Ich kaufe zum ersten Mal in meinem Leben Staatsanleihen - und zwar griechische. Denn die Eurozone muss zusammengehalten werden. Die griechische Bevölkerung muss schwere Opfer bringen, daran führt kein Weg vorbei. Wir sollten uns solidarisch zeigen.
Als der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel im Oktober 2008, also auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, in der Sendung "Hart aber fair" zu Gast war, antwortete er auf die Frage, wie er denn sein Vermögen anlege, daß er es einfach "seiner Sparkasse" anvertraue. Bei einem einstigen Gymnasiallehrer für Fächer wie Deutsch und Geschichte ist zu befürchten, daß er sich mit dieser Auskunft nicht dem Publikum anbiedern wollte, sondern daß ihm tatsächlich nichts besseres eingefallen ist, als blind "seiner Sparkasse" zu vertrauen – ein Vertrauen übrigens, das etliche Anleger mit herben Verlusten bezahlt haben.
Wie man es mit Eichels Ausbildung und seiner offensichtlichen Unbedarftheit in bezug auf seine eigenen finanziellen Verhältnisse schaffen kann, die Verantwortung für die gesamten Finanzen des Bundes zu erhalten, mag man sich da schon fragen, aber immerhin hat Eichel im Mai 2010 anscheinend zum erstenmal selbständig eine Anlageentscheidung getroffen und anschließend zusammen mit anderen Prominenten im Handelsblatt verkündet, griechische Staatsanleihen kaufen zu wollen.
Nach dem "freiwilligen" Schuldenschnitt wird Herr Eichel, wenn er sich demnächst einmal die Mühe machen sollte, sein Depot zu inspizieren, dabei nach einigem Nachrechnen feststellen, daß auch er einen herben Verlust erlitten hat. Angesichts der Tatsache, daß Herr Eichel nicht unwesentlich für die Aufnahme Griechenlands in die Eurozone verantwortlich ist, sei ihm dies zunächst einmal herzlich gegönnt.
Bei der Inspektion wird er aber nicht nur den Verlust, sondern auch einen bunten Strauß sonderbarer Wertpapiere entdecken, die ihm nun anstelle seiner alten Anleihen gehören. Was tun? Fragt er wieder bei "seiner Sparkasse" nach oder fällt er noch einmal eine eigenständige Entscheidung? Vielleicht wäre der Gang zur Sparkasse doch der richtige Weg.
Hans Eichel im Handelsblatt, 3. Mai 2010
Als der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel im Oktober 2008, also auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, in der Sendung "Hart aber fair" zu Gast war, antwortete er auf die Frage, wie er denn sein Vermögen anlege, daß er es einfach "seiner Sparkasse" anvertraue. Bei einem einstigen Gymnasiallehrer für Fächer wie Deutsch und Geschichte ist zu befürchten, daß er sich mit dieser Auskunft nicht dem Publikum anbiedern wollte, sondern daß ihm tatsächlich nichts besseres eingefallen ist, als blind "seiner Sparkasse" zu vertrauen – ein Vertrauen übrigens, das etliche Anleger mit herben Verlusten bezahlt haben.
Wie man es mit Eichels Ausbildung und seiner offensichtlichen Unbedarftheit in bezug auf seine eigenen finanziellen Verhältnisse schaffen kann, die Verantwortung für die gesamten Finanzen des Bundes zu erhalten, mag man sich da schon fragen, aber immerhin hat Eichel im Mai 2010 anscheinend zum erstenmal selbständig eine Anlageentscheidung getroffen und anschließend zusammen mit anderen Prominenten im Handelsblatt verkündet, griechische Staatsanleihen kaufen zu wollen.
Nach dem "freiwilligen" Schuldenschnitt wird Herr Eichel, wenn er sich demnächst einmal die Mühe machen sollte, sein Depot zu inspizieren, dabei nach einigem Nachrechnen feststellen, daß auch er einen herben Verlust erlitten hat. Angesichts der Tatsache, daß Herr Eichel nicht unwesentlich für die Aufnahme Griechenlands in die Eurozone verantwortlich ist, sei ihm dies zunächst einmal herzlich gegönnt.
Bei der Inspektion wird er aber nicht nur den Verlust, sondern auch einen bunten Strauß sonderbarer Wertpapiere entdecken, die ihm nun anstelle seiner alten Anleihen gehören. Was tun? Fragt er wieder bei "seiner Sparkasse" nach oder fällt er noch einmal eine eigenständige Entscheidung? Vielleicht wäre der Gang zur Sparkasse doch der richtige Weg.
DrNick
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