chinas gegenwärtig rapide zunimmt.
Bei einigen der boykottierenden Staaten braucht man über die Gründe kaum zu spekulieren. Cuba, Venezuela und Vietnam beispielsweise sind kommunistisch bzw. sozialistisch und auf die wirtschaftliche und/oder militärische Hilfe der Chinesen angewiesen.
Bei anderen Staaten, die dem Kommunismus nicht unbedingt gewogen sein dürften, kann man vermuten, daß sie generell etwas dagegen haben, einen Dissidenten zu ehren; es könnte heimische Dissidenten ermuntern. Saudi-Arabien zum Beispiel, Rußland, der Iran.
Eine dritte Gruppe sollte man sich genauer ansehen. Staaten, die als "westlich orientiert" gelten; die zum Teil erhebliche Hilfe aus dem Westen erhalten. Pakistan, Afghanistan, der Irak beispielsweise. Vor allem die palästinensische Autonomiebehörde, deren politisches Gebilde ohne massive Hilfe aus dem Westen überhaupt nicht lebensfähig wäre.
Da beißt man die Hand, die einen füttert. Warum? Diese Hand füttert zwar, aber als eine starke Hand wird sie, seit in Washington Barack Obama regiert, immer weniger wahrgenommen.
Den Westen zu desavouieren kostet heutzutage nichts. Jeder kann es sich erlauben. Es mit den Chinesen zu verderben aber könnte nachteilig sein. Oder umgekehrt gesagt: Wer sich jetzt den Chinesen als Musterknabe präsentiert, der die Ehrung von Liu Xiaobo boykottiert, der dürfte sich als einer derer sehen, die sich rechtzeitig auf die richtige Seite schlagen; auf die Seite der neuen Weltmacht.
Der illustre Kreis hat sich inzwischen erheblich erweitert. Die aktuelle Liste, basierend auf offiziellen Angaben, kann man auf der WebSite des Nouvel Observateur lesen: Rußland, Afghanistan, Algerien, Saudi-Arabien, Cuba, Ägypten, der Irak, der Iran, Kasachstan, Marokko, Pakistan, der Sudan, Tunesien, Venezuela, Vietnam und die palästinensische Autonomiebehörde.
Wie der Direktor des Nobel-Instituts, Geir Lundestad, mitteilte, hätten Columbien, Serbien, die Philippinen und die Ukraine, die ebenfalls einen Boykott angekündigt hatten, nun doch zugesagt. Ebenfalls werde Argentinien seinen Botschafter entsenden, das lange geschwankt hatte.
Unwahrscheinlich sei hingegen, daß Sri Lanka das tun werde. (In Colombo wurde inzwischen mitgeteilt, daß man boykottiert). Aus Manila gebe es widersprüchliche Meldungen zur Haltung der Philippinen. Serbien werde zwar vertreten sein, aber nicht durch seinen Botschafter in Oslo.
Die palästinensische Autonomiebehörde, so Lundestad, hätte zunächst zugesagt, in letzter Minute aber entschieden, die Zeremonie doch zu boykottieren.
Es sind damit vermutlich zusammen mit China selbst knapp zwanzig Staaten, die diesen ungewöhnlichen Schritt tun, ihren Botschafter in Oslo nicht an der Verleihung eines Friedensnobelpreisees teilnehmen zu lassen. Eine beträchtliche Zahl, wenn man berücksichtigt, daß ja nicht alle Staaten der Welt überhaupt eine Botschaft in Oslo unterhalten; beispielsweise nicht kleinere Staaten Afrikas, wo der Einfluß Chinas gegenwärtig rapide zunimmt.
Bei einigen der boykottierenden Staaten braucht man über die Gründe kaum zu spekulieren. Cuba, Venezuela und Vietnam beispielsweise sind kommunistisch bzw. sozialistisch und auf die wirtschaftliche und/oder militärische Hilfe der Chinesen angewiesen.
Bei anderen Staaten, die dem Kommunismus nicht unbedingt gewogen sein dürften, kann man vermuten, daß sie generell etwas dagegen haben, einen Dissidenten zu ehren; es könnte heimische Dissidenten ermuntern. Saudi-Arabien zum Beispiel, Rußland, der Iran.
Eine dritte Gruppe sollte man sich genauer ansehen. Staaten, die als "westlich orientiert" gelten; die zum Teil erhebliche Hilfe aus dem Westen erhalten. Pakistan, Afghanistan, der Irak beispielsweise. Vor allem die palästinensische Autonomiebehörde, deren politisches Gebilde ohne massive Hilfe aus dem Westen überhaupt nicht lebensfähig wäre.
Da beißt man die Hand, die einen füttert. Warum? Diese Hand füttert zwar, aber als eine starke Hand wird sie, seit in Washington Barack Obama regiert, immer weniger wahrgenommen.
Den Westen zu desavouieren kostet heutzutage nichts. Jeder kann es sich erlauben. Es mit den Chinesen zu verderben aber könnte nachteilig sein. Oder umgekehrt gesagt: Wer sich jetzt den Chinesen als Musterknabe präsentiert, der die Ehrung von Liu Xiaobo boykottiert, der dürfte sich als einer derer sehen, die sich rechtzeitig auf die richtige Seite schlagen; auf die Seite der neuen Weltmacht.
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