Es gibt Schnittmengen zwischen linker Politik und islamischer Religion: Der Islam setzt auf die Gemeinschaft, damit steht er im Widerspruch zum übersteigerten Individualismus, dessen Konzeption im Westen zu scheitern droht. Der zweite Berührungspunkt ist, daß der gläubige Muslim verpflichtet ist zu teilen. Die Linke will ebenso, daß der Stärkere dem Schwächeren hilft. Zum Dritten: Im Islam spielt das Zinsverbot noch eine Rolle, wie früher auch im Christentum.
Brandneu ist dieses Zitat nicht, aber doch, wie mir scheint, topaktuell. Es stammt von Oskar Lafontaine und stand am 13. Februar 2006 in einem Interview mit dem "Neuen Deutschland". (Der Text ist nur gegen Bezahlung zugänglich. Man kann das Zitat aber auch kostenlos bei haGalil lesen.)
Kommentar: In "Zettels kleinem Zimmer" laufen im Augenblick, ausgelöst durch diese drei Beiträge (dort Links zu den betreffenden Threads), Diskussionen darüber, warum eigentlich auf der Linken, bis weit in den linksliberalen Bereich hinein, dem rechtsextremen Islamismus nicht mit derselben Entschiedenheit entgegengetreten wird wie anderen Spielarten des Rechtsextremismus.
Das Zitat von Lafontaine liefert, so scheint mir, einen Teil der Antwort: Jedenfalls auf der extremen Linken sieht man die Islamisten als Verbündete gegen "übersteigerten Individualismus", also gegen gegen die Freiheit des Einzelnen. Und man sieht sie zweitens als Verbündeten gegen den Kapitalismus ("Zinsverbot").
Was Lafontaine in diesem Interview nicht sagte: Natürlich sieht man sie drittens auch als Verbündete gegen Israel. Ich empfehle dazu sehr die Rede, die der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, am 9. November 2006 gehalten hat. Zitat daraus;
"Les extrêmes se touchent", sagt man im Französischen. Die Extreme berühren sich. Oder vielmehr hier: Die Extremisten verbünden sich.
Brandneu ist dieses Zitat nicht, aber doch, wie mir scheint, topaktuell. Es stammt von Oskar Lafontaine und stand am 13. Februar 2006 in einem Interview mit dem "Neuen Deutschland". (Der Text ist nur gegen Bezahlung zugänglich. Man kann das Zitat aber auch kostenlos bei haGalil lesen.)
Kommentar: In "Zettels kleinem Zimmer" laufen im Augenblick, ausgelöst durch diese drei Beiträge (dort Links zu den betreffenden Threads), Diskussionen darüber, warum eigentlich auf der Linken, bis weit in den linksliberalen Bereich hinein, dem rechtsextremen Islamismus nicht mit derselben Entschiedenheit entgegengetreten wird wie anderen Spielarten des Rechtsextremismus.
Das Zitat von Lafontaine liefert, so scheint mir, einen Teil der Antwort: Jedenfalls auf der extremen Linken sieht man die Islamisten als Verbündete gegen "übersteigerten Individualismus", also gegen gegen die Freiheit des Einzelnen. Und man sieht sie zweitens als Verbündeten gegen den Kapitalismus ("Zinsverbot").
Was Lafontaine in diesem Interview nicht sagte: Natürlich sieht man sie drittens auch als Verbündete gegen Israel. Ich empfehle dazu sehr die Rede, die der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, am 9. November 2006 gehalten hat. Zitat daraus;
Die Linkspartei etwa, und namentlich ihr Fraktionsvorsitzender Oskar Lafontaine, praktizieren zwanghaft und krankhaft eine konsequente Linie von Feindseligkeit und Hass gegenüber dem jüdischen Staat. (...)Trefflich gesagt. Da haben wir, neben dem Antiliberalismus und dem Antikapitalismus, die dritte große Gemeinsamkeit zwischen den linksextremen Kommunisten und den rechtsextremen Islamisten.
Ja: Das ist noch das gemeine und gemeingefährliche Erbe der SED. Denn: Auferstanden aus den moralischen Ruinen der SED, weiß doch jeder in der PDS und Linkspartei, dass die DDR, der angeblich "bessere", der "linke" deutsche Staat, über Jahrzehnte hinweg ein unversöhnlicher Todfeind des jüdischen Staates war und ihn mit allen Mitteln systematisch bekämpft hat.
"Les extrêmes se touchent", sagt man im Französischen. Die Extreme berühren sich. Oder vielmehr hier: Die Extremisten verbünden sich.
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