Gestern hat Gallup die Ergebnisse einer seiner regelmäßigen Umfrage publiziert. Gefragt wird jeweils im März nach der Meinung zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.
Eine der Fragen lautet, ob man - alles in allem - die Kernkraft als eine der Methoden zur Stromerzeugung in den USA befürwortet oder ablehnt. (Das ist noch einmal danach differenziert, ob man das strongly tut oder somewhat, stark oder einigermaßen; für die Auswertung faßt Gallup das aber meist zusammen).
Seit das 1994 erstmals gefragt wurde, haben sich die Werte praktisch nicht verändert. 1994 befürworteten 57 Prozent die Kernenergie; 37 Prozent lehnten sie ab. 2012 lag der Anteil der Befürworter ebenfalls bei 57 Prozent, derjenige der Ablehnenden bei 40 Prozent. Dazwischen gab es ein leichtes Auf und Ab. Die jetzigen Werte sind fast identisch mit denen vom März 2011, erhoben vor dem Unglück von Fukushima (damals waren es ebenfalls 57 Prozent Befürwortung und 38 Prozent Ablehnung).
Zwischen Männern und Frauen gibt es in dieser Frage einen massiven Unterschied. Von den Männern befürworten in den USA nicht weniger als 72 Prozent die Kernkraft; nur 27 Prozent lehnen sie ab. Bei den Frauen sind hingegen die Ablehnenden mit 51 zu 42 Prozent in der Mehrheit.
Ansonsten gibt es Mehrheiten pro Kernenergie sowohl bei den Republikanern (dort ausgeprägter) als auch bei den Demokraten; sowohl bei den bis 49jährigen als auch bei denen über 50 (bei diesen ausgeprägter). Es ist ein sehr einheitliches Bild; mit Ausnahme des massiven Unterschieds zwischen Frauen und Männern.
Interessant ist auch, daß sich in den USA der Unfall von Fukushima nicht auf die Beurteilung der Sicherheit von KKWs ausgewirkt hat. Der Prozentsatz derer, die die Kernenergie für sicher halten, lag im Jahr 2009 bei 56 Prozent, im Jahr 2011 bei 58 Prozent und 2012 bei 57 Prozent. Für unsicher hielten sie in diesen drei Jahren 42, 36 und 40 Prozent.
Über den extrem starken Unterschied zwischen Männern und Frauen schreiben die Demoskopen:
Über die Ursachen stellt Gallup, wie meist, keine Spekulationen an. Die Spekulation, die ich mir erlauben möchte, lautet: Es treffen mehrere Faktoren zusammen. Frauen denken erstens weniger in ökonomischen Kategorien als Männer. Sie haben zweitens ein distanzierteres Verhältnis zur Technik. Und drittens - und hier wohl hauptsächlich - sorgen sie sich mehr um Risiken für die Gesundheit.
Eine der Fragen lautet, ob man - alles in allem - die Kernkraft als eine der Methoden zur Stromerzeugung in den USA befürwortet oder ablehnt. (Das ist noch einmal danach differenziert, ob man das strongly tut oder somewhat, stark oder einigermaßen; für die Auswertung faßt Gallup das aber meist zusammen).
Seit das 1994 erstmals gefragt wurde, haben sich die Werte praktisch nicht verändert. 1994 befürworteten 57 Prozent die Kernenergie; 37 Prozent lehnten sie ab. 2012 lag der Anteil der Befürworter ebenfalls bei 57 Prozent, derjenige der Ablehnenden bei 40 Prozent. Dazwischen gab es ein leichtes Auf und Ab. Die jetzigen Werte sind fast identisch mit denen vom März 2011, erhoben vor dem Unglück von Fukushima (damals waren es ebenfalls 57 Prozent Befürwortung und 38 Prozent Ablehnung).
Zwischen Männern und Frauen gibt es in dieser Frage einen massiven Unterschied. Von den Männern befürworten in den USA nicht weniger als 72 Prozent die Kernkraft; nur 27 Prozent lehnen sie ab. Bei den Frauen sind hingegen die Ablehnenden mit 51 zu 42 Prozent in der Mehrheit.
Ansonsten gibt es Mehrheiten pro Kernenergie sowohl bei den Republikanern (dort ausgeprägter) als auch bei den Demokraten; sowohl bei den bis 49jährigen als auch bei denen über 50 (bei diesen ausgeprägter). Es ist ein sehr einheitliches Bild; mit Ausnahme des massiven Unterschieds zwischen Frauen und Männern.
Interessant ist auch, daß sich in den USA der Unfall von Fukushima nicht auf die Beurteilung der Sicherheit von KKWs ausgewirkt hat. Der Prozentsatz derer, die die Kernenergie für sicher halten, lag im Jahr 2009 bei 56 Prozent, im Jahr 2011 bei 58 Prozent und 2012 bei 57 Prozent. Für unsicher hielten sie in diesen drei Jahren 42, 36 und 40 Prozent.
Über den extrem starken Unterschied zwischen Männern und Frauen schreiben die Demoskopen:
Although Republicans continue to be more supportive than Democrats of the use of nuclear energy, these political differences are dwarfed by the 30-point gender gap in views on nuclear energy. Men are more likely than women to be Republicans, but politics alone do not explain the gap in support for nuclear energy between men and women. Something about nuclear energy apparently strikes a strongly negative chord in the minds of the nation's women, making them one of the few demographic segments of any type in which opposition to nuclear power is higher than 50%.Anders gesagt: Man kann die Amerikaner nahezu beliebig aufteilen - nach politischer Präferenz oder Alter, nach Einkommen oder Wohnort usw. -, und man wird immer eine mehrheitliche Zustimmung zur Nuklearenergie finden; außer eben, wenn man nach Männern und Frauen aufteilt.
Zwar ist die Zustimmung zur Nutzung der Kernenergie auch weiterhin bei Republikanern größer als bei Demokraten, aber diese politischen Unterschiede schrumpfen zusammen, wenn man sie mit der Kluft von 30 Prozentpunkten zwischen den Geschlechtern vergleicht. Männer tendieren stärker zu den Republikanern als Frauen, aber diese politischen Neigungen allein erklären nicht die Kluft zwischen Männern und Frauen, was die Zustimmung zur Kernenergie angeht. Anscheinend gibt es etwas an der Kernenergie, das im Bewußtsein der amerikanischen Frauen eine starke negative Saite zum Schwingen bringt; so daß sie eines der wenigen demografischen Segmente überhaupt sind, wo die Ablehnung der Kernkraft 50% überschreitet.
Über die Ursachen stellt Gallup, wie meist, keine Spekulationen an. Die Spekulation, die ich mir erlauben möchte, lautet: Es treffen mehrere Faktoren zusammen. Frauen denken erstens weniger in ökonomischen Kategorien als Männer. Sie haben zweitens ein distanzierteres Verhältnis zur Technik. Und drittens - und hier wohl hauptsächlich - sorgen sie sich mehr um Risiken für die Gesundheit.
Zettel
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