5. Juni 2008

Kurioses, kurz kommentiert: Eine Ministerin rechtfertigt sich

Bei einer Pädagogik- Aufgabe zu Sigmund Freud hatten die Autoren [der Abitur- Aufgabe] aus "Gefühlen, die uns bewusst sind", ein "unbewusst" gemacht und so den Sinn ins Gegenteil verkehrt. Barbara Sommer: "Rückmeldungen haben ergeben, dass viele Schüler auch schon vor der Korrekturmitteilung das 'un' überlesen haben und den Satz richtig verstanden hatten."

Armin Himmelrath in "Spiegel Online" über das diesjährige Zentralabitur in NRW. Barabara Sommer ist die dortige CDU- Schulministerin.

Kommentar: Wenn das stimmt, dann verdient es nicht die Rubrizierung "kurios", sondern "unverfroren".

Daß in Abiturklausuren Fehler vorkommen, darf nicht passieren. Daß es bei einem einzigen Termin gleich mehrfach geschieht, ist eine unglaubliche Schlamperei.

Und daß eine Ministerin - falls das Zitat stimmt - dann, statt sich in Grund und Boden zu schämen und die zuständigen Beamten zu rüffeln, die "Entschuldigung" findet, Schüler hätten den Fehler ja doch "überlesen", ist schon dreist.

Wie wäre es, wenn Schüler es der Ministerin nachmachten und die Annullierung ihrer Fehler verlangten, weil sie ja das Richtige wenn auch nicht geschrieben, so doch gemeint hätten?



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